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Insel Hopping in Estland , Teil 1

Veröffentlicht: 25.07.2019

Nach den wunderbaren Tagen an der Ostseeküste im Norden, haben wir uns schweren Herzens dazu durchgerungen weiterzufahren. Nächster Stopp war Haapsalu. Wir haben einen schönen CP am Stadtrand gefunden. Nach ein paar Übernachtungen im Freien brauchten wir dringend neue Vorräte. Auch schön zu merken wie im Alltag selbstverständliche Dinge einen glücklich machen können, wenn man sie nicht hat-wir waren richtig duschen!

Henry hat sich auf dem tollen Spielplatz ausgetobt und hat einen Puppenwagen für sich entdeckt, den er nicht mehr hergeben wollte. Musste er irgendwann aber. Wir wollten in die Stadt und uns die alte Burganlage angucken. Zum Glück gab es da einen noch ausgefalleneren Spielplatz. 


Dadurch ist leider das Abendessen in einem Restaurant aufgefallen, weil der Kleine zu k.o. war.

Morgens darauf ging‘s auf die Fähre nach Hiiumaa. Die zweitgrößte Insel Estlands.

Annika hatte vorgeschlagen mal jung und wild zu sein und auf mobile Daten zu verzichten. Heißt kein Handy zur Navigation oder Recherche zu nutzen. Wir haben ja einen Reiseführer für die baltischen Staaten. Das ging leider etwas nach hinten los, weil wir den Führer vorher nicht so richtig gelesen haben und einfach nur so drauf los sind.

Egal, den ersten Stopp haben wir easy gemeistert. Da waren wir in einer alten Wollfabrik. Dort wurde mit teils bis zu 120 Jahre alten Maschinen gearbeitet. Henry und ich durften uns alles angucken. Annika war derweil im Shop und hat Socken gekauft. Der nächste Winter kommt bestimmt...


Danach ging’s zum nächsten RMK, an der Südspitze der Insel, wo wir die Nacht verbracht haben. Abends hatte es sogar mal geregnet. Eine nette Abwechslung, die gerne die Ausnahme bleiben kann.


Am nächsten morgen sind wir an die Nordküste der Insel gefahren um etwas einzukaufen. Wir wollten Grillen.(Danke an Zissa für den Grill). Also den Einkaufswagen mit geilen Sachen vollgepackt und mega gefreut. An der Kasse dann die Ernüchterung. Keine EC-Zahlung möglich. Das Internet ist in der ganzen Gegend ausgefallen.

Wir hatten seit Anfang der Reise weniger als 200€ Bargeld ausgegeben. Daher hatten wir zum Glück noch etwas. Aber ein Teil des Einkaufs mussten wir trotzdem im Supermarkt zurücklassen. War ein ganz schöner struggle, an der Kasse mit der Kassiererin die kein English spricht zu managen dass man mit dem Geld hinkommt. Hinzu kam dass Annika mit dem schreienden Henry zu kämpfen hatte. Der hatte nämlich gerade seine guten 5 Minuten und ist zur Höchstform aufgelaufen. Aber auch das haben wir geschafft. Härtet alles ab :)

Auf jeden Fall ist es krass zu sehen was passiert wenn das Internet mal ausfällt. Die Banken gaben kein Geld mehr und der Alltag steht Kopf.

Da hatten wir schon wieder genug von den zivilisatorischen Problemen und haben uns zum nächsten RMK aufgemacht.

Der erste lag im Wald und war von Mücken belagert. Der nächste aber war genial. Direkt am Strand, mit Plumpsklo und Bänken zum sitzen. Alles was wir brauchen. Also bleiben wir immer länger. Anfangs als kurzer Stopp gedacht, haben wir dort 3 Nächte verbracht.



Wir haben viele nette Leute kennengelernt. Annika hat Blaubeeren im Wald gesammelt. Und wir hatten perfekte Badebedingungen. Die ersten 20m ins Meer rein war Henry nur bis zu den Knien im Wasser. Quasi die größte Pfütze der Welt. Paradiesisch. Er wurde von Tag zu Tag mutiger und er hatte nur noch Spaß am Planschen.


Wir mussten leider nach einigen Tagen abreisen weil wir Wasser weder zum Trinken noch zum Kochen hatten. Die Essensplanung am letzten Tag war, dass wir mittags Kartoffeln kochen und abends davon nochmal Bratkartoffeln machen. Gerade als wir die letzten 3 Liter Wasser verbraucht haben kam ein netter Mann um die Ecke und schenkt uns 10 Liter, die er nicht mehr braucht. Wenn das mal nicht glückliche Fügung ist...

Ole

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