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24° Tauchfieber oder Tiefenrausch?

Veröffentlicht: 13.12.2022

Durch die Gezeiten ändert sich täglich unsere Abfahrtszeit vom Boot. Anfangs sind wir um 7:30 losgefahren, inzwischen sind wir bei 9:30. Aber die Routine ist trotzdem da... und die Tage fliegen so dahin.

Aufstehen, Frühstücken, Handtuch und Computer einpacken, Losfahren. In der Basis Socken, Füßlinge (nein, aus Gründen, die ich noch nicht verstehe, darf sie nicht Schuhe nennen), Neoprenanzug anziehen und die Bleitaschen mitnehmen. Das restliche Equipment wird von den Jungs direkt aufs Boot gebracht. Nochmal pinkeln und ab an Board. Der jeweilige Instructor, stellt die heutige Crew vor und unser Boot "Big Fish". Während die Jungs sich langsam durchs Korallenlabyrinth durchschlängeln, rüste ich meine Sachen auf. Als erstes kommt das BCD an die Flasche und die dazugehörigen Bleitaschen werden fest gemacht. Das BCD/Jacket hat mir Suse hier gelassen, damit ich es mal ausprobieren kann. Danach schraubt man den Atemregler dran und testet, ob genug Druck in der Flasche ist. Dazu braucht man noch Tauchermaske (nein, man darf sie nicht Taucherbrille nennen) und Flossen. Und das wichtigste!! Der Tauchcomputer. Der ist nämlich super schlau und sagt dir immer ganz genau wie tief man gerade ist und wie lange man da noch bleiben darf. Früher hat man das mit Rechnen und Tabellen gemacht. Aber wer hat darauf schon Lust? Vielen Dank Lieber technischer Fortschritt! 

Inzwischen habe ich mich an den Wellengang und an das Bootfahren gewöhnt und genieße unsere Fahrten zu den Tauchspots sehr. Beim ersten Spot angekommen, wird nochmal das ganze Equipment gecheckt und der Instructor gibt ein kurzes Breefing zum bevorstehenden Tauchgang. Die Jungs helfen beim Jacket anziehen, dann kommen die Flossen und die Maske. Final Buddycheck und Backroll auf 1, 2, 3, Go! Dann taucht man zusammen ab und folgt im Buddyteam dem Instructor. Kommuniziert wird über Handzeichen und wenn jemand was tolles entdeckt, wird mit einem Metallstab an die Flasche geklopft. Ansonsten hört man außer seinem Atem und eventuell vorbeifahrenden Booten nichts. Wilkommen Unterwasser, weit weg von allem da oben, schwerelos in einer unglaublich faszinierenden Tiere- & Pflanzenwelt! Normalerweise hat aktuell das Wasser ca 29°C, die letzten zwei Tage hatten wir zum Teil nur 24°C. Das hört sich für euch vielleicht erstmal nicht viel an, aber Unterwasser macht das einen gewaltigen Unterschied. Manchmal kann man die kalte Strömung sehen und weiß genau, ohoh, da muss ich jetzt durch. Wenn das Wasser allerdings warm ist, bin ich immer richtig traurig, wenn knapp eine Stunde um ist und der Instructor seine Boje schießt und Zeichen für Sicherheitsstop und Aufstieg gibt. "Big Fish" kommt uns abholen und die Jungs nehmen uns die Flossen ab. Mit dem restlichen Sachen, klettert man die Leiter hoch. Man rüstet sein Equipment ab und tauscht seine Flasche. Die einstündige Oberflächenpause verbringen die anderen alle mit Frühstücken. Ich trinke nur meinen Tee, fische Müll und höre Musik. Dann geht es weiter zum zweiten Tauchspot und der ganze Spaß wiederholt sich. Zurück an Board, wird danach aber komplett abgerüstet und zusammengepackt. An der Basis angekommen, leiert der Instructor nochmal seinen Standardspruch runter. Bitte alle Sachen wieder mit hochnehmen und in den dafür vorgesehenen Waschtanks auswaschen. Rechts Neopren, Mitte BCD & Flossen, Links Masken & Kameras. 

Ich hab mir angewöhnt, anschließend im Pool noch meine Bahnen zu ziehen. Freudig wartet schon mein Lunchdate (Chuckles, verfressenster Hund allerzeiten) und freut sich, dass ich mein Essen mit ihm teile.

Bisherige Tauchbilanz:

14 Tage

28 Tauchgänge

25,8 Stunden Unterwasser

Zusätzlich habe ich mit Jan hier meinen Speciality Deep Diving Kurs gemacht und bestanden. Auf 40m musste ich zwei kleine Rechenaufgaben lösen und bestenfalls nicht im Tiefenrausch meinem Atemregler anderen Fischen anbieten. Durch Abschluss dieses Kurses und der Anzahl an gesammelten Tauchgängen, bin ich nun Advanced Open Water Diver. Wuhhuu.

Für mich geht es jetzt für ein paar Tage nicht tief, sondern hoch auf den Berg.


Antworten (1)

Holger
Herzlichen Glückwunsch! Hört sich nach einer mega schönen Zeit an.

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