Holi Festival in Kathmandu

Nachdem Samuel zurück nach Deutschland geflogen ist, ging es für mich noch einmal nach Kathmandu. Dort traf ich mich mit einer anderen deutschen Praktikantin, um mit ihr gemeinsam Holi zu feiern.

Bei Holi handelt es sich um das "Festival of colours". Den hinduistischen Wurzeln nach wird damit der Sieg des Guten über das Böse gefeiert. Das Holi Festival markiert außerdem den Frühlingsanfang und repräsentiert den Sieg des Lebens über die Kälte und den dunklen Winter. 

Während der Feierlichkeiten streichen sich die Menschen gegenseitig buntes Farbepulver ins Gesicht und sagen dabei "Happy Holi". Dies geschieht Mal mehr und Mal weniger sanft. Das erste Mal, als ich Farbe ins Gesicht bekommen habe, wurde ich beispielsweise von hinten mit dunkelgrüner Farbe attackiert. Da ich damit nicht gerechnet habe, durfte ich gleich die Erfahrung machen, dass das Farbpulver in der Nase brennt und auch nicht gut schmeckt. 

Die Farben repräsentieren übrigens die farbenfrohe und blühende Natur, die im Frühling kommen wird. Neben dem Farbepulver bespritzen sich die Menschen an Holi auch mit Wasser. Dieses ist teilweise ebenfalls in einer Farbe eingefärbt. Deshalb muss man sich an diesem Tag auch vor Angriffen aus der Ferne mit Wasserbomben und Wasserspritzpistolen in Acht nehmen.

Der Weg von unserer Unterkunft zum Durbar Square und später auch wieder zurück war für uns die reinste Farbdusche. Wir hatten Glück, dass wir noch einen der letzten Plätze auf einem Tempel ergattern konnten. So konnten wir mit genug Abstand dem Treiben zuschauen. Auffällig war, dass sich in den Menschenmassen überwiegend Männer befanden. Es lief zwar überraschenderweise keine Musik auf dem Platz, trotzdem sprangen die Menschen wie wild herum und die Menge war stets in Bewegung. Ein Mann, welcher sich wie ein Sadhu gekleidet hatte, erregte des Öfteren die Aufmerksamkeit der Menschen, in dem er sich auszog und mit dem Farbpulver einseifen ließ. Außerdem waren wir als europäische Frauen eine Attraktion für viele der chinesischen Touristen.

Insgesamt war es toll, dass wir das Holi Festival einmal an seinem Ursprungsort erleben durften. Nichtsdestotrotz muss man erwähnen, dass wir sehr viel Glück mit unseren Plätzen auf dem Tempel hatten, da wir dort vor Übergriffigkeiten geschützt waren.