Don Curry on Tour 4
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Don Curry wandert im Kaukasus

Veröffentlicht: 16.07.2023

Don Curry erwachte kurz nach 6:00 Uhr. Ein Blick aus seinem Panoramafenster ließ ihn auf einen Schlag hellwach werden. Er sah den Gipfel des Kazbegi, des mit 5054 m dritthöchsten Berg Georgiens in vollem Sonnenlicht und völlig wolkenlos vor sich aufragen. Alle tieferen Regionen lagen noch im Schatten, was dem ganzen einen fast unwirklichen Zauber gab. Langsam sank die Sonnenzone, und Don Curry wartete auf den kurzen Moment, in der die Drefaltigkeitskirche noch der Schattenzone abgehörte, die Berge hinter ihm aber bereits im Licht erstrahlten. Bald darauf leuchtete auch die Kirche im Sonnenschein auf, und Don Curry schlummerte noch etwas ein.

Beim zweiten Erwachen lag das gesamte Panorama im Sonnenlicht vor ihm. Er zog nun die Vorhänge zu, um das Aufheizen ab der Mittagszeit etwas einzudämmen. Dann fuhr er mit Xerra weiter auf der Georgischen Heerstraße Richtung Norden. Der Fluss Terek hatte hier die Dariali-Schlucht in die Felsen gegraben, die durch 2 Tunnel für den Straßenverkehr zugänglicher gemacht wurde. Am Ende der Schlucht erhebt sich das neu erbaute Dariali-Kloster in auffälliger Größe direkt an der Straße; direkt dahinter beginnen bereits die Gebäude der Grenzabfertigung zwischen Georgien und Russland. Hier wollte Don Curry nicht weiterfahren, er kehrte also wieder Richtung Stepanzminda um und bog einige Kilometer hinter der Stadt in das Sno-Tal ab.

Kurz vor dem gleichnamigen Hauptort startete vor einigen Jahren der einheimische Künstler Merab Phiranischwili ein einzigartiges Kunstprojekt begonnen. Aus einigen riesigen Felsbrocken gestaltete er jeweils Portraitköpfe wichtiger Gestalten der georgischen Mythologie und Geschichte. Inzwischen lässt er weitere Felsen anliefern, um seine Galerie zu erweitern. Don Curry zahlte dem anwesenden Künstler gern die erwünschten 5 Lari Besichtigungsgebühr. 

Bald hinter Sno verwandelte sich die bisher gut asphaltierte Straße in eine raue Piste, die zum Ort Juta am Talende in 2200 m Höhe hinaufführt und dort endet. Das Parken in Juta kostete Don Curry 10 Lari (= 3,50 €). Da das Tal hier bereits sehr eng ist, liegt der Ort fast ausschließlich am Berghang und kann nur zu Fuß oder per Pferd betreten werden. Auch Don Curry musste auf steilen Serpentinenwegen schnell an Höhe gewinnen. Oberhalb des Dorfes liegen einige Unterkünfte und Zeltplätze, die ebenfalls nur nach dem steilen Aufstieg erreicht werden können. Das Resort Fifth Season liegt bereits in 2360 m Höhe. Ab hier öffnet sich ein grandioser Blick auf zahlreiche Kaukasusgipfel mit ihren Schnee- und Eiskappen; hundertausende Wildblumen bedecken die saftig grünen Wiesen, durch die sich mehrere Bäche ziehen - ein Hochgebirgsidyll der Extraklasse. Die ganze Zeit wunderte sich Don Curry über einen ganz besonders würzigen Duft, der ihm immer wieder in die Nase stieg, bis er die Kräuter erkannte, die übersll zwischen den Blumen wuchsen: Estragon. Der Wanderweg verlief nun leicht abwärts zu den Chauki-Seen. Da von dort aber keine neuen Ausblicke zu erwarten waren, kehrte Don Curry lieber im Fifth Season ein, bestellte sich eine Coke Zero und ließ sich auf einem der zahlreichen Liegestühlen nieder, um sich in der prallen Sonne von den Anstrengungen des 200 Höhenmeter-Aufstiegs zu erholen. Auch Hängematten standen auf dem Gelände des Ressorts zur Verfügung. Leider war mittags die Küche geschlossen, so dass Don Curry eine andere Lösung für sein sufkommendes Hungergefühl finden musste.

Nach dem mühsamen Abstieg und der Rückfahrt nach Stepanzminda kehrte er im dortigen Luxushotel "Rooms" ein, einem der bekanntesten Etablissements Georgiens. Auf der großen Sonnenterrasse mit Kazbegi-Blick bestellte sich Don Curry einen Chickenburgrr und ein Argo Black; quasi als Belohnung für die Wanderung ließ er sich noch ein Pistazientörtchen einpacken.

Zurück in seiner Hütte brauchte er erstmal etwas Erholung. Später kochte er sich in der integrierten Küche einen Kaffee und erfreute sich am delikaten Törtchen. Erst gegen 20:30 Uhr machte er sich auf den kurzen Weg in das Restaurant "Tiba", wo er fast schon als Stammgast begrüßt wurde. Der Kellner von gestetn fragte ihn gleich, ob heute wieder Chacha-Time sei? Möglicherweise  antwortete Don Curry und bestellte zunächst einen Tomaten-Gurken-Salat mit Koriander-Adjika und dazu ein Kalbs-Chakondrili, also ein Schmorgericht in würziger Weißweinsauce. Sowohl der Salat als auch das Chakondrili zeichneten sich durch eine intensive Würze aus, und im Gegensatz zu vielen anderen Restaurants war hier das Fleisch tatsächlich weich und zart geschmort. Dazu genoss Don Curry ein Kazbegi-Bier, gebraut in Stepanzminda. Am Ende des Mahles kam der Kellner auf ihn zu und fragte, ob er noch etwas brauche? Don Curry war eigentlich restlos zufrieden und gesättigt. Doch der Kellner blieb hartnäckig: er brauche doch bestimmt noch etwas! Da verstand Don Curry und er bestellte pflichtgemäß und lächelnd einen Chacha. Kurz darauf kam der Kellner - genauso wie gestern- im Zeitlupentempo mit einem randvoll gefüllten Glas an seinen Tisch: es gab wieder den leckeren Pfirsich-Chacha.

Zufrieden kehrte Don Curry in seine Hütte zurück, zog die Vorhänge wieder auf und schlief bald ein, müde vom Wandern und vom guten Essen...

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