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Von Wanaka nach Queenstown auf dem Te Araroa

Veröffentlicht: 15.02.2018

Ein herzliches Hallo an alle Liebhaber der schöngeistigen Literatur und des Abenteuerromans. Hier sind wir schon wieder mit neuen Geschichten. Wer den letzten Beitrag noch nicht gelesen hat, muss sich jetzt ganz schön ranhalten😉.

Nein im Ernst - schön, dass Ihr wieder eingeschaltet habt!

Nach den vergangenen Tagen können wir stolz verkünden, wir sind zurück auf dem Te Araroa Trail und haben spannende Tage in den Bergen zwischen Wanaka und Queenstown erlebt. Wir waren schon enttäuscht, einen Teil des Trails nicht gewandert zu haben. Daher war nun dieser Abschnitt um so schöner. In 5 Tagen sind wir ca. 90 km gegangen, haben dabei 4 Berge jeweils in Höhe von ca. 1200 Metern überwunden und sind ungefähr 4300 Höhenmeter gekraxelt.

Was auf den Fotos immer so romantisch aussieht, war mal wieder harte Arbeit. Dennoch ging für uns jetzt endlich der Traum vom ultimativen Te Araroa Feeling in Erfüllung. Was wir auf Fotos und in Berichten bereits erfahren hatten, erlebten wir jetzt selbst.

Zunächst führte uns die erste Etappe vom schönen Wanaka am Lake Wanaka entlang zum anderen Ende des Sees. Wir übernachteten auf einem etwas in die Jahre gekommenen Campingplatz. Als TA-Walker bekamen wir aber einen Rabatt und Duschen gratis. Wir genossen den Abend mit Aussicht auf den See und schwelgten schon ein klein wenig in Gedanken an die Zeit unserer Rückkehr.

Früh um 06:00 Uhr war daran nicht mehr zu denken. Hier werden die Tage auch schon wieder kürzer und es war noch dunkel. Mechanisch wurden die Sachen eingepackt, das Zelt abgebaut und Energie in Form von Kaffee und Müsli getankt. Wir haben immer löslichen Kaffee dabei, ohne den geht bei uns Sachsen ja bekanntlich nichts. An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an unsere Mutti, die hierfür die perfekte Lock-and-lock Dose genau in der Größe des günstigsten Instant-Kaffees zur Verfügung gestellt hat😘.

Die Etappe versprach eine einfache Meandertalwanderung, gefolgt von einem 900 m Anstieg zur ersten Hütte, die wir zur besten Mittagszeit erreichten. Die Sonne meinte es sehr gut mit uns. Nachdem wir einen Wald verlassen hatten, ging es durch alpines Gelände mit Büschen und Gräsern immer weiter hinauf. Wir nutzten die Pause zur ausgiebigen Erholung, der Nachmittag verlangte Einiges von unseren Oberschenkeln und Waden ab, da es zunächst 3,5 km auf den Jack Halls Saddle (1275m) hinauf und dann gefühlt im freien Fall wieder 2,7 km nach unten ging. Das klingt immer sehr wenig, allerdings kennen die Neuseeländer keine Serpentinen😌. Es geht immer entweder steil hoch oder steil runter. Am Ende sahen wir die Hütte für unsere heutige Übernachtung und beeilten uns, dorthin zu gelangen. Neuseeland hat ein grandioses Hüttensystem, wir sind begeistert davon. Eine Hütte besteht aus einem Raum mit einem Esstisch, einer Art Küchenzeile zum Kochen und einem zweietagigen Schlafbereich mit 6 bis zu 30 Schlafplätzen (Matratzen aus Kunstleder). Wer zuerst kommt bezieht eine Matratze mit seinem Schlafsack, alle folgenden Wanderer ordnen sich dann ein. Wenn alle Betten belegt sind, nennt man das wohl “volle Hütte“😂. Man lernt irre viele Menschen kennen und kommt sich natürlich auch sehr nah. Achja, eine Toilette gibt es auch außerhalb. In Deutschland würde man sagen “Plumpsklo“. Das wird den Toiletten aber nicht gerecht. Hier würden wir den Begriff “Luxus-Kompost-Toilette“ verwenden. Wir loben hier jetzt mal ausdrücklich den Zustand und die Anzahl neuseeländischer Toiletten! Jeder Neu-Neuseelandurlauber muss sich darüber keine Gedanken machen😁. Zurück zum Thema: Hütte erreicht, Matratze in oberer Etage bezogen, Aussicht genossen, Small Talk gehalten, Essen gekocht und gegessen, geschlafen, wieder munter geworden, weil ein Schwede nachts mit Steinen ein Possum gejagt hat, welches dies nicht so gut fand.

Nächster Tag - neues Wanderglück! Zwei Gipfel warteten auf uns. Es ist auch immer ganz prima, wenn sich andere Wanderer Schauergeschichten über den Schwierigkeitsgrad erzählen. Sehr motivierend😕.  Der Blick aus dem Hüttenfenster, puh “Fritz Walter Wetter (Regen) - immer wieder die Koewis, die WahnsinnsWalker der Deutschen; gewinnen die Berge .....uuuuuunnd: sind HAPPY 👍👍👍( Der Eine oder Andere von Euch wird die originale Version der WM 1954 kennen. Ist ein wenig abgeleitet😉) Selbst bei Regenwetter macht die Natur eine gute Figur. Susi verkraftet die Aufstiege deutlich besser als ich. Dazu eine kurze, wirklich stattgefundene Konversation kurz vor dem Gipfel. Andreas erreicht Susi mit schwerer Atemnot und

Susi sagt: “Gehts ?“😂😂😂😂 Und weiter:“ Ich bin so glücklich“!

Andreas schwer um Luft ringend. sagt: “ Weitergehen!“😂😂😂

Nach 7h und 11km war auch diese Etappe geschafft und wir fielen zufrieden ins Bett. Nach dem allmorgendlich üblichen Prozedere hieß es heute: Auf nach Arrowtown. Ein kleines Village mit Goldgräbervergangenheit. 25 km und der letzte 1200 m Anstieg. Natürlich beginnend direkt vor der Hütte. 8.00 Uhr morgens, angenehme 25 Grad. Kein weiterer Kommentar dazu, wie die Gipfelerstürmung (sturm;hihi) war. Es war ein wahres Naturspektakel und am späten Nachmittag erreichten wir die “Westernstadt“. Zelt bezogen und große Freude, es bis hierher geschafft zu haben. Der nächste Tag war “Wunden lecken“ und genießen ( Hamburger mit Pommes und Bier, 2 Portionen für 40 € - soweit zum Thema Kosten). Dann der finale “Endspurt“ nach Queenstown über 30 km. Supi Wetter, tolle Seen, etc. 17 Uhr Zieleinlauf Holiday Park Queenstown. Wir sind da. Ein ähnliches Gefühl, wie nach einem Lauferlebnis. Herrlich. Die nächsten Tage verbringen wir nun hier in Queenstown, um so langsam die letzten Ereignisse vor unserer Rückkehr zu planen. Einige Highlights stehen noch an. Bleibt weiter neugierig.

In großer Vorfreude auf die letzten Tage hier und auf Euch zu Hause 👍🙋👍🙋👍🙋!

Eure Koewis

Antworten (2)

Paul
Hallo ihr beiden Wir verfolgen regelmäßig eure Berichte. Ist ja ganz schön abenteuerlich was ihr euch zu mutet. Da leben wir zurzeit ruhiger ohne große Naturgewalten. Es geht ja in den Endspurt. Dazu alles Gute und vor allem kommt gesund wieder. Und Andreas lass dich nicht so von Susi abhängen. Bei dir bremst ja der Riesenbart. Gruß aus winterlichen Erzgebirge Gabi und Paul

Andreas
Hallo Gabi, hallo Paul, danke für Eure Zeilen und die Begleitung auf unserem Abenteuer. Wir werden viel Zeit zur Verarbeitung der beeindruckenden Erlebnisse brauchen. Es ist einfach super hier und die letzten 4 Wochen werden auch grandios. Natürlich freuen wir uns auch schon auf Familie und Freunde zu Hause👍Bleibt schön gesund. Gerade schauen wir auf die schneebedeckten Berge in Te Anau/Fjordland. Die ganze Zeit habe ich überlegt, warum Susi am Berg schneller ist. Endlich hab ich die Ausrede mit dem Bart😂😂😂 LG und bis bald🙋

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