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Hafentag in Bermagui

Veröffentlicht: 12.01.2024


Bermagui ist berüchtigt für seine Hafeneinfahrt. Sehr schmal und bei Ebbe hat man mit unserem Tiefgang von 2m stellenweise noch 1m bis Grund. Wenn dann noch Wellen dazu kommen, kann es schon mal eng werden.

 
Wir fahren aber während der Flut bei annähernder Windstille ein und liegen wie auf einem Ententeich.

 
Unser Versuch Essen zu gehen scheiterte daran, dass es um halb 10 am Abend schlicht nichts mehr gibt. Nein, ein Bier kriegen wir auch nicht, sie dürfen Alkohol nur im Kombination mit Essen verkaufen, das wir ja nicht mehr kriegen.

 
Also wurde auf dem Schiff eine Dose Linsen mit Wienerle aufgemacht.
Am nächsten Tag, dem 11.1., legten wir einen Hafentag wegen Gegenwind ein.

Wir haben 4 Kabinen an Bord. Eine Heckkabine für Kaspar, eine für mich. Die große Bugkabine für Gäste. Und dann gibt es Mittschiffs noch "DIE 4. KABINE!"
Das ist quasi der Keller. Immer wenn was gesucht wird und es heißt "in der 4. Kabine", ist das Grauen groß. Dort ist alles verstaut, was man vielleicht mal brauchen könnte, mal gebraucht hat oder zu gut fand zum Wegschmeißen. -Keller halt.
Und was macht man an einem grauen Tag? -Richtig! Den Keller aufräumen! Eine schweißtreibende Arbeit bis in den frühen Abend.

Nach dem gestrigen Fiasko mit dem Essen hatte ich beschlossen, um 19 Uhr Auf die Suche nach einem Lokal zu gehen. Um 19.30 verkündete K. Er wolle jetzt noch duschen. Die, die mich kennen wissen, dass ich nicht der geduldigste Mensch bin. Ich mutierte langsam zu Frau Wehrwolf und knurrte vor mich hin.

 
Dann tat es auch nicht der Italiener im Hafen, sondern das 2. Lokal im Ort (ja, der Ort hat 2 Lokale) war das Objekt der kulinarischen Begierde. Dies stellte sich allerdings als total überfüllte Sportsbar raus. Rundrum riesige Bildschirme mit unterschiedlichen Sportveranstaltungen und alle versuchten sich über den Lärm hinweg irgendwie zu verständigen. Da war ich raus. Definitiv zu laut!

Also zurück zum Hafen. Doch der Italiener.

 Der Schwarm Kakadus, der in einem großen Eukalyptusbaum saß, hat mich ausgelacht. Haben sie uns doch gestern schon hin und her laufen sehen. - Frau Wehrwolf hat sie böse angeknurrt.

 
Inzwischen ist es 20.30. Ich weiß, dass wir keine Linsen mehr haben. Mit jedem Schritt den ich mache, scheint K. Langsamer zu werden. Ich sitze 10 Min. Vor ihm beim Italiener. Nützt mir nichts, ich werde konsequent ignoriert. Erst als K. der Bedienung quasi ein Bein stellt, ist sie bereit zu der Auskunft, dass sie heute voll ausgebucht sind und wir nichts zu essen kriegen.

Also wieder retour den ganzen Weg, unterwegs war ein Pizza take away. 

Die Kakadus lachen erneut. Hätte Frau Wehrwolf eine Kettensäge, würde sie die Jungs da runter holen. Hat sie aber nicht. Dafür aber Hunger. Also weiter. 

Kurz vor 21 Uhr geben wir unsere Bestellung auf. Mit dem Hinweis des Personals, wir seien die letzten Kunden für heute.

Die Pizza war gut, Frau Wehrwolf satt. Es wurde etwas kühl und sie zog ihren Pullover aus Schafswolle an. 

Antworten (2)

Birgit
Ich seh dich förmlich im Stechschritt voraus laufen und der arme Kaspar hinterher.😂

Andrea
Ich bin ganz normal gelaufen. Er musste aber noch Wasser gucken, Leuchtreklame gucken, Kakadus gucken.......

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