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04.09.2023 – Volunteering auf einer Kastanienfarm

Veröffentlicht: 25.09.2023

Ihr musstet etwas warten, aber hier ist er endlich, der nächste Blogbeitrag. Die letzten Wochen waren etwas turbulent und unsere Pläne mussten, sagen wir, angepasst werden. Aus diesem Grund komme ich erst jetzt dazu, euch von unserem kleinen Ausflug in das australische Farmleben zu berichten. Aber der Reihe nach. Ich hatte ja im letzten Blogbeitrag bereits erwähnt, dass wir uns nach den vielen Kilometern und den tollen Erlebnissen der letzten Monate eine kleine Auszeit nehmen wollten. Gerne wollten wir diese Auszeit für etwas Sinnvolles nutzen und eben nicht nur einfach so in den Tag hinein leben. Long Story short, wir haben eine kleine Kastanien-Farm ausfindig gemacht, die gegen ein bisschen tägliche Arbeitskraft freie Kost und Logis anbietet. Da uns sowohl das Konzept als auch die Lage der Farm von Beginn an überzeugt hatten, fiel uns die Entscheidung nicht sonderlich schwer. Nach ein paar SMS und einem Telefonat mit Linda und John, den Besitzern, stand fest, dass wir sie für insgesamt zwei Wochen auf ihrer Kastanienfarm bei der täglichen Arbeit unterstützen. Die Farm liegt ungefähr eine Stunde von Margret River entfernt im südwestlichen Teil von Australien. Bekannt ist die Region vor allem für ihre Weinanbaugebiete - vielleicht auch ein kleiner Grund, weshalb wir uns für die Kastanienfarm entschieden haben:)

Nach der Ankunft haben uns die beiden erst einmal über das Gelände geführt. Über 1.000 Kastanienbäume sind auf dem riesigen Grundstück verteilt, die jährlich von März bis Mai 16 Tonnen Kastanien abwerfen. Die Chestnut Brae ist eine von nur drei Farmen in ganz Australien, die sich auf die Verarbeitung von Esskastanien spezialisiert hat. Die Kastanien werden unter anderem zu diversen Produkten wie Likör, Bier und Saucen verarbeitet. Wobei natürlich auch unverarbeitete Kastanien auf der Farm erworben werden können. Darüber hinaus befinden sich zwischen vielen Blumenbeeten, Gemüsegärten und dem kleinen Farmshop noch Gehege für Schweine, Ziegen, Hühner, Truthähne, Schafe und Alpakas. (Wie wir später herausgefunden haben, sollte es auch ein paar Mäuse und Ratten auf der Farm geben.) Das Markenzeichen der Chestnut Brae ist die Produktion von besonderem Schweinefleisch. Die Schweine werden mit Kastanien gefüttert, wodurch das Fleisch einen besonders guten Geschmack bekommen soll. Und wenn das alles noch nicht genug ist, gibt es noch ein kleines Cottage, das an Gäste vermietet wird. Ihr könnt es anhand der Aufzählung vielleicht schon ahnen, langweilig wurde uns in den zwei Wochen nicht. Irgendwo ist immer etwas angefallen. Was haben wir also in den zwei Wochen alles gemacht? Begonnen hat unser Arbeitstag in der Regel zwischen 9 und 10 Uhr. Dann ging es meistens in eines der vielen (Gemüse-)Beete, wo wir Unmengen an Unkraut gejätet haben. Darüber hinaus haben wir aber auch einen neuen Zaun für die Ziegen gebaut, täglich die Fütterungsrunde übernommen, einen Graben für eine Wasserleitung errichtet und das Cottage auf Vordermann gebracht, bevor neue Gäste angereist sind. 

Eigentlich hatten wir uns im Vorfeld darauf gefreut, dass wir mal zwei Wochen nicht selbst am Campingkocher stehen müssen. Die Vorfreude erhielt jedoch frühzeitig einen herben Dämpfer. Kurz nach unserer Ankunft eröffneten uns die beiden, dass sie für eine Konferenz für eine Woche nach Indonesien reisen müssten und wir in der Zeit den Farmalltag managen sollten. So kam es, dass wir dann doch wieder selbst den Kochlöffel schwingen mussten. 

Rund um die Arbeit auf der Farm hatten wir natürlich auch noch Zeit, um die Umgebung zu erkunden. Im Rahmen von Tagesausflügen schauten wir uns Margret River an, besuchten ein paar Weingüter und fuhren zum Cape Leeuwin, dem südwestlichsten Punkt des australischen Festlandes, wo der indische auf den südlichen Ozean trifft. Darüber hinaus genossen wir die idyllische Landschaft rund um die Farm mit kleineren Spaziergängen. 

Die zwei Wochen vergingen wie im Flug, sodass wir schon bald wieder unser Bett gegen das Dachzelt tauschten. Mit einem lachenden und weinenden Auge verließen wir die Chestnut Brae wieder. Auf der einen Seite tat uns die kleine Auszeit sehr gut, auf der anderen Seite kann der Farmalltag aber auch ganz schön anstrengend sein. Wir sind sehr froh, dass wir die Erfahrung mal machen durften, freuten uns aber auch auf die letzte große Etappe unserer Reise in Australien. Dazu dann aber beim nächsten Mal mehr.


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