Engelskinder im Stift Engelszell

Die Stiftskirche Engelszell in Engelhartszell beeindruckt durch barocke Ausgestaltung. Eine eigentümliche Impression sind die kleinen Sargkästen aus Glas an der Seite. Zugegebenermaßen besuche ich nicht so oft Kirchen und kann somit nicht einschätzen, wie weit diese Präsentation in katholischen Kirchen verbreitet ist.
In den kleinen Glassärgen befinden sich kleine Skelette, die Teil einer Sammlung von sogenannten "Engelskinder-Skeletten" sind. Diese Skelette stammen von ungetauften oder verstorbenen Säuglingen, die traditionell als "Engelskinder" bezeichnet werden. Die Engelskinder-Skelette in der Stiftskirche in Engelhartszell sind die sterblichen Überreste von Kindern, die im Mittelalter im Kloster Engelszell bestattet wurden. Die Skelette wurden im 19. Jahrhundert bei Renovierungsarbeiten in der Kirche entdeckt. Über die genauen Umstände ihrer Bestattung und die Identität der Kinder ist wenig bekannt, aber die Skelette werden als Teil der Geschichte und Tradition des Klosters Engelszell angesehen.
In einigen Regionen, besonders in katholisch geprägten Gegenden, wurden diese Kinder oft in separaten Bestattungsplätzen beigesetzt, da sie nicht getauft wurden und daher nach dem Glauben nicht in den Himmel gelangen konnten. Die Darstellung der Skelette in Glaskästen in Kirchen oder Kapellen ist ein ritueller oder spiritueller Prozess, der den Glauben an die Unschuld und Reinheit dieser Kinder zum Ausdruck bringt.