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14.-19. Tag Hoi An

Veröffentlicht: 14.03.2018

Nach einer von Lautsprecherdurchsagen auf voller Lautstärke unterbrochenen Nacht wachen wir auf und stärken uns erst einmal mit einem Frühstück im Zug.

Der Zug fährt durch nicht enden wollende Reisfelder in der Küstenebene von Vietnam.

Schließlich kommen wir am Bahnhof von Da Nang an, der viertgrößten Stadt Vietnams. Es nieselt ein wenig, worüber wir nicht traurig sind, nach all der Hitze. Dort verweilen wir nicht lange und fahren mit dem Local Bus in das Städtchen Hoi An.

Unsere Unterkunft liegt ein wenig außerhalb auf der Flussinsel Cam Nam. Hier haben wir es wunderschön im Grünen (das Bild ist der Blick aus unserer Terassentür) und mit dem Fahrrad sind wir in 10 Minuten in der Altstadt.

Hoi An ist mit seinen Auto und Mopedfreien Gassen eine Wonne nach all dem Lärm und Verkehr. Hier kann man in Ruhe spazieren, es reiht sich ein Laden an den nächsten. Ein Shoppingparadies! Wobei wir in den folgenden Tagen lernen wie die billige Imitatware von echter Qualitätsware zu unterscheiden ist. Man kann sich Kleider, Schuhe, Taschen, Anzüge und Hemden maßschneidern lassen, handgemalte Notizbücher, Kunst, Laternen und weitere viele kunstvolle Gegenstände aneignen.

Allerdings scheint unter den Verkäufern teilweise ein hoher Verkaufsdruck zu herrschen, wir geben uns einander die Spitznamen "Comeinmyshop" und "Wannabuysomething" und manchesmal muss man sich von der Verkäuferin losreißen, die mit einem charmanten Armgriff versucht einen zum Bleiben zu bewegen.

Am Abend verwandelt sich die Stadt in ein Lichtermeer, auf dem Fluss werden schwimmende Laternen eingelassen, die durch das bunte Papier bezaubernd über dem Wasser schimmern.

Viele Cafés laden zum Verweilen ein, es gibt interessante und leckere Kreationen wie den Coconutcoffee (eigentlich mehr ein Eisbecher) und einen Kohlekaffe mit Kohlestaub verfeinert.

Wir besuchen die großen und gut erhaltenen Versammlungshallen der japanischen und chinesischen Minderheiten, die sich auf Grund gegenseitiger Embargos in Vietnam auf neutralem Boden trafen und dort ihren Handel vollzogen.

In den letzten 200 Jahren versandete jedoch das Flussdelta und die Handelsschiffe konnten die Stadt nicht mehr anlaufen. Ein Glück, denn so wurde wenig modernisiert und die Häuser aus dieser Zeit sind noch genau so erhalten.

Die Häuser der ältesten Familien der Stadt können besichtigt werden, obwohl sie noch bewohnt sind. Die Bewohner wohnen einfach um die Touristen herum, lassen sich nicht stören und freuen sich über den Nebenverdienst durch das Eintrittsgeld.

Anhand der Pegelstände kann man ablesen, dass während der Regenzeit das Wasser mindestens einmal bis unter der Decke steht. Doch die Häuser sind aus so stabilem Material gebaut, dass sie jedes Hochwasser überstehen.

Abends essen wir direkt am Fluss gegrillte Fleischspieße, die zusammen mit Kräutern und Salat in Reispapier eingewickelt und in die obligatorische Fischsauce getunkt werden.

In einer der Bars finden wir superleckere Craftbeers, mit Jasmin und Kaffeegeschmack. Sehr intensiver Geschmack, sind uns aber nicht so sicher ob auch nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut ;).

Die Stadt steht in voller Blüte, an jeder Ecke findet man wundervolle Blumen, eine schöner als die andere (und der VfB hat schon wieder gepunktet ;).

Das lädt natürlich zu romantischen Bildern ein.

Als das Wetter besser wird begeben wir uns für einen Tag auf eine Radtour an die Strände der Ostküste, die eine beachtliche Brandung aufweisen in der man sich schön treiben lassen kann. Wir genießen den feinen Sandstrand und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen.

Wir statten den heiligen Stätten der Cham in My Son einen Besuch ab, die mitten im Regenwald liegen. Vom 6. bis zum 13. Jahrhundert befand sich hier die zentrale Kultstätte in der die hinduistischen Riten vollzogen wurden.

Dass die Gebäude die Jahrhunderte überdauert haben liegt daran, dass anstatt Mörtel und Zement Baumharz verwendet wurde um die Steine zu verbinden, dass macht sie sehr widerstandsfähig.

Bis vor dem Vietnamkrieg waren die Stätten noch in sehr gutem Zustand erhalten, viele der Tempel waren 20 und mehr Meter hoch. Da jedoch die nordvietnamesischen Truppen ein Lager zwischen den Stätten aufgebaut hatten wurden die Anlagen von amerikanischen B52-Bombern bombardiert. Das Ergebnis ist nicht zu übersehen. Von diesem Tempel aus dem 7. Jahrhundert ist nur noch der hinterste Teil, mit zwei vorgelagerten Bombenkratern zu sehen.

Trotzdem hat manches Kunstwerk die Zeiten fast unbeschadet überdauert.

Und es findet sich auch manch Lebendiges im Wald.

Schmetterlinge findet man sowieso viel mehr als in Deutschland.

Und miteinander tollende Hundewelpen sowieso.

Den Ausflug beschließen wir mit einer Bootsfahrt auf dem großen Fluss Cua Dai, auf dessen unbewohnten Flussinseln Kühe und Wasserbüffel grasen.

Unsere schönen und entspannten Tage in Hoi An enden (natürlich) in einem Café und begeben uns jetzt auf die Weiterfahrt nach Hue, der alten Kaiserstadt.

Antworten (1)

Eva
Wirklich wunderschön, nicht mehr zu toppen :-)