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Bazar Korgon - Arslanbob - Dschalalabad

Veröffentlicht: 30.11.2019

Nachdem wir am Ufer des Toktoguler Stausees gefrühstückt und anschließend unseren Lagerplatz beräumt haben, ist es am Sonntag, den 17. November 2019 gegen Mittag, an der Zeit für die Weiterreise in Richtung des Ferghanatals. Wir fahren entlang des Gewässers und müssen es zu 3/4 umrunden, bevor wir erneut einen kleinen Gebirgspass zu erklimmen haben. Als die etwa 2000 m überwunden sind, rollen wir recht entspannt entlang des Naryn Flusses talwärts. Mittlerweile funktioniert unsere Heizung und wir haben es schön mollig in unserer Russenkarre. Unterwegs halten wir noch im Gebirge für ein Käffchen und füllen unsere Trinkwasserreserven auf. Nächster Stopp ist dann in Tasch-Kumyr, wo wir eine Kleinigkeit einkaufen und tanken. Wir fahren weiter, während die Sicht zunehmend trübe wird. Ein Schleier liegt über dem Tal und vernebelt die Sicht. In Bazar Korgon beziehen wir schließlich nach einiger Suche ein Zimmer in einem kleinen Hotel. Auf meiner Karte ist Selbiges mit "an old creepy junk hotel not clean" gekennzeichnet. Der Beschreibung macht die Unterkunft dann auch alle Ehre. Wir bereiten ein kleines Abendbrot zu, nutzen die Dusche und machen uns anschließend lang. Ich wollte erst Rango mit auf Stube nehmen, die Vorzimmerdame passt aber zu gut auf und am Ende hat es der Dicke im Moskvich wahrscheinlich gemütlicher.

Am Montagmorgen gibt es gegen halb neun Frühstück in dem runtergekommenen Schlafsaal und dann fahren wir wieder in die Berge. Etwa 50 km entfernt steht der weltweit größte Wallnußwald. Während der Anfahrt nieselt es beständig und wir nehmen zweimal Einheimische ein Stück mit, die am Straßenrand vor sich hinfrieren. In Gumchana schauen wir uns einen möglichen Zeltplatz an, fahren aber weiter. Am oberen Ende von Arslanbob stellen wir schließlich Schrotti ab und gehen zu Fuß zu einem weiteren, in meiner Karte verzeichneten, Zeltplatz. Viel besser als der Erste. Wir wandern noch ein wenig in der Umgebung und steigen unter anderem bis zum großen Wasserfall auf. Das Wetter ist bewölkt, ansonsten aber wieder ganz angenehm (der Nieselregen vom Vormittag hat sich zurückgezogen). Trotzdem sind wir weit und breit die einzigen Spaziergänger. Dann geht es zurück zu Schrotti und für einen kleinen Einkauf ins Zentrum von Arslanbob. Nach einem Tee und etwas Biskuitrolle wackeln wir die etwa 3 km zurück, das Bergdorf hinauf, zu unserem Moskvich. Wir wollen erst zum ausgekundschafteten Zeltplatz fahren, brechen den Versuch aber ab. Der Weg ist für Schrotti nicht mehr zu bewältigen. Also packen wir unsere Rucksäcke und gehen den Kilometer zu Fuß. So erreichen wir unseren Lagerplatz bei einbrechender Dunkelheit und bauen unsere Zelte auf. Dann kümmert sich Marcus um das Abendbrot und ich widme mich der Holzsuche. Nach einigen Startschwierigkeiten (das Holz ist feucht), lassen wir den Abend am wärmenden Feuer ausklingen.

Es ist wiedermal Rango, der mich am Dienstagmorgen (19.11.2019) weckt. Er hatte auf dem Weg zum Zeltplatz einen Knochen aufgetan und anscheinend nicht sorgfältig genug gekaut. Nachdem ich den Dicken zum Brechen rausgeschmissen habe, genieße ich die ersten wärmenden Sonnenstrahlen, die sich langsam zum Zelt vorgearbeitet haben. Nach dem Frühstück bauen wir unser Lager ab und schleppen unseren Krempel wieder zurück zu Schrotti. Dann fahren wir zum Wallnußwald. Leider haben wir vergessen auf dem kurzen Weg dorthin unseren Ventilator anzuschalten, sodass uns ein Kühlwasserschlauch an meinem improvisiertem Heizungsanschluss reißt. Blöd. Wir stellen die Karre ab und wandern erstmal etwas im Wald. Es ist nach wie vor sonnig und so komme ich bei dem ständigen Auf und Ab schnell ins Schwitzen. Nach etwa 8 km pausieren wir bei der Siedlung Dashman. Dann geht es zurück zu Schrotti. Es ist gerade dunkel geworden, als wir den Rückweg geschafft haben. Ich fixiere unseren Kühlwasserschlauch mit etwas Isolierband und dann schieben wir die Karre an. Zu allem Übel hatten wir auch vergessen die Zündung abzuklemmen. Dann fahren wir durch Arslanbob das Tal hinunter, kaufen unterwegs eine Kleinigkeit ein, füllen unser Trinkwasser auf und gönnen auch unseren Reifen etwas Luft. In Basar Korgon gibt es zwei Schaschlikspieße quasi auf die Hand und dazu etwas Brot. Dann fahren wir nach Dschalalabad weiter. Nach kurzem Suchen können wir im Orto Asia Hostel unterkommen. Etwas günstiger und etwas weniger unangenehm als die Bleibe in Basar Korgon. Trotzdem lässt sich Marcus, aus gutem Grund, vorm zu Bett gehen ein neues Laken geben.

Am Mittwoch verlassen wir das Hostel gegen neun. Wir drehen ein Ringel im morgendlichen Jalal Abad, gönnen uns anschließend ein ausgiebiges Frühstück in einer Art Diner und datteln etwas rum. Es ist gegen Mittag als wir die Weiterfahrt nach Osch angehen. Unterwegs gibt es Sprit für unseren AZLK und an einem Straßenstand lokal produziertes Gemüse für uns. In Osch beziehen wir zwei Betten in der Rest Box, einem Hostel. Wir kochen Kaffee, ich drehe das ein oder andere Ringel mit dem Dicken und am Abend gibt es Bratkartoffeln mit Eisalat. Gegen Mitternacht ist es dann Zeit für den Rückzug in die Schlafbox.

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