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Leinen los !

Veröffentlicht: 30.11.2021

[Nachtrag vom 26.11.]

Der Morgen entspannt: Alle sitzen etwas herum, trinken Kaffee, wer möchte frühstückt für sich. Ich bin erst noch dabei und auf Abruf. Aber als ich dann merke, dass der Aktionismus noch nicht richtig dran ist und auch Cyril selbst noch die Wetterkarten studieren muss, um mir eine Antwort auf die Frage zu geben, ob wir heute denn wirklich losfahren, verabschiede ich mich auf den Ponton und mache ein bisschen Yoga und Mobility. Die Sonne scheint heute, nachdem es die ganze Nacht geregnet hat. Es tut gut mich zu bewegen und mich vom herumsitzen und Nichtstun abgegrenzt zu haben.

Chillerei in der Marina

Auf dem Steg treffe ich noch Martin, Kristof und Arthur. Sie sind auch alle auf Ponton 11 und bereiten sich genau wie wir auf die Abfahrt vor. Wir verabschieden uns herzlich und ich freue mich über diese unverhofft freundlichen und hilfsbereiten Begegnungen.

Später bei einer Runde über die Marina treffe ich auch Matzek. Er hat tatsächlich auch jemanden gefunden und ist ganz aus dem Häuschen. Ich freue mich riesig für ihn. Er hat nun in den letzten Tagen doch etwas aktiver gesucht und wurde prompt belohnt. Ob sich die Wege mit diesen Seelen wohl nochmal kreuzen?

Ich habe am Vormittag die Aufgabe die Wassertanks zu füllen. Das ist nicht besonders herausfordernd und so kann ich in der Sonne sitzend meditieren und schreiben.

Elia und Julia haben einen Salat mit Karotten, Reis, Ei, Oliven und den Resten des Fischs von gestern zum Mittag bereitet. Wir sprechen übrigens wechselnd spanisch und englisch und ich freue mich, dass ich nicht aus dem Spanisch Sprechen herauskomme. Die Kommunikation klappt gut. Zumindest inhaltlich. Eher sagen Cyril und Massa nicht so oft, was sie brauchen und wir sitzen wissen manchmal nicht so ganz wohin mit uns. Wenn Massa und Cyril sich besprechen, dann auf französische und für sich. Nicht so Durchsichtig. Eins ist jedoch klar: wir fahren heute los!

Zum Ärger der Männer klappt die Lieferung des Einkaufs zur Gasolinera doch nicht. Cyril kann wirklich gut auf französisch fluchen und ich kann mir mein Schmunzeln nicht verkneifen.

Julia, Elia und ich werden nach Gibraltar losgeschickt, um die Einkäufe im Taxi zur Tankstelle zu befördern, wo Cyrill und Massa uns dann abholen. Wir haben eine Mission!

Wir laufen aus der Marina und werden hier nicht mehr zurück kehren. Es läuft alles super und unser Taxi steht etwas später bepackt mit unseren Einkäufen auf der befestigten Seite der am Wasser gelegen Tankstelle: 16 Sixpacks Wasser, 10 große Einkaufstaschen, darunter auf jeden Fall viel Fleisch und ein Serrano-Schinken mit Halterung. Besonders letzteres ist ganz wichtig gewesen.

Es geht weiter mit den Herausforderungen, denn wir dürfen die Einkäufe nicht durch den Laden zur Anlegestelle tragen. Da muss der Zoll prüfen oder zumindest el jefe Erlauben. Julia kümmert sich darum, den Chef der Tankstelle zu erreichen und ihn letztlich auch zu überzeugen, sodass wir alles ins Schiff einladen und verstauen.

Dann: Leinen los! Wir legen ab und folgen der Sonne in Richtung Straße von Gibraltar. Auf der einen Seite Europa auf der anderen Afrika. Ich bin richtig glücklich und freudig! Alle sind draußen. Die Männer oben am Steuer oder hantieren irgendwo herum, wir drei schauen der Sonne und dem Horizont entgegen. Der Wind frisiert uns und ich muss mir jetzt auch wieder eine lange Hose und meine Jacke anziehen, um entspannen zu können. Ich sitze mit Cyril oben am Steuer und wir schauen in die Ferne. Ab und zu erklärt mir kurz ein paar Sachen. Dann ist wieder Stille. Nur der Wind und die Wellen tosen in den Ohren. Heute Nacht werde ich mit Cyrilbund Julia eine Nachtschicht machen und Ausschau halten nach Schiffen, die dem Autopilot-Kurs in die Quere kommen könnten.

Tschüss Gibraltar!

Die Zeit des Sonnenuntergangs ist auch sehr schön. Wir stehen alle zusammen drinnen, trinken Wein, ich hab Guacamole bereitet und Gemüse zum Humus Dippen kredenzt. Das Licht ist schön und die Laune gut. Wir entdecken Delfine, die sich uns in der Abendsonne in ihrem Kurs Richtung Westen annähern. Abwechselnd springen sie aus dem Wasser und tauchen wieder ab. Wir sind alle ganz fasziniert. Ich gehe mit Elia und Julia aufs Deck. Die Delfine sind kurz ganz nah und plötzlich wieder weg.

Dann ist wird es Dunkel und auch drinnen brennt kein Licht mehr. Nur die Bildschirme der Instrumente leuchten etwas. Cyril und Massa bleiben erstmal gemeinsam wach und führen uns durch die Passage bis wir später mehr Richtung Süden abdrehen werden, um direkt auf Gran Canaria zuzusteuern.

Ich leg mich auch schon mal hin, obwohl es erst 8 ist. Ich bin schon müde von der frischen Luft und dem Gläschen Wein. Später wird mich Cyril für unsere Schicht wecken. 

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