Unterwegs mit Josefine und Robert
Unterwegs mit Josefine und Robert
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11. Welcome to the Jungle

Veröffentlicht: 15.12.2018


Nachdem wir euch eventuell schon etwas „heiß“ auf den Jungle gemacht haben, folgt nun dieser Blogeintrag der sich nur um den von uns erlebten Ausflug in den Jungle Sumatras dreht.

Der Flug von Singapur nach Medan im Norden Sumatras war unspektakulär. Robert war immer noch wach. Wir kamen am Flughafen an und wurden sogar mit einem Schild „Robert Jeske“ erwartet. Cool das wollte Robert schon immer mal haben ;-)

Der superfreundliche Fahrer von Ecotravel, unserem Jungle-Trip-Veranstalter, begrüßte uns sehr gut gelaunt. Wir waren etwas neben der Spur und gingen erstmal zu Dunkin Donut.

Bereits 5 Minuten später war Jojo 2-facher Millionär. Läuft bei uns, haben wir gedacht! Leider nicht ganz. Bei einem Umrechnungskurs von 1 € zu 17.000 IDR hatte Jojo doch kein großes Kunstwerk vollbracht.

Ab ins klimatisierte Auto! Ein netter kleiner Jeep sollte uns von Medan aus nach Bukit Lawang in den Regenwald bringen. Das hat auch ganz gut geklappt, wenn da nicht die wirklich katastrophalen Straßen gewesen wären. Bei uns baden Leute in so großen Löchern... Nach einer Fahrt durch Palmölplantagen und Kautschukplantagen kamen wir in einer kleinen Stadt an.

Bukit Lawang ist eine von zwei Städten, die als Ausgangspunkt für den Dschungel im Gunung Leuser Nationalpark dient. In Bukit Lawang kann man nur mit Mopeds, auf einem Fussweg entlang, etwas tiefer in die „Stadt“ eindringen. Das Dorf zieht sich entlang eines Flusses, der ab und zu von wackelig aussehenden Hängebrücken überquert werden kann.

Nach Singapur wieder ein ganz schöner Schock. Ich will nicht wissen wie sich Jojo fühlte :-)

Wir hatten für eine Nacht ein einfaches Dreierzimmer gebucht. Und einfach ist wirklich einfach.... Toilette zum schöpfen, kaltes Wasser und das Zimmer ohne Klimaanlage. Wir merkten sofort, dass wir am Rand des Dschungels waren. Was soll’s ... wir waren schon gespannt was am nächsten Morgen passieren sollte.

Wir bekamen am Tag der Ankunft noch eine Einweisung für den Jungle-Trek. Die erfolgte von einem ständig kichernden Typen, der verdächtigt große Pupillen hatte. Er nahm ein Blatt zur Hand und zeichnete eine Zick Zack Linie auf ein kleines Stück Papier. Das sollte unseren Weg darstellen. Er kommentierte jeden Hügel mit up and down... up up ... down down ... up up up ... Food ... up up up ...up up up ... down down down . Sleep and River back. Und er sollte goldrichtig liegen :-D

Alles klar! Der Plan scheint zu stehen, dachten wir uns :-)

Lange Hosen in Socken reinstecken, leichtes Gepäck und 1,5 l Wasser sowie Mückenschutz sollten wir einpacken. Da wir wahrlich schlecht vorbereitet waren, legten wir direkt nach der Einweisung in unserem Zimmer die Klamotten raus. Ich bekam lange Socken von Jojo, dafür bekam Jojo lange Hosen von Josi und Josi... naja war wie immer gut vorbereitet.

Wir gingen an den Fluss und nahmen erst mal ein erfrischendes Bad. Die Aussicht vom Fluss auf den Jungle machte den Badespaß zu einem echten Hingucker. Ganz schön heftige Strömungen sorgten dafür, dass wir nur am Rand des Flusses baden konnten.

Nach dem Bad ging die Vorbereitung weiter.

Robert hatte nur elegante Jeans dabei, darum ging er nochmal durch den Ort und kaufte sich für 5 € eine sehr schicke Schlabberhose :-)

Wir stellten unsere Trekking-Schuhe raus ...

und Jojo seine rehbraunen, hochpolierten Lacoste Schuhe :-D

Es fing an zu regnen! Gute Aussichten für ein schlammiges Abenteuer im Urwald :-/

Josi ging es nicht so gut. Hitzewallungen und Ausschlag. Nach einer kleinen Mütze Schlaf sollte es ihr zum Glück etwas besser gehen.

Im Nachbarzimmer war ein Pärchen untergekommen. Leonie und Jan aus Wuppertal. Und wie es der Zufall will, gingen die Zwei mit uns auf den gleichen Trekk. Jojo und Robert gingen etwas essen und Leonie und Jan kamen mit in das gegenüberliegenden Warung (kleines Lokal). Nachdem Josi auch etwas geschlafen hatte meldete sich der kleine Hunger und wir saßen zu fünft am Tisch.

Alle waren müde, es ging 20 Uhr ins Bett. Um 6 Uhr sollte der Wecker klingeln. Wir mussten die Rucksäcke noch fertig machen und frühstücken. Fast pünktlich starteten wir 8:30 Uhr. Unser Guide hieß Antonio, der im Laufe des Trekks noch richtig aufblühen sollte.

Unterwegs holten wir noch ein weiteres Pärchen ab. Lisa und Christian aus Dortmund. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zwecks Motivation bei Josi und Robis Missverständnis dafür :-) ging es weiter in den Urwald. Roberts T-Shirt war nach ungefähr 15 Minuten komplett durchgeschwitzt.

Na das wird ja ein Spaß.... Wir liefen an einer kleinen Kautschukplantage vorbei und schon nach kurzer Zeit sollten wir unsere Rucksäcke ablegen. Eine andere Gruppe vor uns, hatte anscheinend bereits Orang-Utans entdeckt. Hups das ging aber schnell! Ein orangefarbener Affe hing da ganz einfach im Baum herum. Dahinter sogar ein zweiter... Schlagartig war unsere Stimmung besser und wir waren im Entdeckermodus :-) Es sollte aber noch verrückter werden.

Wir liefen ein paar Meter und durften einem Orang-Utan-Pärchen beim „Liebe machen“ zugucken :-)

Um die Verhütung mussten wir uns keine Sorgen machen, denn es waren ja genügend Kautschuk Bäume in der Nähe.

Rucksäcke auf und weiter ging es in den Jungle. Es wurde langsam immer schlammiger und der Wald etwas dichter. Unterwegs kamen uns immer wieder einzelne Gruppen entgegen. Der Weg war also dementsprechend klar zu erkennen. Wir benötigten keine Machete oder anders Werkzeug.

Es verging einige Zeit, wobei wir etwas das Zeitgefühl verloren hatten. Es wurde so langsam anstrengend und der Weg auch immer beschwerlicher. Wir kletterten rauf und runter, der ein oder andere unserer Gruppe rutsche aus, fiel über einen Baumstumpf, patsche ins Wasser oder in den Matsch. Es wurde rauer. Hier durften sich Jojo´s Schuhe das erste Mal behaupten...

Wir sahen noch eine Orang-Utan Mutti mit Baby. In der Nähe waren noch andere Primaten versammelt.

Wir machten eine kleine Pause und aßen leckere Früchte.

Danach liefen noch eine ganze Weile im Entenmarsch durch den Jungle und Antonio und seine Crew passten auf, dass sie keinen Schützling verloren. Es wurde richtig anstrengend.

Nach dem steilsten aller Up´s machten wir Pause und es gab sehr leckeres Nasi Goreng aus Palmenblättern. Das Essen hatten unsere Guides im Rucksack und erstaunlicher Weise war es noch warm.

Etwas ausgeruht und gestärkt ging es weiter. Wir durchstreiften den Regenwald und die Geräusche wurden lauter. Der anstrengendste Teil lag noch vor uns.

In einem Bereich trafen wir auf „Mina“, einem halbwilden Orang-Utan, der schlechte Erfahrungen mit bösen Menschen gemacht hatte :-( Hier hieß es Abstand halten. Wie wir später auf Nachfrage erfuhren, beißt Mina durchschnittlich 2x im Monat einen Touristen.

Roberts neu angeschaffte Hose hatte nun ein weiteres Loch bekommen und sorgte für eine erstaunlich frische Brise im Intimbereich.

Wir überquerten einen kleinen Fluss und Jan bekam es mit den Blutegeln zu tun. Es ging sehr steil bergauf und wir bekamen nochmals einen sehr niedlichen, auf dem Boden sitzenden, Orang-Utan zu Gesicht.

„Da, eine Schlange!“ Eine schnürsenkelähnliche Schlange hing am Baum und wir hatten Mühe sie überhaupt zu sehen. Die großen giftigen Geschöpfe blieben uns (zum Glück) verwehrt.

Der härteste und gefährlichste Teil folgte prompt. Es ging ca. 45 Minuten ganz steil bergab um in unser Lager am Fluss zu kommen. Wir hangelten uns an Lianen herab und rutschen über knochige Wurzeln den Berg herunter. Echt verrückt und ziemlich gefährlich.

Umso glücklicher waren alle, als wir es endlich geschafft hatten. Wir kamen an unser Lager. Die Guides zeigten uns stolz unsere Zelte, die unter einem einfachen Unterschlupf aus Holz und Plastikplanen standen.

Robert erkundigte sich sofort nach Bier und schnappte sich ein kühles Pivo aus dem Kasten im Fluss.

Das Bier wird von Waldarbeitern 2 Stunden über einen Weg entlang des Flusses zum Lager gebracht um einen kleinen Zusatzverdienst zu bekommen.

Mit dem Bier in der Hand rannte Robert sofort zum Fluss und legte sich in das flache Flussbett. Es gab ein lautes Zischen und eine Dampfwolke stieg auf. Robert war zu warm :-)

Die anderen unserer Gruppen folgten und wir genossen das Bad im Fluss. Begleitet wurde unser Bad von 3 Waranen.

Wir ruhten uns aus, während der Koch im Lager unser Abendbrot vorbereitete. Wir aßen alle zusammen am Wasser und das Essen war für Jungle-Verhältnisse hervorragend. Es fing an zu regnen und wir versammelten uns in der Gemeinschaftshütte. Wir tranken Tee und Bier und knapperten Erdnüsse. Wir hatten sehr viel Spaß und unsere Guides fingen an mit uns Streichholzspiele und Kartentricks zu machen. Jojo, Christian und Robert hatten noch bis spät in die Nacht ihren Spaß, bevor auch sie tief in den Schlaf der Gerechten verfielen.

Die Toiletten waren die schlimmsten unseres Lebens und wir möchten das nicht weiter ausführen :-)

Gut gelaunt wachten wir am nächsten Morgen auf und frühstückten. Es gab sehr leckere Sandwiches und Kaffee oder Tee. Wir warteten danach am Ufer, denn es sollte auf Reifen zurück nach Bukit Lawang gehen. Ja richtig, Reifen! Es handelte sich dabei um große schwarze Schwimmreifen, die in der Mitte ein Netz zum Sitzen gespannt hatten. Aneinandergekordelt in 4er oder 5er Reihen, ergaben diese Reifen unser Raftingboot. Das Gepäck wurde zwischen den Reifen befestigt. Zuerst durften wir den spektakulären Versuchen zuschauen, die Reifen von der einen Uferseite zu uns auf die andere Seite zu bekommen. Warum? Alle Reifen, die das Ziel erreichten, mussten ja auch wieder an den Start gebracht werden. Das übernahmen Männer aus dem Ort, die teils mehrere solcher schweren Reifen auf dem Kopf balancierend zwei Stunden durch die feuchtwarme Gegend trugen. Hut ab!

Dann konnten wir noch dem Verknoten der Reifen zuschauen und hatten schon eine leichte Ahnung, was uns da erwarten würde.

Alles verzögerte sich etwas und wir hielten uns mit den gelernten Kartentricks und Obst bei Laune.

Antonio bastelte Robert eine smarte Halterung für seine Brille.

Dann war es so weit. Die Guides entschieden sich so schnell wie möglich zu starten, da es die ganze Nacht über geregnet hatte, der Fluss stark angeschwollen war und die starke Strömungen nicht gerade harmlos aussah. Warten hatte keinen Sinn, es drohte der nächste Regenguss.

Leonie, Jan, Lisa und Christian kamen gemeinsam auf das „Boot“. Steuermann war bei Ihnen Antonio und noch ein Guide.

Josi, Jojo und Robert kamen auf ein anderes Boot. Bei uns lenkte der Koch :-)

Unsere Rücksäcke und Schuhe waren in Beutel verstaut und auf den Booten verteilt und festgebunden.

Der Start war noch ganz angenehm, wir freuten uns und uns überkam das ein oder andere „Huuuiiiii!“

Es sollte bald feucht werden. Es wurde richtig rasant.

Das erste Mal etwas Angst bekamen wir, als der Stock des Kochs mit dem er unser Konstrukt durch die braunen Fluten steuerte zerbrach. Er bekam den Stock von dem Typen der hinten auf dem Boot versuchte nicht runterzufallen :-)

Die Wassermassen stürzten auf uns ein uuund schwups war unser Koch in den Fluten :-D

Okay. Krass . Er bekam ein Seil und Josis Fuss zu fassen und zog sich zurück ins Boot. Es gab eine ruhigere Phase und wir kamen dem anderen Booten etwas näher.

Prompt saßen wir mit einem der Vorderreifen auf einem Stein fest. Die Fluten drückten so stark von hinten, dass Josi im 90 ° Winkel von oben auf das Wasser schaute und schon fast überlegte, ob sie nicht vielleicht doch rausspringen sollte.

Nachdem wir der Situation entkommen waren, sangen wir voller Erleichterung ein Lied, welches die Jungs von Ecotravel immer auf dem Fluss singen. Es war zur Melodie von Jingle Bells und handelte von Orang Utans, Vögeln und Affen. Klar!

Kurz darauf drehten wir uns im Kreis und der Koch zerbrach den zweiten langen Kochlöffel mit dem er in der braunen Suppe rumrührte ...

Die Fahrt war doch länger als gedacht und somit bekamen wir doch noch die Chance auch mal das Boot während der Fahrt zu verlassen :-)

In einer heftigen wellengeformten Kuhle, kippten wir seitlich weg und alle auf unserem Boot landeten im Wasser. Die Strömung war heftig und wir hatten zu tun um am Boot zu bleiben. Jojo bekam einige heftige Hiebe ab, denn das Wasser war flach und steinig.

Irgendwie schafften wir es an eine ruhige Stelle zu kommen und konnten mithilfe der anderen heraneilenden Bootsinsassen alle wieder ins Boot klettern. Alle waren gesund und glücklich, dass nix Schlimmeres passiert war.

Ein paar Meter lagen noch vor uns und wir waren echt froh, als wir am Ufer angekommen waren.

Triefend feierten wir unseren Gesundheitszustand, aber die Blicke der Guides ließen erahnen, dass sie auch etwas erschrocken waren.

UND JETZT EIN HIGHLIGHT!!! Hier findet ihr den Link zu unserem GoPro-Video:


https://gopro.com/v/Roo0915v1VK2N


Mittlerweile hatten wir eine sehr positive Gruppendynamik entwickelt und alle trafen sich abends um das gemeinsam erlebte bei Cocktails und akustischer Musik aufleben zu lassen.

Es war ein wunderschöner Abend bei dem uns Jan mit seiner Stimme und Antonio mit seiner Leidenschaft für Liebeslieder überraschten.

Am Ende steht ein fantastisches Erlebnis mit neuen Freunden und erstaunlich robusten und leicht zu reinigenden Lacoste-Schuhen.

Josefine, Robert & Johannes alias „Jojo“

Antworten (2)

Mar
für die ganze lacost werbung solltet ihr geld bekommen^^

Josefine
Stimmt 🤔😂

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