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Ein Monat als Pi(a)ratin

Veröffentlicht: 09.03.2024

Auf einem Segelboot in der Karibik zu arbeiten - das ist eine Idee die schon seit vielen Jahren in meinem Kopf herumschwirrt (seit ich mal über eine Anzeige auf der Volunteering-Plattform meines Vertrauens gestolpert bin). Trotzdem begann die nächste Etappe meiner Reise sehr plötzlich.

Zwar stand ich schon seit einiger Zeit stand in Kontakt mit André, der ein Volontariat auf einem Segelboot anbietet. Aber er sagte lange, dass es die nächsten Monate keinen Platz für mich auf dem Boot gibt. Dann kam plötzlich die Nachricht : "Du kannst hier arbeiten, aber du musst in 3 Tagen da sein." Also, auf geht's! Mit 4 Bussen innerhalb von 3 Tagen durchquerte ich Costa Rica und landete in Panama City (mein Popo hat schon echt wehgetan). Eine viel zu schnelle Autofahrt mitten durch den Dschungel und eine Speedboatfahrt später landete ich mit Johanna, der anderen Volontärin, in einer kleinen Bucht in der Karibik, in der einige Segelboote ankern.

André bietet Touren an, die vor allem bei Backpackern in ihren 20ern beliebt sind. In einem seiner Piratenboote "Fantasy" oder "Sophia" verbringt man entweder 3 Tage auf den wunderschönen San Blas Inseln in Panama und segelt dann über 35 Stunden am offenen Meer nach Cartagena in Kolumbien, oder man macht das Ganze genau umgekehrt. Die Boote sind klein und gemütlich - auf einem Boot, das ca. 14 Meter lang ist, werden 10 Backpacker und 4 Crewmitglieder untergebracht.

Die San Blas Inseln sind ein einzigartiger Ort, und ich finde nicht, dass die Bezeichnung "Paradies" übertrieben ist. Die 365 Inseln (ja, für jeden Tag eine) gehören zwar zu Panama, aber bilden Teil der Guna Yala Region. Das ist eine autonome Region, die lange um ihre Unabhängigkeit gekämpft hat und eines der wenigen Matriarchate weltweit ist. Hier sind Frauen an der Macht - sie sitzen im Kongress und haben das Geld in der Hand. Haupteinnahmequellen sind übrigens der Verkauf von Kunsthandwerk & Kokosnüssen. Die Gunas hüten die Inseln durch viele Regeln und Vorschriften, sodass diese Region so gut geschützt ist wie kaum ein anderer Ort in der Karibik. Verboten sind unter anderem: Speedboats, Kreuzfahrtschiffe und Tauchen. Hierherkommen kann man nur mit kleinen Segelbooten. Man munkelt, dass es schon einige Angebote von internationalen Hotelketten in Millionenhöhe gab, die gerne auf den Inseln bauen würden. Diese wurden alle abgelehnt - wer auf den Inseln schlafen möchte, kann eine sehr einfache Holzhütte direkt bei den Gunas mieten. Handyempfang gibt es übrigens nur selten & auf den Inseln, die am nächsten am Festland sind.

Ich war die meiste Zeit meines Volontariats auf dem Schiff "Fantasy" mit dem Kapitän Eduardo - ein Schulfreund von André. Ansonsten waren da noch Iban, ein Matrose, und Jaysir, der Chefkoch, der sogar auf hoher See mit starken Wellengang unfassbar gut gekocht hat. Wir haben uns gut miteinander verstanden und ich habe mich auf Anhieb wie ein Teil der Crew gefühlt. Auch Johanna die Volontärin die auf dem anderen Boot unterkam ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen - wir waren direkt auf einer Wellenlänge, haben uns schnell ohne Worte verständigt und oft so viel gelacht, dass mir der Bauch wehtat.

Die beiden Boote sind genau das selbe Modell und unterscheiden sich nur durch Kleinigkeiten. Es sind schöne klassische Boote aus den 70er Jahren. Fantasy war für Jahre lang Teil einer kolumbianischen Fernsehshow - bis es anschließend verwendet wurde, um Kokain von Kolumbien nach Europa zu schmuggeln. Nun bringt es Backpacker (aber sicher auch ab und zu noch das eine oder andere Päckchen Kokain) von A nach B.

Die Arbeit auf dem Boot selbst war ganz schön intensiv. Klare Arbeitszeiten & Privatsphäre gibt es nicht - dafür war die Atmosphäre aber immer sehr entspannt. Es gibt eine Kabine mit einem großen Bett für die ganze Crew. Der Arbeitstag beginnt, wenn der Kapitän einen weckt. Die Aufgaben sind sehr vielfältig und werden dann erledigt, wenn sie halt erledigt werden müssen. Reinigungsarbeiten wie Klos putzen und Deck schrubben, beim Kochen und Abwaschen helfen. Aber auch "Segelaufgaben" wie Segel setzen, Anker setzen und ab und wenn man Glück hat sogar ein bisschen navigieren. Der größte und auch lustigste Teil der Arbeit war aber wohl eine Art Zwischenglied zwischen Passagieren & Crew zu bilden. Also mit den Reisenden abzuhängen und dafür zu sorgen, dass sich alle wohlfühlen und haben, was sie brauchen. So sind die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit total verschwommen. Ich habe an allen tollen Aktivitäten teilnehmen können; Schnorcheln, Lagerfeuer am Strand und tanzen unter den Sternen, Grillen ... Wenn ich wirklich mal eine freie Minute hatte, bin ich meistens auf eigene Faust Freitauchen oder Schnorcheln gegangen (die wunderschönen unberührten Riffe waren in der Regel in 5 Schwimmdistanz vom Boot erreichbar) oder ich habe mich in eine Hängematte mit Blick aufs Meer gehaut.

Am tollsten waren aber die Tage, an denen wir keine Passagiere hatten im Guna Gebiet waren. Wir sind dann zu noch einsameren Inseln gefahren, wo wir dann wirklich weit und breit das einzige Boot waren. Dort haben wir dann den ganzen Tag die Inseln erkundet, geschnorchelt, richtig fein gekocht und viel geschlafen.

Alles in allem hat der Job sehr viel Spaß gemacht & ich kann mir jedenfalls vorstellen das irgendwann wieder zu machen. Die einzigen Nachteile die ich in dem Monat wahrnehmen konnte:

Ich werde wohl für immer verwöhnt sein, was die Karibik angeht. Einen Ort zu finden, der genauso sehr wie ein verlorenes Paradies wirkt, ist wohl unmöglich.

Ich bin bei den 35 Stunden Überfahrten jedes Mal seekrank geworden. Mir war kotzübel, und ich war zu nichts zu gebrauchen, außer mit geschlossenen Augen am Boden zu liegen. Irgendwie habe ich die notwendigste Arbeit trotzdem geschafft aber lustig war der Teil nicht.

Ich liebe gute Partys und bin echt die Letzte, die ein Problem damit hat, die ganze Nacht durchzutanzen, aber einige Touristen und Teile der Crew haben ihren Trip durchs Paradies als die perfekte Möglichkeit gesehen, sich extrem anzusaufen. Das fand ich dann manchmal schon recht anstrengend.

Alles in allem war es aber eine sehr positive Erfahrung und jedenfalls gut zu wissen, dass ich immer die Möglichkeit habe als Piratin im Paradies zu arbeiten wenn ich zurückkommen möchte.

Bussi Baba

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Un mes como Pi(a)rata

Trabajar en un velero en el Caribe; esa es una idea que ha estado dando vueltas en mi cabeza durante muchos años (desde que me encontré con un anuncio en la plataforma de voluntariado de mi confianza). 


Sin embargo, la siguiente etapa de mi viaje comenzó de manera muy repentina.Aunque ya estaba en contacto con André, quien ofrece voluntariados en un velero, él había dicho durante mucho tiempo que no había lugar para mí en el barco en los próximos meses. Luego, de repente, llegó el mensaje: "Puedes trabajar aquí, pero debes estar aquí en 3 días". ¡Así que, allá vamos! Con 4 autobuses en 3 días, crucé Costa Rica y llegué a la Ciudad de Panamá (mi trasero realmente dolía). Después de un viaje en automóvil demasiado rápido a través de la selva y un paseo en lancha rápida, aterricé en una pequeña bahía en el Caribe, donde algunos veleros estaban anclados.

André ofrece tours que son especialmente populares entre los mochileros veinteañeros. En uno de sus barcos piratas, ya sea "Fantasy" o "Sophia", pasas 3 días en las hermosas islas San Blas en Panamá y luego navegas más de 35 horas en alta mar hacia Cartagena, Colombia, o viceversa. Los barcos son pequeños y acogedores; en un barco de aproximadamente 14 metros de longitud, se alojan 10 mochileros y 4 miembros de la tripulación.

Las islas San Blas son un lugar único, y no creo que la etiqueta de "paraíso" sea exagerada. Las 365 islas (sí, una por cada día) pertenecen a Panamá, pero son parte de la región Guna Yala. Esta es una región autónoma que luchó mucho por su independencia y es uno de los pocos matriarcados en el mundo. Aquí, las mujeres están en el poder: están en el Congreso y controlan el dinero. Las principales fuentes de ingresos son la venta de artesanías y cocos. Los Gunas protegen las islas con muchas reglas y regulaciones, por lo que esta región está tan bien protegida como pocos lugares en el Caribe. Están prohibidos, entre otras cosas: lanchas rápidas, cruceros y buceo. Solo se puede llegar aquí en pequeños veleros. Se rumorea que ha habido varias ofertas de cadenas hoteleras internacionales en millones de dólares que quisieron construir en las islas. Todas fueron rechazadas; aquellos que desean dormir en las islas pueden alquilar una cabaña de madera muy sencilla directamente de los Gunas. Por cierto, la recepción del teléfono móvil es escasa y solo está disponible en las islas más cercanas al continente.

Pasé la mayor parte de mi voluntariado en el barco "Fantasy" con el capitán Eduardo, un amigo de la escuela de André. Además, estaban Iban, un marinero, y Jaysir, el chef, quien cocinaba increíblemente bien incluso en alta mar con fuertes oleajes. Nos llevamos bien y me sentí parte de la tripulación desde el principio. También me encariñé rápidamente con Johanna, la voluntaria que se quedó en el otro barco; conectamos de inmediato, nos entendimos sin palabras y a menudo nos reímos tanto que me dolía el estómago.

Ambos barcos son del mismo modelo y se diferencian solo en pequeños detalles. Son hermosos veleros clásicos de los años 70. Fantasy fue parte de un programa de televisión colombiano durante muchos años, hasta que se usó para contrabandear cocaína de Colombia a Europa. Ahora lleva a mochileros (pero seguro también de vez en cuando algún paquete de cocaína) de A a B. 

El trabajo en el barco en sí fue bastante intenso. No hay horarios claros ni privacidad, pero la atmósfera siempre fue muy relajada. Hay una cabina con una cama grande para toda la tripulación. El día de trabajo comienza cuando el capitán te despierta. Las tareas son muy variadas y se realizan cuando es necesario: limpiar baños y fregar cubiertas, ayudar en la cocina y lavar platos. Pero también "tareas de vela" como izar velas, poner anclas y, si tienes suerte, incluso un poco de navegación. La parte más grande y divertida del trabajo fue actuar como un eslabón intermedio entre los pasajeros y la tripulación. Es decir, pasar tiempo con los viajeros y asegurarse de que todos se sientan cómodos y tengan lo que necesitan. Así que las fronteras entre trabajo y tiempo libre estaban completamente difusas. Pude participar en todas las actividades geniales: buceo, fogatas en la playa, bailar bajo las estrellas, parrillas... Cuando realmente tenía un minuto libre, solía bucear o hacer snorkel por mi cuenta (los hermosos arrecifes intocados generalmente estaban a 5 minutos nadando desde el barco) o simplemente me tumbaba en una hamaca con vista al mar.

Pero los días más increíbles fueron aquellos en los que no teníamos pasajeros en la zona Guna. Luego íbamos a islas aún más solitarias, donde éramos realmente el único barco por millas. Allí explorábamos las islas todo el día, buceábamos, cocinábamos delicioso y dormíamos mucho.En resumen, el trabajo fue muy divertido y puedo imaginar hacerlo nuevamente en algún momento. Los únicos inconvenientes que pude percibir en el mes fueron:

Probablemente siempre estaré mimada en cuanto al Caribe. Encontrar un lugar que se sienta tanto como un paraíso perdido parece imposible.

Me mareé en cada una de las travesías de 35 horas. Estaba muy mareada y no servía para nada, excepto para estar tumbada con los ojos cerrados en el suelo. De alguna manera, logré hacer el trabajo necesario, pero esa parte no fue divertida.

Amo las buenas fiestas y realmente soy la última persona que tiene un problema con bailar toda la noche, pero algunos turistas y miembros de la tripulación vieron su viaje por el paraíso como la oportunidad perfecta para embriagarse extremadamente. A veces, eso resultaba bastante agotador.

En general, fue una experiencia muy positiva y, de todos modos, es reconfortante saber que siempre tengo la oportunidad de trabajar como pirata en el paraíso cuando decida regresar.

Besitos byebye


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