Veröffentlicht: 05.12.2023
Tach auch!
Der Tag heute ging mit so schönem Wetter und ruhigem Meer los. Guck mal:
Da ich mir fest vorgenommen habe, ganz bald auch mal unter Wasser zu sein, bin ich heute wieder auf dem Boot mitgefahren und habe mir alles gaaanz genau angeschaut und erklären lassen. Damit ich auch Bescheid weiß. Is ja wichtig!
Das Boot mussten wir natürlich nicht selbst steuern, das hat der Captain gemacht. Aber trotzdem hab ich mir das mal aus der Nähe angeschaut. Man weiß ja nie:
Wichtiger war mir aber, dass ich die Sache mit dem Tauchen noch besser verstehe. Ich erklär Dir jetzt mal, was ich gelernt habe. Wenn Du's hören willst. Ich mach das, weil meine Große gesagt hat, man behält Dinge viel besser, wenn man sie anderen weiter erklärt.
Also - um unter Wasser zu atmen, braucht man natürlich Luft. Jedenfalls die Leute, die regelmäßigen atmen müssen.
Außer sie machen verrückte Fotos, dann auch schon mal ohne Luftzufuhr:
Die Luft wird doll zusammengepresst und kommt dann in so einen metallenen Zylinder. Flasche nennt man den. Und bevor man reinspringt, muss man immer gucken, dass da auch genug Luft drin ist.
Weil wenn man erst unter Wasser merkt, dass es zu wenig ist, is halt blöd.
Übrigens haben meine Großen besondere Luft, die heißt Nitrox. Das erkläre ich Dir aber lieber ein andermal.
Damit man die Luft dann unter Wasser auch aus der Flasche raus bekommt, braucht man das Mundstück vom Atemregler. Ja, so heißt das Ding mit den vier Schläuchen dran. Erinnerst Du Dich?
Da gibt's auch noch was mit Stufen. Erste und zweite. Ich weiß aber nicht so ganz genau, was sie damit meinen. Is ja gar keine Treppe da.
Und weißt Du noch, ich hab Dir von dem "Notrad" erzählt, wenn dem Buddy mal die Luft ausgeht. Dafür hat jeder Taucher extra noch einen zweiten, gelben Schlauch. An dem ist auch ein solches Mundstück dran. Das Ganze heißt dann Oktopus.
Die Luft geht aber nicht bloß in den Taucher rein, sondern auch in so eine schwarze Jacke. Die macht man an die Flasche ran und kann sie dann damit auf dem Rücken rumtragen. Praktisch ist das, dann hat man nämlich die Hände frei. Wie beim Rucksack quasi. Hier sieht man's ein bisschen:
Mit der Luft in dieser Jacke (jetzt fällt's mir wieder ein: Tarierweste heißt die) kann man unter Wasser bestimmen, ob man absinken oder aufsteigen will. Tarieren eben. Hat was mit Luftmenge und Volumen und Tiefe und Ausdehnung und Auftrieb zu tun. Ist kompliziert, da muss ich nochmal nachfragen, bis ich's richtig verstanden hab.
Das Ding hier nutzt man jedenfalls, um da Luft rein und wieder raus zu lassen:
Und da ich ja immer auf die Sicherheit bedacht bin, zeig ich Dir noch was gaaaanz wichtiges:
Das ist eine Boje, die kann man vor dem Auftauchen unter Wasser ausrollen, mit Luft füllen und an dem aufgerollten Seilchen auf der Spule nach oben loslassen. Dann sehen die Boote oben an der leuchtenden Wurst, die aus dem Wasser ragt, dass da unten Taucher sind. Damit sie nicht aus Versehen drüber fahren, weißt Du?
Und da hier manchmal dolle Strömung ist, lässt man sich unter Wasser einfach mitnehmen. Ein bisschen wie im Zug fliegt man dann am Riff entlang. Und da muss einen das Boot ja schließlich wiederfinden, wenn man anderswo wieder auftaucht als wo man reingesprungen ist. Wär ja sonst doof. Dafür ist die Boje auch da.
Meine Große hat sie jedenfalls zur Sicherheit immer dabei.
Und wo wir gerade von Sicherheit sprechen. Wichtig finde ich ja immer, dass meine Großen unter Wasser gut begleitet werden, damit ihnen bloß nix passiert. Hier macht das Ogie. Der kommt ursprünglich von den Philippinen, ist aber schon ziemlich lange hier und kennt sich totaaaal gut aus. Und nett ist er obendrein auch noch.
Ogie hat übrigens heute zusammen mit meinem Großen einen jungen Vogel aus dem Wasser gerettet. Der war wohl noch zu klein zum Schwimmen. Gut dass der Captain ihn im Wasser hat treiben sehen.
Da merkt man, dass ihnen ihre Tiere hier echt wichtig sind.
Ich hab heute auch die Flossen meiner Großen mal anprobiert. Waren aber eher ein bisschen groß für mich.
Und ihr neues Durchguck-Dings - ach ja, Maske - hab ich auch mal ausprobiert:
Zurück zu der Sache mit der Strömung: also hier gibt's ja gaaaanz viele Haie und die mögen es, in der Strömung zu sein, weil da viele Fische sind, weil für die da viel Nahrung vorbeikommt. Und um die anzugucken, hakt man sich im Riff ein und schwebt dann quasi in der Luft (die dann natürlich Wasser ist). Das Ding dafür heißt bezeichnenderweise Riffhaken. Damit kann man dann ganz bequem Haie gucken. So ungefähr sieht das dann aus:
Ach ja, heute nach dem Tauchen haben wir wieder Mittagspause an einem total schönen Strand gemacht.
Allerdings trägt da die Flut (Du weißt schon: Ebbe und Flut und so weiter) immer wieder Plastikmüll hin. Du hast bestimmt schon gehört, dass es davon leider ganz viel gibt im Meer. Dabei gehört der da natürlich gar nicht hin, weil das gar nicht gut ist für die Unterwasser-Welt. Deshalb haben meine Große und ein lieber Mittaucher einiges eingesammlt und auf einen Haufen gelegt. Es waren Leute da, die das später einsammeln werden.
Ein Tropfen auf den heißen Stein, meinte meine Große. Ich weiß nicht, wo der heiße Stein genau war, aber macht ja nix.
So, hoffentlich habe ich Dich jetzt nicht gelangweilt mit den vielen Details. Hab's Dir bloß erklärt, damit ich es mir selbst besser merken kann. Meine Großen mussten auch ein bisschen was lernen, bevor sie so tauchen durften.
Es fühlt sich jedenfalls alles viel weniger gefährlich an, jetzt wo ich es besser verstehe. Spannend. Geht Dir das auch manchmal so mit irgendwelchen Dingen?
Naja, genug gequatscht für heute. Mein Großer erzählt Dir gleich noch mehr über Haie und auch Mantas. Die haben meine Großen nämlich hier auch gesehen. Und waren davon seeehr beeindruckt. Lass Dich überraschen.
Ich halte Dich auf dem Laufenden, wie es hier bei mir weitergeht.
Bis dahin liebe Grüße von
Travis, dem Buddy-Bär