umweltcamp-in-sado-japan
umweltcamp-in-sado-japan
vakantio.de/umweltcamp-in-sado-japan

Sado - Beach Cleanup

Veröffentlicht: 22.05.2023

Die Schulklasse aus Tokyo hat heute ihren letzten Tag und bevor sie wieder abfahren nutzen wir den Vormittag um auf einem Strand Müll einzusammeln. Es ist einer der Plätze die wir zwei Tage zuvor besucht hatten und der Strand mit dem meisten Plastikmüll. Wir teilen uns in Gruppen von sechs Personen auf und alle bilden mit ihrer Gruppe einen Haufen mit ihrem gesammelten Müll. Am Ende soll die Gruppe mit dem größten Haufen eine Belohnung bekommen. Wir sollen außerdem darauf achten, welche Aufschriften auf den Gegenständen sind, um zu bestimmen woher sie kommen. Dinge, die wir für besonders interessant halten, legen wir zur Seite, um sie später in einer Besprechungsrunde zeigen zu können. 
An dem Strand liegt sehr viel Müll. So viel, dass wir es nicht schaffen ihn ganz sauber zu bekommen. Zu viel von den Plastikteilen ist unter dem Sand begraben und nicht sichtbar, einige Teile zerbröseln in winzige Stücke, wenn man sie hochebt. Und vieles liegt schon vermischt mit dem Sand und unmöglich einzusammeln als Mikroplastik überall am Strand verteilt. Manchmal zieht man an einem kleinen Stück Schnur und hält kurz darauf ein 2 Meter langes 20 Centimeter dickes Seil in der Hand.
Eine Stunde lang sammeln wir alles ein, was man sehen und greifen kann und als die Zeit rum ist, sammeln wir uns an der Treppe, die nach unten zum Strand führt, um unsere Müllhaufen zu begutachten. Die Lehrer der Klasse kommen zu dem Schluss, dass es unmöglich ist einen Gewinner zu bestimmen, da die Menge des gesammelten Mülls nicht an der größe des Haufens festzustellen ist, da es so viele Dinge von unterschiedlicher Größe gibt. Sie Sagen der wahre Gewinner ist der Strand, da man doch einen klaren Unterschied zu vorher erkennen kann. In der Besprechungsrunde erzählt eine Person aus jeder Gruppe, was uns alles aufgefallen ist. Die meisten Alltagsgegenstände kommen aus Japan, Südkorea, China und ab und zu Russland, also die Länder, die am nächsten sind. Wir finden aber auch Dinge die von weiter weg kommen und auch ein Gefahrgutcontainer aus Deutschland ist dabei. Auch an recycletem Müll mangelt es nicht. Daran sieht man, dass Recycling das Problem leider nicht löst. Diese Tatsache habe ich selbst lange nicht verstanden. Ja, wenn man Plastik recyclet gibt man ihm eine zweite Chance und verhindert erstmal, dass es in die Umwelt gelangt. Man gibt ihm aber auch eine zweite Chance im Meer zu landen. Für Plastikmüll gibt es also nur zwei Endstationen. Verbrennung oder Umwelt und damit meistens das Meer. Mindestens die Hälfte des Mülls kommt aber nicht von Flaschen, Flipflops, Zahnbürsten oder Verpackungen, sondern vom Fischfang. Bojen, Netze, Seile, Haken und trichterartige Siebe machen einen Großteil der gefundenen Gegenstände aus. Sie gehen auf hoher See verloren und niemanden kümmert es was danach mit ihnen passiert. Dabei töten die Netze, die ja für das Fangen von Fischen gemacht sind weiterhin viele Meeresbewohner. Irgendwann werden sie, wie der restliche Plastikmüll auch, kleingerieben und zu Mikroplastik. Das essen dann Fisch und andere Tiere und die essen dann wir. 
Nachdem wir die Müllhaufen durchgegangen sind tragen wir alles zum Straßenrand, wo wir einen großen Haufen bilden, der von der Müllabfuhr mitgenommen wird und anschließend verbrannt. Für die Schulklasse ist es jetzt Zeit wieder nach Hause zu fahren und die restlichen Teilnehmer haben den Nachmittag frei. Wir setzen uns noch eine Stunde in die Sonne und genießen ein (halbwegs) sauberes Stück Strand.
Antworten

Japan
Reiseberichte Japan