Das Kinabatangan-Schutzgebiet – so geht Nationalpark

Wir haben in den letzten Monaten viele Nationalparks, Landschaftsschutzgebiete und Co. besucht. Nicht immer waren die Projekte so gut in die Gemeinschaft eingebunden wie das Kopel Regenwald Camp am Kinabatangan-Fluss auf Borneo.

Seit 1996 wird hier nach einem Waldbrand wiederaufgeforstet, dabei auf kommerziell verwertbare Baumarten verzichtet, die Tiere nur von weitem beobachtet, von diversen Universitäten und Instituten geforscht und ja, auch Touristen beherbergt und auf mehrtägigen Exkursionen das Schutzgebiet gezeigt. 

Aber irgendwoher muss ja auch das notwendige Geld für die Wiederaufforstung kommen und der Lebensunterhalt für die Dorfbewohner:innen erwirtschaftet werden, die hier nicht länger Ölpalmen oder wertvolle Hölzer für den Export in Monokulturen anbauen. 

Stattdessen werden sie als Guides ausgebildet, begleiten die Forschungsprojekte, sorgen für das leibliche Wohl der Tourist:innen oder pflanzen auf noch immer brach liegenden Flächen neuen Wald an und haben so ein solides Einkommen und eine intakte Umgebung.

Nur wenn die Bevölkerung in Umweltschutzmaßnahmen eingebunden wird und diese eine gute Perspektive geben, können sie auch Erfolg haben. Sonst wird weiter gerodet und gejagt und die Natur nimmt weiter Schaden. Meistens sind es NGOs, die hier den Grundstein legen. Im malaysischen Teil Borneos gibt es 11 Nationalparks, die zusammen genommen über 300.000 ha umfassen, eine größere Fläche als das Saarland. Dazu kommen dutzende Schutzgebiete.

Auch wir durften zu Gast sein und haben drei Tage mitten in der Natur gelebt, sind im hellen und dunkeln durch den Wald gelaufen und haben per Boot nach Tieren Ausschau gehalten. Krokodil, Affen, Vögel und jede Menge Insekten meinten es sehr lieb mit uns und haben sich brav in ihrer Lebenswelt gezeigt.

Robert