Spätzle süßsauer
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Battambang - Das „wahre“ Kambodscha

Veröffentlicht: 14.06.2019

Kurze Quizfrage: Was sind 250km Luftlinie, wobei die Straße nahezu parallel zur Luftlinie verläuft, in Fahrtstunden mit dem Bus in Kambodscha? Denkt an dieser Stelle kurz darüber nach, die Antwort folgt in Kürze. Das einzig Positive an diesem Transfer war, dass wir viel von der Landschaft des Landes gesehen haben. Der Mini-Bus wurde uns mit „viel Platz“ und mit „mehr Platz“ im Vergleich zu einem normalen Bus angeboten. Beides stellte sich als Lüge heraus. Und somit verbrachten wir circa 7 (!) Stunden und eben 250km auf den schlechtesten Straßen, die wir je erlebt haben. Man muss sich das so vorstellen: Während der kompletten - ja kompletten - Zeit rüttelt alles was man in der Hand hält. Sich beispielsweise auf ein Display zu konzentrieren ist nahezu unmöglich. Unterbrochen wird dieser Zustand von Schleudersitz-Erfahrungen, bei denen man wegen dem nächsten Schlagloch 20cm aus dem Sitz katapultiert wird. Läuft es ganz schlecht, kann man sich problemlos auf dem Schoß des Nebensitzers wiederfinden. So viel dazu.

Angekommen in unserem Hotel, welches etwas außerhalb, schön ruhig lag und darüberhinaus einen Pool bot, standen wir vor dem nächsten, so von uns nicht erwarteten Problem, welches wir anfangs allerdings gar nicht als Problem wahrnahmen. Unser Zimmer hatte bei winterlichen circa 32°C nächtlicher Resttemperatur und bei sagen wir „erhöhter Luftfeuchtigkeit“ keine Klimaanlage. Wie sehr dieser Umstand einem eine unruhige Nacht bereiten kann merkten wir erst nach dem abendlichen Duschen. Einzig und allein ein Ventilator sorgte für ein frischeres Lüftchen. Im Endeffekt verteilte dieser aber nur die Wärme im Zimmer vom einen Eck in‘s andere. Wie schon angedeutet, war es eine unruhige Nacht. Zum ständigen Schwitzen gesellte sich sehr früh morgens zu allem Übel noch der Hahn vom Nachbargrundstück, der seinen Schnabel zu lange nicht halten konnte. Und wäre das nicht genug, sang nach wenigen Minuten im Duett mit dem Hahn vermutlich ein Buddhist seine Gebete gen Morgenhimmel. 5:30 Uhr dürfte es zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewesen sein.

Die Konsequenzen aus dieser Nacht: Ein neues Zimmer am nächsten Morgen. Preis egal.

Am ersten Tag machten wir uns auf in die Stadt. Diese ist teils geprägt von französischen Kolonialbauten, teils von Gassen, die man ohne Probleme einem Slum zuordnen kann. Innerstädtisch bietet die Stadt sonst nur wenige „Highlights“. Eines davon war vielleicht noch der von Max verspeiste Hühnerfuß. Es wird wahrscheinlich nicht die letzte für uns Deutsche außergewöhnliche kulinarische Begegnung gewesen sein. Nachmittags setzten wir uns aufgrund des aufkommenden Regens in ein Café.

Ein Hühnerfuß zum Mitnehmen, bitte?


Den zweiten Tag wollten wir mal wieder ganz entspannt angehen und nur am Pool verbringen.

Die Highlights außerhalb von Battambang, welche die eigentlichen Highlights überhaupt dieser Stadt sind, haben wir uns am dritten Tag angesehen. Mit unserem privaten Tourguide „Captain Jack“ ging es vormittags in Richtung „Bamboo Train“. Diese aus Bambus gefertigten Plattformen mit einem 6 PS-Motor waren ursprünglich als günstige Transportmöglichkeit gedacht. Heute sind sie die mitunter wichtigste und witzigste Touristenattraktion der Region. Nach circa 15 Minuten Fahrt machten wir Halt an verschiedenen Ständen. Schnell kamen einheimische Kinder zu uns und wollten ihre selbstgemachten Armbänder verkaufen. Nadine hatte nach wenigen Minuten gleich Mehrere ausgesucht.

Coole Sache, die holprige Fahrt mit dem Bamboo Train


Kolonialherrin Nadine de Miller unterstützt finanziell die lokale Kinderarbeit (Gedankengang von Max)


Mittags entspannten wir an unserem Pool im Hotel, bevor wir die Tour am Nachmittag fortsetzten. Es ging noch weiter stadtauswärts, und die Landschaft wurde leicht hügelig. Ziel war unter anderem die sogenannte „Killing Cave“. Die Khmer Rouge verübten hier furchtbare Verbrechen, indem sie Menschen auf brutale Weise töteten und anschließend in die Höhle hinunter warfen oder sie dort unten verenden ließen. Ein nicht wirklich schöner Teil der Geschichte Kambodschas.

Sehr schön war dafür die Aussicht von dem Berg in die weite Landschaft.


Ein Naturspektakel bot sich uns bei der letzten Station unserer Tour: Die Bat Cave. In den Abendstunden fliegen circa 6 Millionen (!) Fledermäuse in einem Strahl und innerhalb von ~40 Minuten aus drei Höhlen hinaus, um vermutlich auf Beutejagd zu gehen. Es ist wirklich beeindruckend, zu welchen Formationen sie sich dabei zusammenschließen.

Ausschwärmende Fledermäuse aus der Bat Cave


Nach diesem tollen Erlebnis brachte uns Captain Jack zurück ins Hotel.

Am nächsten Morgen stand für uns die Weiterfahrt nach Siem Reap auf dem Programm. Dort befindet sich unter anderem eine der beeindruckendsten Tempelanlagen der Welt: Die legendäre „Angkor Wat“. Diese gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Asiens und ist mitunter die schönste Tempelanlage der Erde. Seid gespannt…

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