Veröffentlicht: 23.10.2023
Wir haben in der Marina von Kalvehave Havn übernachtet und am Morgen konnten wir von unserem Stellplatz auf die Brücke blicken, die uns kurz darauf auf die Insel Møn führen sollte. Der Artikel, den wir über einen Wanderweg dort gelesen hatten, war der Anlass für unseren Urlaub auf den dänischen Inseln im Süden gewesen.
Nach den Stürmen, die nur zwei Tage zuvor die Ostküste des Landes heimgesucht hatten, war das Wetter nun schön und uns begrüßte wieder ein blauer Himmel mit Sonnenschein. So brachen wir auf und fuhren in den Osten Møns, wo unsere Wanderung mit dem schönen Titel "Das Reich des Felsenkönigs" starten sollte.
Auf dem Premium-Wanderweg soll man alles, was Møns Klint zu bieten hat, entdecken können: Kreidefelsen, Strand, Wald, Weiden und Hügel.
So machten wir uns auf den 14,5 km langen Weg. Ob wir wirklich alles sehen würden, wussten wir allerdings nicht - schließlich hatte der Sturm seine Spuren an der Küste hinterlassen.
Beim Weg durch den Wald waren viele Blätter und einige Äste auf dem Weg. Gelegentlich mussten wir auch einem herabgestürzten Baum ausweichen oder darüber klettern.
Trotzdem war der Weg schön und abwechslungsreich und führte uns schließlich in den Park Liselund.
Hier hatte sich ein dänischer Adliger einen romantischen Landschaftspark mit kleinen Gebäuden und einem Lustschloss anlegen lassen.
Vom Park aus hätten wir eigentlich über Stufen zum Strand an der Kreideküste hinuntersteigen sollen. Hier hatte der Sturm aber so gewütet, dass die Stufen nicht mehr begehbar waren und wir auch zurück durch den Wald oben entlang der Steilküste gehen mussten.
Wie sich später herausstellte waren alle Treppen entlang des Weges beschädigt, so dass wir gar nicht an den Strand gehen konnten.
Bei der zweiten Treppe waren wir so schlau, nicht erst nach unten zu gehen, sondern auf eine Gruppe Wanderer zu warten, die von unten kamen. Für sie war der Ab- und Aufstieg vergebens, da der Strand nicht zugänglich war und so sparten wir uns die vielen Stufen.
Aber auch von oben boten sich schöne Aussichten auf die Kreideküste.
Durch den Sturm hatte die Kreide auch ihren Weg nach oben gefunden und so sah der Wald aus wie eingeschneit: Alles war von einer weißen Kreideschicht bedeckt.
Die Wanderung führte uns auch vorbei am GeoCenter Møns Klint, einer Ausstellung zu Landschaft und Natur. Da die Öffnungszeiten wegen der endenden Saison schon verkürzt waren, hätten wir nur noch etwa eine Stunde für die Ausstellung (und die ersehnte Kaffeepause) gehabt. Da die Karten aber auch noch am nächsten Tag gültig sind, entschieden wir uns, unseren Aufenthalt auf Møn noch um einen Tag zu verlängern, um den Rest der Ausstellung später anzusehen.
Unser Weg führte uns weiter an der Küste entlang, wo wir gut sehen konnten, wie die abgewaschen Kreide das Meerwasser weiß färbte.
Schließlich führte der Weg uns zurück ins Landesinnere und noch einmal durch den Wald, ehe wir wieder am Wanderparkplatz ankamen.