Venezia

Wir stehen auf dem Campingplatz in Fusina in der unglaublichen ersten Reihe. Der Blick auf's Wasser ist ab einem Meter zu haben,  die Lotsen- und dazugehörigen Großschiffe sind 30 Meter entfernt und die Silhouette von Venedig ist in ca. 6km deutlich zu erkennen. Von hier fährt ein Boots-Shuttle in 20 min direkt zur Hauptinsel.  Wir kommen an und wissen erst einmal nicht nach welchen Eckdaten wir unseren Streifzug beginnen sollen. Wir gehen rechts und laufen unter dem Motto: Möglichst in der Sonne! Die Luft ist leicht herbstlich kühl, aber die Sonne noch wunderbar warm.

Kaffeepause irgendwo, Americano dreifünfzig, Latte fünf. Weiter durch's bunte Treiben. Der touristische Wahnsinn mit Menschen, Reisegruppen, überteuerten und schrecklichen Läden hält sich wieder Erwarten in Grenzen. Wir sehen "echte" Menschen, die ihrer Arbeit nachgehen, einfach einkaufen und ihren Expresso im Stehen am Tresen trinken. 

Allerdings leben nur noch etwas mehr als 49.000 Menschen in der Altstadt von San Marco.  Tendenz weiter sinkend. Viele Häuser sind alt und feucht, die Mieten trotzdem teuer. 

Als wir durch ruhigere Gassen zur Rialtobrücke gelangen, wird es nun doch nochmal recht touristisch, aber wir finden durch zwei, drei Schlenker wieder auf ruhige Gassen und Plätze. 

Die Altstadt Venedig ist kein hochrestauriertes Einzeldenkmal,  wie wir es oft von deutschen Altstädten kennen. Man sieht vielen Häusern ihr Alter, die Feuchtigkeit und auch den Renovierungsrückstand an. Aber als (architektonisches) Gesamtkunstwerk, eingebettet in die Lagune und ohne Autoverkehr beeindruckt sie uns doch sehr.

Kurz vor Abfahrt unseres Shuttles nach Fusina verabschieden wir uns noch im Café sitzend bei Americano und Latte  von San Marco und der Sonne.