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Cheetah's Rock 🐆

Veröffentlicht: 20.12.2018

Vor unserer Reise nach Zanzibar erkundigten wir uns im Internet über Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten. Was einem hier sofort ins Auge springt, ist "Cheetah's Rock".

Hierbei handelt es sich, anders als viele zunächst vermuten, nicht um Tierquälerei oder einen Streichelzoo für wilde Tiere - sondern um eine Tierauffangstation. Geleitet wird diese von Jenny, die sich mit Herz und Seele für den Schutz der Tiere, die bei ihr landen, einsetzt.

Jenny stammt ursprünglich aus Deutschland, lebt aber bereits eine ganze Weile auf Zanzibar und kümmert sich dort um kranke und verletzte Tiere.

Sie tut dies mit unglaublich viel Respekt und man merkt sofort, wie kompetent und liebevoll sie sich ihrem Projekt, oder viel eher ihrer Lebensaufgabe, widmet. Es ist wirklich sehr, sehr beeindruckend, was sie bereits erreicht hat!



Küsschen vom "Kätzchen"

Auf den Bildern seht ihr Tyson. Tyson war ein besonders zutraulicher Gepard und Jenny treu ergeben. Sie rief ihn beim Namen, und innerhalb weniger Sekunden stürmte das majestätische Tier heran und drehte seine Runde um uns Besucher. Er warf sich vor Jenny auf den Boden, sie gab ihm ein Leckerchen und kraulte ihn, während er vor sich herschnurrte wie eine kleine Hauskatze - nur eben etwas lauter. Es war unglaublich.


Sie betonte, dass wir ihn nach und nach streicheln und mit ihm Bilder machen durften, sofern er darauf gerade Lust hatte. Zu unserem Glück hatte er Lust, wie ihr auch auf den beiden Bildern erkennen könnt. Ich schaute dem Geparden in seine schönen Augen und begann, ihn zu streicheln, als wäre es für ihn das normalste der Welt. Er kam mir näher und schlabberte mein Gesicht ab. Das war einer der schönsten, unvergesslichsten Momente meines Lebens!

Er fühlte sich übrigens nicht so weich an, wie er aussah. Das Fell war ziemlich starr und ein wenig borstig, ganz anders als ich es erwartet hatte.

Natürlich wurde Tyson von Jenny immer wieder mit Lecker hen belohnt, wenn er sich von uns Besuchern streicheln und fotografieren ließ. Es war einfach wirklich super!

🐯

Tyson war nicht die einzige Wildkatze, die uns vorgestellt wurde.

Das kleine Tigerbaby auf dem Bild war zu diesem Zeitpunkt, also im Juni 2017, gerade erst in Cheetah's Rock angekommen. Seine Mutter war kurz zuvor verstorben. Jennys Mitarbeiterin erzählte uns, mit Tränen in den Augen, die Geschichte der Tigermutter und bat uns, Jenny, sobald sie mit dem Baby zu uns kam, nicht darauf anzusprechen, weil sie damit noch nicht gut klar kam. Die Betroffenheit war ergreifend und man merkte immer mehr, wie wichtig allen Mitarbeitern von Cheetah's Rock ihre Aufgabe tatsächlich war.


Als das kleine Baby kam, waren wir alle hin und weg. Jenny hatte ihm eine (lockere!) Kette angelegt, da das Tierchen ja relativ neu war und sie noch nicht genau wussten, wie es auf Menschen reagieren würde.

Naja, es reagierte gar nicht. Es war so konzentriert auf sein Fläschchen, dass es uns alle überhaupt nicht wahrzunehmen schien. Gestresst sieht anders aus! 😅

Auch das kleine Tigerchen war übrigens nicht weich, sondern wie Tyson relativ borstig. Aber es sah sehr knuddelig aus, ob weich oder nicht.


🦁

Leider erkennt man auf dem Bild nicht viel. Würde man etwas erkennen, könnte man hier einen weißen Löwen sehen.

Der Löwe kam auch als Baby zu Jenny. Damals konnte man mit ihm noch schmusen und spielen, doch inzwischen war der Löwe erwachsen und nicht nur verdammt eindrucksvoll, sondern auch gefährlich. Zumindest zu gefährlich zum schmusen. Nicht jedoch zum Füttern!

Jenny teilte jedem von uns ein wenig Fleisch aus. Dann lockten sie den Löwen ans Gitter, indem sie seinen Jagdinstinkt weckten: einer der Mitarbeiter rannte vor dem Gehege hin und her, bis auf einmal die riesige Raubkatze angerannt kam. Aber wie!! Ich glaube, jeder von uns hielt in dem Moment den Atem an und freute sich, dass doch ein Zaun zwischen uns und dem Tier stand.

Nacheinander fütterten wir ihn. Als ich ihm in sein Maul schaute, rutschte mir mein Herz kurz in die Hose. Meine Güte, was für riesige Zähne...

Von der Fütterung gibt es übrigens ein Video, sowohl von mir als auch von Jannik. Nur dumm, dass ich Idiotin die ganze Zeit meinen Finger vor die Kamera gehalten und somit Janniks Video versaut habe. Ich an seiner Stelle wäre vermutlich ausgerastet. Zum Glück hat er inzwischen ziemlich viel Geduld mit mir und meiner Schusseligkeit.

Das dressierte Zebra

Das erste Tier, das uns vorgestellt wurde, war übrigens weder Tyson, noch der kleine Tiger oder der Löwe, sondern dieses Zebra.

Auf dem Bild seht ihr, wie ich es streichle. Es war nicht einfach "irgendein Zebra" - Jenny hatte es dressiert und spielte zum Beispiel ganz selbstverständlich mit ihm Ball.

Zebras sind übrigens schwarz mit weißen Streifen, nicht andersherum, auch wenn ich das immer noch seltsam finde.

Wie auch Tyson, war das Zebra Jenny treu ergeben und schien sich zu freuen, dass es zeigen durfte, was es drauf hatte. Natürlich wurde auch hier jedes Kunststück mit Leckerlies belohnt.

Ihr könnt dort noch auf viele weitere, interessante und zumindest größtenteils süße, Tiere treffen. Zu jedem dieser Tiere hat Jenny eine Geschichte zu erzählen und ihr werdet mit Sicherheit auch vieles erfahren, das ihr noch nicht wusstet.

Wir haben Hyänen mit Äpfeln gefüttert und wurden von hungrigen Lemuren angesprungen, haben Äffchen Futter von unserem Schuh klauen lassen und weiße Pfauen betrachtet. Außerdem haben wir zum ersten Mal in unserem Leben ein Dikdik gesehen. Die sind so süß! Auf dem dritten Bild von oben könnt ihr das kleine, schüchterne Ding erkennen.

Alles in allem war es ein sehr gelungener, toller und lehrreicher Ausflug, für den sich jeder Cent gelohnt hat.

Bezahlt haben wir ca. 140 € pro Person. Das klingt im ersten Moment viel, aber wenn man bedenkt, dass die Existenz dieser engagierten Tierhilfestation von dem Geld abhängig ist und wenn man sieht, wie viel Jenny und ihre Mitarbeiter daraus gemacht haben, tut es nicht mehr wirklich weh, ihnen das Geld zu geben. Glaubt mir, man spürt, dass man es dort gut angelegt hat und dass nahezu jeder Cent für die Tiere bestimmt ist.


Wenn ihr Tiere liebt, würde ich euch diesen Ausflug auf jeden Fall ans Herz legen. Wir sind froh, dass wir dort waren!


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