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12. Etappe nach Hospital de Órbigo

Veröffentlicht: 12.11.2023

Bin um 6:15 wach geworden, wie mein Zimmerkollege aufs Klo ist. Erstaunlich spät habe ich festgestellt. Obwohl ich noch etwas müde war, bin ich mit meinen ganzen Sachen in den Flur und hab alles zusammengepackt, denn heute stand wieder eine längere Etappe an. Ich aß noch ein Stück Brot mit der restlichen Guacamole und ein Stück Schokolade und so ging ich um kurz vor 7 los. In der Stadt war alles beleuchtet, sodass ich die Stirnleuchte gar nicht brauchte. Und unterwegs habe ich noch einige Feiernde getroffen, die gerade auf dem Heimweg waren. Beim Losgehen hatte ich keine Schmerzen an den Füßen und sonst auch keine, aber das sollte sich ändern. Ich hatte erstmal eine 8 kilometerlange Strecke nach La virgen del Camino vor mir, die aber sehr entspannt war. Dann konnte man wieder zwischen zwei Routen wählen: Die klassische, die die ganze Zeit direkt an der Autobahn verläuft und laut Reiseführer nur was für Masochisten ist, oder die Alternative Route, die zwar 3,5 km länger ist, aber dafür um einiges schönes von der Landschaft. Trotz der längeren Strecke entschied ich mich für die schönere Variante, aber nach einem Kilometer zwar immer noch an einer Straße vorbeiführte, aber während des gesamten Gehens nur vier Autos führen und links und rechts Natur pur war.  Die Sonne kam auch raus und das freute mich, aber irgendwie kam ich heute nicht so richtig in Fahrt. Ich habe im Hinterkopf gehabt, dass heute Sonntag ist und deswegen alles etwas langsamer läuft. Und langsam fingen die Beine an, leicht zu schmerzen und ich bekam Rückenschmerzen. Generell bekomme ich sonst nie Rückenschmerzen und ich laufe ja auch schon länger mit dem Rucksack rum. Und er ist eher etwas leichter als zu Beginn. Verspannungen im Nacken hatte ich schon länger und jetzt auch noch das: Langsam werde ich echt zu alt für den Scheiß wie aus einer bekannten Fernsehserie. Ich glaube, das Bett von letzte Nacht war sehr durchgelegen. Aber das ist immer noch Jammern auf hohem Niveau. Jedenfalls machte ich im nächstgrößeren Ort eine kurze Pause und gönnte mir meinen Proteindrink. Danach hatte ich auch wieder mehr Power. Mein langsames Vorankommen kann auch daran liegen, dass ich keinen Kaffee zum Frühstück hatte und generell nichts Richtiges. Ich muss rückblickend schon sagen, dass ich mit Frühstück meist besser gelaunt in den Tag starte. Aber wenn es in der Unterkunft nichts gibt und eine Bar sehe, die Frühstück anbietet, ist mir das immer zu früh nach dem Losgehen, wieder eine größere Pause zu machen. Mal schauen, ob ich meine Strategie noch ändere auf dem Weg. Der weitere Weg hat sich zwar gezogen, aber hat naturtechnisch viel zu bieten gehabt. Aber die Fäden wohl von Spinnen, die zwischen dem Weg entlanghangen, haben auf Dauer schon genervt. Am Ende bin ich über eine Autobahn-Brücke und war dann endlich im Zielort Hospital de Órbigo. Es ging über eine schöne Brücke herein in die Stadt, in der aber gefühlt alles schläft, was auch am Sonntag liegen kann. Jedenfalls bin ich zu meiner Unterkunft Albergue La Encina. Das Gute ist, dass direkt eine Restaurant mit angeschlossen ist, aber sonst ist die Unterkunft eher durchschnittlich sowohl von der Ausstattung, als auch der Hygiene. Die Chefin wirkte sehr unfreundlich. Ich bin in mein 4-Bett-Zimmer, wo schon jemand am Duschen war. Danach erfrische ich mich auch und plane die weitere Etappe für morgen.

In der Unterkunft gibt es eine Bar, wo ich einen Kaffee geordert hatte und mir ein Teil eines Fußballspiels angeschaut habe, aber es war zu laut. Deswegen bin ich in den Park, der in der Nähe ist und habe dort meine Reste zum Abendessen vernichtet und telefoniert. Dann habe ich in der Unterkunft noch ein paar getroffen, die ich schon öfters gesehen habe. Erstaunlich, dass einige doch so lange Etappen gehen wie ich. Aber da sind 2 Franzosen, die leider kein Englisch können. So habe ich den Abend entspannt im Bett verbracht und bin früh schlafen gegangen.

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