10 Tage Meerblick

Der Handwerker kam tatsächlich um 8:30 Uhr mit einem alten Mustang angeknattert, machte überall Fotos und packte sein Werkzeug aus. Auch die beiden Putzleute kamen, wie versprochen. Ich habe mich mit Paul aus dem Staub gemacht und erst einmal die kulinarische Grundausstattung eingekauft, Dietmar versucht es heute mit Akkupunktur. Nach 3 Stunden sah die Hütte schon netter aus. Paul hat ein wenig am Laptop gearbeitet und ich bin durch die Straßen gestrichen und habe Guaymas begrüßt, die Stadt, der immerhin 3 mexikanische Präsidenten entstammten. 

Tja, was soll ich sagen? An manchen Ecken, wenn der Wind die leeren Büchsen hinter mir her trieb, den Staub aufwirbelte oder ein schweres Eisentor in den Angeln quietschen ließ, musste ich an "Spiel mir das Lied vom Tod" denken. Es war Siestazeit und kaum Menschen zu sehen, dafür bunte Hütten, dicht gedrängt, schwere Eisentore davor, Dreck und Müll, staubige Straßen, Burrito-Verkäufer am Rand und immer wieder OXXO (der Späti Mexikos, 24h Stunden geöffnet), ein Friedhof - so ganz anders. Straßenhunde dösten friedlich im Schatten.

Irgendwann kam ich am Meer an, im Zentrum. Der Eindruck blieb - keine Hochhaussiedlungen, kein einziges Hotel, schmuddlige Hütten, das Wasser trüb. Aber meine Augen erfreuten sich an den Farben und der Weite, an der Ruhe und Gelassenheit, an der Freundlichkeit der Menschen. Ich habe Kolibris und braune Pelikane gesehen und bin hungrig nach Hause zurück gekehrt, um  mit Paul zu kochen.