Urban in Nature
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Der Mensch braucht Routinen (zumindest Ich)

Veröffentlicht: 05.03.2024

Ich werde nachlässig, was meinen Blog angeht.😅 Tatsächlich liegt es aber daran, dass ich nicht allzu viel gemacht habe die letzten Tage. Ich war bis heute (04.03.24) in San Pedro und habe es einfach genoßen. Es war einfach mal gut nichts geplant zu haben. Aufstehen, Sport machen, duschen und frühstücken und das jeden Tag. Die Routine hat mir irgendwie gefehlt und das konnte ich jetzt ein paar Tage ausleben. Einfach nicht irgendwo hin zu fahren, nicht mich um die nächste Stadt zu kümmern sondern einfach mal "normal" zu leben. Außerdem hatte ich ein "Einzelzimmer", eigentlich war es ein Zelt, für knapp 8€ und das habe ich einfach genoßen. Zuletzt hatte ich das, abgesehen von dem Hostel in Santa Cruz wo ich der einzige Gast war, in Oaxaca also mein zweiter Ort auf der Reise. Einfach mal entspannt seinen Kram auszubreiten wie man es will, zu schlafen wann man will und keine Rücksicht auf andere nehmen zu müssen, das braucht man manchmal einfach.

Natürlich war ich auch nicht untätig, ich war ein paar Mal Kayak fahren oder habe mir andere Orte um den See angeschaut. Den einen Tag (28.02.24) war ich in San Juan ein Nachbarort von San Pedro der fußläufig erreichbar ist. Dort war ich zwar schon als wir von der Wanderung wiederkamen aber das war nur kurz. Bin da also entlang geschlendert und war in einem guten Comedor essen. Comedore sind übrigens mein absoluter Favorite hier in Guatemala, ein gesundes und vollwertiges Mittagessen mit einem Getränk für um die 3€, einfach perfekt.

Die Natur um den See ist atemberaubend, mehrere Vulkane und viele Berge, das Problem sind nur die Banditen, die gelegentlich Touris überfallen. Ich weiß nicht wie oft das passiert aber es wird von den Locals gewarnt da ohne Guide/alleine hoch zu gehen. Klar kann man ohne Handy und nur mit bisschen Geld da hoch aber das Risiko war es mir nicht wert. Also beschloss ich nur eine kleine Wanderung von einem Ort zum anderen zu machen. Der Lower Mayan Trail ging von Santa Cruz la Laguna nach San Marcos. Da auch hier gelegentlich Überfälle passieren, brachte ich nur mein altes Handy mit um zur Not über Google Maps mich zurechtzufinden. Den Start der Wanderung habe ich mir natürlich nicht markiert, da der laut einem Blog "leicht zu finden ist". Nach 50min umherlaufen und nachdem ich mehrere Locals gefragt habe, wurde mir der Eingang gezeigt. Letztlich hätte ich nach 5min auf dem Weg sein können aber das wäre doch langweilig... Da nichts ausgeschildert war musste ich mich grob am See orientieren. Irgendwann dachte ich mich verlaufen zu haben, traf aber glücklicherweise auf ein französisches Pärchen, die mit dem Weg aufm Handy ausgestattet waren. Also schloss ich mich denen an und wir gingen zu dritt den Weg. Es war kein krasser Wanderweg, lediglich für 20min hatte man eine gute Aussicht, die restliche Zeit war eher mittelmäßig. Aber man fühlt sich produktiv und ich wollte ja auch noch San Marcos erkunden. Ein "Hippiedorf" am See, ich versprach mir davon viel aber besonders toll fand ich es nicht. Es ist interessant, dass sich die Touristenszene so entwickelt hat dort, viele Vegane Restaurants, Superfoods, Yoga Workshops, "Natural products" und vieles mehr. Aber es war einfach alles super teuer und irgendwie künstlich, selbst die sonst so günstigen Comedore waren alle bei 5€ ohne Getränk und bei den veganen Restaurants brauche ich nicht anfangen. War das nötige Geld hat und auf den Kram steht ist dort bestens aufgehoben. Ich fand es aber nicht authentisch und die Touristenszene ist mir zu extrem. War dennoch interessant mal reinzuschauen. Gegen 14 Uhr sind wir wieder zurück gefahren, die beiden nach San Juan und ich nach San Pedro.

Am nächsten Tag (01.03.24) bin ich mit Max dem Franzosen in eine andere Stadt gefahren, Santiago Atitlán. Wir wollten um 13:30 ein Boot nehmen, da wir aber in verschiedenen Städten waren und ich kein Internet habe, mussten wir einfach drauf hoffen, dass der andere es schafft. Ich saß um 13:20 noch im Comedor und schaue auf einmal panisch von meiner Uhr hoch...mit vollem Magen einen Sprint zum Hostel hingelegt, Sachen geschnappt und dann zum Dock gerannt 13:29 Uhr, nicht schlecht. "No Boats to Santiago" wurde mir gesagt, ich musste also zu einem Dock am anderen Ende der Stadt. Da es eine kleine Stadt ist, war ich keine 10min später da und konnte direkt ins Boot springen, um dann weitere 15min zu warten bis das Boot voll war um abzulegen. In Santiago hielt ich vergeblich nach Max Ausschau. Nach 40min warten begann ich dann Leute nach Hotspot zu fragen, um ihn zu fragen, wo er ist. Aber da kam schon das Boot mit ihm drauf. Er musste mit einem TukTuk nach San Pedro fahren und dort dann auf das nächste Boot warten...ohne Internet wusste ich davon natürlich nichts. Naja warum wir allerdings jetzt in Santiago waren, war Maximon. Fragt mich nicht wie Max darauf gekommen ist, den zu besuchen. Es ist ein rauchender und saufender Heiliger, der dich von so gut wie allem befreien kann, Arbeitslosigkeit, Beziehungsprobleme oder Epilepsie. Jedes Jahr wechselt der Standort des Heiligen in ein anderes Haus in Santiago. Dort wird ein Raum dann immer komplett hergerichtet mit Maximon und verschiedenen anderen Puppen sowie ganz viel Weihrauch. Neben Maximon sitzen immer 2 Herren traditionell gekleidet, die von Maximon die Erlaubnis bekommen haben den ganz Tag zu saufen. Der Eintritt kostet 0,6€ und Fotos zu schießen nochmal das Doppelte (deshalb wird es keine Fotos dazu von mir geben, im Internet gibt's ihn aber zu sehen). Dort sitzen also ein Jahr lang zwei betrunkene Männer neben einer Puppe und es kommen täglich Locals und Touristen herein, um sich das anzuschauen und finanzieren denen damit den Alkohol? Genau! 

Nach diesem Spektakel sind wir noch durch die Stadt gelaufen und es ist viel authentischer dort. Sogar die Herren tragen traditionelle Kleidung, sonst immer nur die Frauen und generell waren wir fast die einzigen Touris dort. Sehr schön auf jeden Fall.

Die nächsten 2 Tage sind nicht wirklich spektakulär gewesen, war halt einfach Alltag.

Heute ging es dann nach Antigua, mein letzter Stopp in Guatemala. Die Fahrt lief etwas anders als ich es dachte aber die Leute sind alle sehr hilfsbereit und zeigen einem immer den Bus, in den man umsteigen muss. Aber da der nächste Bus auf den vorherigen Bus gewartet hat, blieb keine Zeit für ne Pinkelpause. Die Fahrt sollte aber noch 2h gehen und das Ruckeln des Busses half meiner Blase nicht gerade. Beim Bezahlen fragte ich, ob wir vorher mal ne Pause machen. Er sagte etwas, was ich nicht verstand und ging wieder nach vorne. Weitere 20min mit nur einem Gedanken vergingen, bis wir auf der Straße anhielten und ich nach vorne gewunken wurde. Mitten auf der Straße, hinter mir ein kleiner Supermarkt und vor mir der Bus, sollte ich pinkeln...😂 Andere Länder andere Sitten oder wie heißt es so schön? Ich bin nicht stolz drauf aber es war nötig😅. 

In Antigua angekommen musste ich erstmal was zu essen kaufen und ein wenig rumlaufen. Mein erster Eindruck ist zu touristisch, haufenweise Souvenirshops und jeder dreht dir irgendwas an. Gefällt mir nicht so aber vielleicht ändert sich das ja morgen.

Ich bin ab Mittwoch erstmal in einem Meditationsretreat für ein paar Tage, deshalb gibt's den nächsten Beitrag auch erst was später.

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