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Die ukrainischen Karpaten zwischen Transitstraße und völliger Abgeschiedenheit

Veröffentlicht: 14.08.2023

Raus aus der Stadt, rein in die Natur – so war der Plan. Aber Pläne führen ja oft ein Eigenleben 😊.


Also erstmal mit dem Bus raus aus Lwiw. Der Busbahnhof ist das neue Drehkreuz für Ukrainer:innen auf der Flucht nach Deutschland und weiter in den Westen, weil Flixbus und Co. einen schneller und vor allem unkomplizierter über mehrere Grenzen bringen als die Bahn. Der Anblick der riesigen Koffer, der geduldigen Kinder und der oft extrem schicken und müde wirkenden Frauen, macht immer wieder Gänsehaut.

Busbahnhof Lwiw

Der erste Akt im Busbahnhof wäre fast schief gegangen, weil unser Bus uns quasi davonfuhr (wer verlässt sich auch auf eine Auskunft, dass Plattform vier die richtige ist 😊). Zum Glück haben wir den richtigen Bus gerade noch erkannt und konnten ihm hinterherrennen. Eine Schranke, ein netter Busfahrer und schon waren wir noch drin, um knapp zwei Stunden gen Süden in die Karpaten zu fahren. Auf dem Weg mal kurz das Zugticket für die Weiterfahrt in ein paar Tagen organisiert (ok, das hat länger gedauert, endetet auch in zwei Tickets für denselben Zug, weil auch die supernette Schalterbeamtin die Strecke nicht durchgängig buchen konnte und wir kannten danach alle Orte an der rumänischen Grenze mit Bahnhof).

Kapelle

Angekommen im neuen Naturparadies, dem Nationalpark Skoler Beskiden, stellt wir fest, dass wir wirklich noch am Anfang des Erfahrungsammelns sind, denn wir hatten eine hübsche Herberge in einer wunderschönen Berglandschaft, aber direkt an der Transitstraße Kiew- Ungarn mit wirklich vielen LKWs. Was solls, Erfahrung halt und wer braucht schon Nachtschlaf – wir haben dafür Rasthöfe an der Straße, die uns völlig unerwartet luxuriös verköstigten.

Harald - unser kurzzeitiger Wegbegleiter

Am nächsten Tag ging es in die Berge und das ist hier nicht selbstverständlich, weil es ganz wenige Wanderwege gibt, aber wir hatten darauf geachtet, dass dieses Dorf (Korostiv) auch eine tolle Wanderroute bietet und so konnten wir um die 25 km hoch, über den Kamm und wieder runter genießen. Die Pflanzen, die Heidelbeeren, die Aussicht – MEGA!!! Und mit dem Wetter hatten wir auch noch Glück, denn die große Regenfront haben wir fast komplett umwandert und mussten nur kurz mal das Regencape auspacken.

Regenfront

Nach einem weiteren Tag im Tal und mit etwas Routine die Transitstraße zu überqueren, entlang zu gehen und zu ertragen, ging es mit den vorher organisierten Tickets im Nachtzug um 3:27 Uhr weiter Richtung die rumänische Grenze.

Erwachen im Nachtzug

Dort haben wir uns noch einen Tag im Salzbad gegönnt, denn überraschenderweise landeten wir mal wieder in einem Kurort – dieses Mal das ukrainische Solotvyno. Danach ging es dann zu Fuß über die Theiß nach Rumänien…


Kathleen

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