Veröffentlicht: 02.08.2023
Zwei Tage machten wir auch Zwischenstopps in Tschechiens Hauptstadt. Mit dem Wohnmobil in die große Stadt zu fahren, war schon etwas herausfordernder, auch wenn wir hauptsächlich auf der Umgehungsstraße blieben und unser Stellplatz etwas außerhalb lag.
Im Stadtteil Troja gibt es eine Straße, in der anscheinend viele Privatleute ihren Garten zu einem Wohnmobil-Stellplatz umfunktioniert haben.
Die ersten beiden waren leider schon voll belegt, was wir bei einem erst merkten, als wir schon auf die Auffahrt gefahren waren. Der Platz war aber so eng, dass wir nicht wenden konnten und alles rückwärts wieder zurück und auf die Straße fahren mussten.
Beim nächsten Platz fragten wir vor der Einfahrt, ob noch Platz frei sei, und tatsächlich könnten wir hier für zwei Nächte unterkommen.
Am Abend war der Platz voll belegt und recht eng, aber wir waren froh, dass wir noch etwas gefunden hatten.
Die Anbindung mit der Straßenbahn in die Innenstadt war recht gut und so fuhren wir am Abend noch in die Stadt für einen ersten kleinen Rundgang.
Dieses Mal wählten wir kein typisch tschechisches Lokal zum Abendessen, sondern ein etwas exotischeres und gingen usbekischen essen.
Bevor wir die Tram zurück nahmen, warfen wir noch einen Blick auf die abendliche Karlsbrücke.
Am nächsten Morgen starteten wir unseren Rundgang am geschichtsträchtigen Wenzelsplatz, an dessen Ende das bronzene Reiterdenkmal des Heiligen Wenzels, des Schutzpatron der Tschechen, steht.
Der Platz ist heute von Geschäften, Hotels und Cafés umgeben, wobei auch einige schöne Jugendstilhäuser zu sehen sind.
Natürlich fehlte auch der Altstädter Ring mit dem Rathaus nicht bei unserem Spaziergang.
Das Glockenspiel zur vollen Stunde bei der astronomischen Uhr am Rathaus sahen wir uns dieses Mal allerdings nicht an, sondern betrachteten nur die undurchdringbar scheinenden Masse an Menschen davor.
Unsere letzten Besuche in Prag waren im Herbst oder Winter und so war es nicht ganz so voll.
Nachdem sich die Masse etwas verlaufen hatte, gingen wir weiter zum Kleinen Ring und gönnten uns noch einen leckeren Trdelínk (Baumstriezel) als Vormittagssnack.
Durch die sich hin und herschlängelnde Karlsgasse gingen wir zur berühmtesten Brücke der Stadt.
Die Karlsbrücke wurde bereits im 14. Jahrhundert errichtet und war bis ins 19. Jahrhundert die einzige feste Verbindung zwischen Altstadt und Kleinseite.
Heute ist sie Fußgängern vorbehalten und die vielen Besucher posieren vor den 30 Skulpturengruppen aus dem 17. Jahrhundert, die Christus, Maria und Heilige zeigen.
Durch die Gassen der Kleinseite gingen wir zu der Deutschen Botschaft, von deren Balkon 1989 Genscher den auf dem Botschaftsgelände wartenden DDR-Bürgern die Ausreisegenehmigung mitteilte.
Im Wohnhaus von Edward Kelley, einem Alchemisten aus dem 16. Jahrhundert, besuchten wir das "Museum der Alchemisten und Magier des alten Prags".
Die mit vielen Sammlungsstücken anschaulich gestaltete Ausstellung befindet sich größtenteils auf dem Dachboden des Hauses. Ein freundlicher Mitarbeiter des Museums begleitete uns und eine Gruppe von Niederländern und erzählte einige Geschichten zu dem, was zu sehen war.
Danach ging es weiter nach oben zur Prager Burg.
Sie entstand im 9. Jahrhundert und wurde später immer weiter ausgebaut, bis sie ihre heutigen riesigen Ausmaße erreichte.
Immerhin war sie im 14. Jahrhundert aber auch der Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation mit dem Veitsdom als Krönungskirche und Grablege der Regenten.
Noch etwas weiter hinauf stiegen wir anschließend auf den 318 Meter hohen Petri (Laurenziberg), auf dem der dem Pariser Eiffelturm nachempfundene Aussichtsturm thront.
Hinunter fuhren wir aber mit der Standseilbahn und fanden kurz darauf eine kleine Chocolaterie mit einer unglaublich schokoladigen heißen Nougat-Schokolade, in der wir eine Pause einlegten.
Über die most Legií kamen wir anschließend zurück zur Altstadt.
An der Moldau entlang spazierten wir bis zu dem Tanzenden Haus, das 1996 als Bürogebäude erbaut wurde. Wie ein tanzenden Pärchen wirken die Häuser, als ob sie in Bewegung wären.
Von dort gingen wir zum Karlsplatz, dem größten Platz des Landes, der eher wie ein großer Park wirkt.
Dann fuhren wir mit der Metro zurück zu unserem Stellplatz.