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Klein, aber fein: Die Seychellen

Veröffentlicht: 10.04.2017

Schon das Einlaufen in Port Victoria zeigte die Schönheit dieses kleinen Inselparadieses: Viele kleine Inseln mit weißen Sandstränden und tropischer Vegetation standen sozusagen Spalier, bevor die QE im Hafen andockte. Es sah fast wie in einem Werbefilm für „Barcardi“ oder „Bounty“ aus. Insgesamt besteht dieses kleine Paradies, nur 4 Grad südlich des Äquators, aus über 73 flachen kleinen Koralleninseln, die sich weit über den Indischen Ozean verteilen. Die größte Insel mit der Hauptstadt Victoria ist Mahé, das war unser Ziel. Der Empfang war nicht spektakulär, aber immerhin mit einer Musikband und zwei Tänzerinnen und den immer obligatorischen Souvenirständen wurde etwas geboten. Ich nutzte die Zeit erst einmal an Land, um auf eigene Entdeckungsreise zu gehen, weil meine gebuchte Tour erst am frühen Nachmittag stattfinden sollte. Victoria, nach der englischen Königin im 19. Jh. benannt, ist mit seinen knapp 27.000 Einwohnern einer der kleinsten Hauptstädte der Welt und die einzige richtige Stadt auf den Seychellen.

Alles ist sehr übersichtlich, aber neu und modern bebaut, vor allem mit sehr schönen Blumen und blühenden Büschen bepflanzt. Straßennamen und Memorials zeigen, wie stolz man auf die Unabhängigkeit ist, welche die Seychellen 1976 errungen haben (zuvor waren die Inseln erst französische, dann britische Kolonie). Seitdem hat sich das Land gut entwickelt, blickt auf ein gutes Wirtschaftswachstum und einen gewissen Wohlstand und hat mit ca.10.000 US Dollar das höchste Pro-Kopf-Einkommen in der Bevölkerung in ganz Afrika. Immerhin haben die Seychellen geschätzte 88.000 Einwohner. Das Geld kommt über Fischerei, Tourismus und Devisentransfer (daher auch viele Banken in der Stadt). Die Bevölkerung ist gut versorgt mit guter Schulbildung, Gesundheitswesen für alle und jeder, der es benötigt, erhält ein kleines Haus im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus. Die Arbeitslosigkeit liegt bei nur 2,5%. Es werden drei Sprachen gesprochen: Englisch, Französisch und Kreolisch. Der größte Teil der Bevölkerung ist katholisch, aber auch andere Religionen wie auch die unterschiedlichsten ethnischen Gruppen leben friedlich und tolerant nebeneinander. Fast paradiesische Zustände.

Leider fiel mein Besuch auf einen Sonntag, so dass das „Zentrum“ eher verschlafen wirkte, und alle Geschäfte geschlossen waren. Sonn- und Feiertage werden hier sehr ernst genommen. Der junge Mann vom Tourismusbüro am Schiff hatte mir schon gesagt, ich hätte nur die Wahl zwischen Kirchgang oder botanischem Garten. So bin ich dann tatsächlich in einer kleinen anglikanischen Kirche gelandet, wo ich zunächst nur hineinschauen wollte, man mich aber dort freundlich einlud, zu bleiben. Besonders die Frauen und die Kinder waren sehr herausgeputzt und in bester Sonntagskleidung, es wurde dann bei Gospelmusik der Palmsonntag gefeiert. Also Kirche spielt hier ähnlich wie in Samoa eine zentrale Bedeutung im Leben der Inselbewohner.

Der Orientierungspunkt der Stadt ist der Clock Tower (Uhrenturm), eine Replika der britischen Turmuhr an Londons Vauxhall Bridge und 1903 aufgestellt. Bei meinem Rundgang sah ich mehrfach die bunte Fahne der Seychellen, die mit ihren Streifen die Farben des Landes mit ihren Farben darstellen soll. Das Staats-Wappen zeigt die „Wahrzeichen“ der Seychellen: die Riesenschildkröte, die besondere Palme „coco de mer palm“, und die Schwertfische.

Bei meinem Besuch im Botanischen Garten konnte ich dann diese besondere Palme und die Schildkröten in natura bewundern. Die Palmensorte „coco de mer“ bildet eine besonders geformte Kokosnuss, die wie ein Po aussieht. Sie ist zum Erkennungszeichen der Seychellen geworden, weil die Palme nur hier wächst. Ebenso sind die Riesenschildkröten (Aldabra Schidkröte) hier zu Hause und sahen mit ihren 150-250 kg schon sehr imposant aus. Meine restliche Erkundung führte dann die Küstenstraße entlang an schönen Stränden und tropischen Palmen vorbei, zwischendurch immer wieder die glatt geschliffenen großen Felsbrocken, die ebenfalls typisch für die Seychellen sind. Die Strände sind öffentlich und daher war an diesem Sonntag viel los an den Stränden, und alle genossen das warme Wasser und die laue Brise bei über 30 Grad und 85% Luftfeuchtigkeit. Zur Zeit ist mit April der heißeste Monat hier. Die Hitze ließ aber in den späten Nachmittagsstunden etwas nach und man konnte einen langen Strandspaziergang oder einen Drink am Pool des Hotels, zu dem wir gebracht worden waren, selber gestalten. Auf der Rückfahrt hielt der Fahrer noch einmal auf dem Berg an, so dass wir einen schönen Blick auf die Abendstimmung und unser Schiff im Hafen hatten. Es ist immer schön, das „Zuhause“ aus der Entfernung zu sehen und dann abends zurückzukehren.

Dennoch werden die Tage an Bord weniger, ich nähere mich dem 100. Tag der Reise. Aber noch liegen mit Mauritius und Réunion sowie mit Südafrika und Namibia interessante Stationen vor mir.

Seit heute ist die QE wieder aus der gefährlichen Zone heraus, alle Maßnahmen an Bord sind wieder abgebaut worden und jeder war recht froh darüber, diesen Teil hinter sich zu haben. Leider hat uns gestern unser Kapitän verlassen, weil er dringend nach England zurück musste. Ein neuer Kapitän kam aber sofort an Bord, so dass alles reibungslos weiterlaufen kann.

Von den farbenfrohen Seychellen viele liebe Grüße an euch alle!

Eva

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