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Tirol

Veröffentlicht: 30.09.2023

15. September 23  Pfitscherjochhütte > Ginzling

Nach einem unterhaltsamen Abend mit Wolfgang und einem guten Schlaf war das Frühstück erneut eine Überraschung. Alles was dein Herz begehrt war am Buffet vorhanden. Bei nebligem Wetter verliess ich die Hütte, um dann einige Meter später über die Grenze von Italien nach Österreich zu überschreiten. Der Himmel heiterte sich zunehmend auf  und mir kamen scharenweise Leute entgegen. Die können mit dem Auto bis zum Schlegeisspeicher See fahren und dann ist die Pfitscherjoch Hütte in 2 1/2 Stunden erreichbar. Unterwegs sah ich so Holzkanäle am Wegrand liegen sie erinnern an Suonen aber diese waren nur Stellenweise ausgelegt. Ich fand dann heraus, dass sie nur an unwegsamen Stellen lagen und sie den Zweck haben, als Rinnen zu dienen um die schweren e-Bickes besser hinaufstossen zu können. Dieser Weg ist auch beliebt mit den Mountainbickes zu fahren. Unten am See zeigte der See eine ganz spezielle Farbe in dieser Landschaft. Bei der Staumauer führte der Weg ganz nahe der Mauer entlang bis ins Tal hinunter. Die Mauer dient auch als Klettersteig und Boulder Wand. Weiter abwärts begegneten mir sehr viele Mountainbicker, denn da muss der Velofahrer und der Wanderer den Weg teilen. Kurz vom Zielort Ginzling, sind sprach mich ein älterer Mann an, und wollte vieles von mir wissen, wo ich herkomme und vieles mehr. Ich setzte mich dann zu ihm und dann erzählte er auch von sich. Er sei Wildhüter gewesen und habe aus ganz Europa Jäger als Gäste gehabt, denn er und seine Frau hätten Fremdenzimmer bewirtschaftet. Sie sei leider verstorben und es sei ihm langweilig, darum spreche er die Leute, die vorbeilaufen an, um Abwechslung in sein Leben zu bringen. Gäste hätten sie auch aus der Schweiz gehabt, Hürlimann hätten sie geheissen. Es war sehr schön mit im zu sprechen. Das Dorf war nicht mehr so weit und fand Unterschlupf in einer kleineren Pension. Gut übernachtet und mich gut von der langen Abwärtsettappe  erholt.

16. September 23  Ginzling > Rastkogelhütte

Die nächste Etappe wäre sehr kurz gewesen, und entlang einer Strasse nach Finkenberg gegangen. Da entschloss ich mic kurzerhand mit dem Bus nach Mayrhofen gefahren und mit der Penkenbahn ein paar Höhenmeter zu gewinnen. Die gewonnenen Hm büsste ich zur Hälfte wieder ein denn der Weg führte abwärts nach Mösl hinunter. Dort hatte ich das Gefühl, dass ich dort schon mal mit den Skiern war, denn das kam mir sehr bekannt vor , vor allem die Piste und die Sesselbahn. Der Aufstieg zur Hütte verlief meistens über Almstrassen. Die Almen waren die meistens ohne Veh und die Bauern führten noch Gülle und Mist auf die Weiden. In dieser Hütte musste man den Hüttenschlafsack in den Mikrowellen-Apparat legen wegen Ungeziefer das man von anderen Hütten mitschleppte. Gut aufgelegtes Hüttenteam und der Chef fragte mich nach einem kleinen Gastrobetrieb in der Schweiz, denn das Hüttenleben habe er jetzt gesehen. Die Leute die jetzt komme habe sich stark verändert und sei arroganter und egoistischer als früher, und dies seit Corona. Der Steven ist nicht der erste Hüttenwirt der das sagte! Auch hier hatte ich den Abend mit einem jüngeren Mann dem Felix verbracht, der bald Papa wird und als Beruf Unternehmens Berater ist und in St. Gallen studierte. Gute Bettruhe feines Essen alles stimmte.

17. September 23. Rastkogelhütte > Kellerjochhütte

Wie üblich im Hüttenleben sitzest du mit denen du den Abend verbrachtest. Ich frühstückte mit Felix, der wiederum hatte es eilig weil er am nächsten Tag wieder zur Arbeit musste. So ergab sich dann ein Gespräch mit vier Männer, die das selbe Ziel hatten wie ich. Sie machten eine andere Route, weil sie von Hochfügen gestartet sind. Ich hingegen machte den original Weg der Via Alpina. Das Wetter eher durchzogen, aber der Morgenhimmel mit Wolken wie ein Gemälde. Kurzer Aufstieg zum Bergkamm, bevor es wieder hinunter ging zur Skistation Hochfügen. Unterwegs traf ich noch einen Älpler, der eben seine Kühe auf die Weide trieb. Ich grüsste und er fing gleich ein Gespräch an und fragte mich woher ich komme und wohin ich wolle. Da man an meiner Sprache sofort merkt, dass ich Schweizer bin, sagte er nur kurz und bündig: Die Schweizer hätten recht gehandelt, dass sie nicht der EU beigetreten seien, und hoffe sehr, dass dies auch so bleibe. Die EU hätte ihnen da in den Bergen überhaupt nichts gebracht. Wie beendet man ein solches Gespräch? Ich sagte ihm nur, dass ich vom Euro profitiere und nicht mehr für jedes Land Geld mitnehmen müsse. Das lockerte das Gespräch auf, und wir wünschten uns zum Abschied gute Gesundheit. So kam ich nun zu der Skistation Hochfügen, wo ich nicht schlecht staunte über die Anzahl Lifte und Pistenmaschinen. Kurz in einem Imbis den Durst gelöscht und weiter ging es durch Heidelbeeren und Preiselbeeren Stauden wo ich mich genüsslich bediente. Über Weideland und Waldwege kam ich zum Gamssteinhaus, wo sich mir der Blick ins Inntal eröffnete. Der Inn entspringt ja schliesslich in der Schweiz. Nun gilt es noch den letzten steilen Aufstieg zur Kellerjochhütte zu bewältigen, dieser war sehr steil und mit Baumwurzeln und Steinen bespickter, und nicht enden wollender Weg. In der Hütte angekommen wurde zuerst der Durst gelöscht, dann Körperpflege bevor es das Abendessen gab. Zum Schluss wurden wir noch mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt bevor um 22:00 Uhr Nachtruhe angesagt war.


18. September 23. Kellerjochhütte > Schwaz

Der Morgen begann wie üblich mit Frühstück Lager räumen und alles was dazu gehört. Eines war anders, nämlich das Wetter. Es war kühler geworden es war bewölkt und neblig aber auch sehr windig. Von den gestrigen vier Männern begleiteten mich Uli und Johannes ein Stück weit auf meinem Weg. Der Weg führte uns zuerst bergauf zur Kellerjoch Kapelle hoch und dann alles wieder runter Richtung Inntal. Sie nach Buch im Tirol und ich nach Schwaz, das hiess für mich 1800m hinunter zu steigen. Durch Wald und Weiden war der Weg recht angenehm aber unten raus war dann schon viel Asphaltstrasse, was nicht so angenehm war. Nicht vielen Leuten begegnet und auch im Ort Schwaz war nicht viel los. Ich bin trocken im Hotel stayinn angekommen, aber die Reception öffnete erst um15:00Uhr was für mich hiess ein self checkinn mit einem Automaten zu machen, was schliesslich auch gelang!! Kaum war ich drinnen fing es zu regnen an und zwar recht stark. Dieser Regen war angesagt und zum Glück aber erst gekommen als ich unter Dach war. Im Hotel waren Arbeiten wie Kleider waschen usw. und auch für den nächsten Tag die Hütte zu reservieren.

19. September 23  Schwaz > Lamsenjochhütte

Nachtessen gab es in diesem Hotel keines, dafür am morgen ein reichhaltiges Frühstück mit allem was ein Wanderer braucht. Ich genoss es in vollen Zügen. Das Wetter hingegen war immer noch garstig aber es regnete nicht mehr ununterbrochen. So zog ich in einer Regenlücke los, überquerte den Inn Richtung Bahnhof wo ich staunte wieviele Züge hier fuhren, ist ja klar Innsbruck ist ja in der Nähe! Weiter aus der Ortschaft hinaus musste ich den Schirm aufspannen und die Regenjacke überziehen. Übrigens, Schwaz war früher das Zentrum wo Silber abgebaut wurde und die Stadt und Region damit in Verbindung gebracht. Bergauf zuerst noch asphaltierte Strasse, dann Waldwege führte der Weg in eine wirklich abgelegene Gegend. Die Sonne zeigte sich überhaupt nicht, zum Glück stellte der Regen auch ab. Die Lamsenjochhütte ist mit Fahrzeugen zugänglich aber nur von Schwaz her, aber nicht für die Öffentlichkeit. Die Wanderwege im oberen Teil sind wegen Steinschlag gesperrt, so wandert man auf dieser sehr steilen Strasse zur Hütte hoch. Aus Wanzentechnischen Gründen, musste der Rucksack im Keller bleiben und so konntest du nur die Notwendigsten Sachen mit ins Lager hinauf nehmen. Jetzt kann man sich das hin und her vorstellen, denn dir fehlte immer etwas, sei es die Seife oder sonst irgend was. Das Personal arbeitet mit W Lan (Kassensystem) aber für die Gäste steht es nicht zur Verfügung. Kartenzahlung ist auch nicht möglich, also gut planen und immer Bares dabei haben. Personal freundlich und das Essen schmeckte!

20. September 23.  Lamsenjochhütte > Falkenhütte

Morgens vor dem Frühstück beginnt das Hin und Her erneut, denn niemand möchte etwas von seinen Sachen liegen lassen. Das Wetter ist noch neblig aber den Sonnenaufgang war für einen Moment durch den Nebel sichtbar. Frischer Morgen führte der Weg teils durch schattiges gebiet, so entschloss ich kurzum noch auf den sonnigen Hahnkampl hinauf zu steigen, was sich lohnte, denn ich sah Auerhähne und Gemsen. Was ich nicht berücksichtigt habe, war der Abstieg von diesem Hügel, denn er war am Schatten und sehr glitschig vom gestrigen Regen und meine Schuhe mit den abgewetzten Sohlen waren auch nicht gerade gemacht für dieses Terrain. Wieder auf gutem Wanderweg zog ich vorbei an Almen und Ställen bis in den Talboden wo ich mir eine kleine Zwischenverpflegung gönnte. Auch hier wieder sehr schön zu sehen, wenn ein Ort, wie hier die Enge, mit ÖV oder privat zugänglich ist, wimmelt es von Leuten! Darum so schnell wie möglich wieder weiter in der fast Einsamkeit meinem Nächsten Ziel entgegen. Die Falkenhütte ist etwa noch 3 Stunden entfernt und es sind noch einen Aufstieg von ca. 700 m. und eine Geröllhalde Durchquerung zu bewältigen. Sehr schön gelegene und neu sanierte Hütte erwartete mich. Auch hier, eine neue Generation von Hüttenwirtinnen und Wirten führt hier das Kommando. Sie hätten hier heute zwar die Wanzeninspektion bestanden aber die Rucksäcke müssten trotzdem im Trocknungsraum bleiben hiess es. Man hat ja Übung und pflückt sich die nötigen Sachen aus dem Rucksack. Gut gegessen und geschlafen trotz einigen jugendlichen Kiffer! Man richte es sehr wohl und das mit den Rucksäcken befolgten sie auch nicht! Sie waren aber nicht die einzigen! In dieser Nacht hörte ich, glaube das erste Mal wie das ist, wenn einer so richtig schnarcht! Meine einfachen Kopfhörer vom Natel nützten gut, und so konnte ich trotzdem schlafen.

21. September 23.  Falkenhütte > Scharnitz

In der Nacht kam stärkeren Wind auf, der bis zum Morgen anhielt. Vom schlechten Wetter, das für morgen angesagt war, ist noch nichts zu sehen. Für heute war eine lange Etappe angesagt, etwa 30 km. nach Scharnitz. Nach einem schönen Frühstück ging der Weg von der Hütte weg abwärts wo der Wind bald nachliess und ich etwas Kleider ausziehen konnte. Hinunter an Almen vorbei durch Wälder auf sehr schönen Wanderwegen kam ich zum Ahornboden von dem mir Leute erzählt haben es sei sehr schön dort, was es auch war, nur das die Blätter noch nicht verfärbt waren. Nun kam der Aufstieg zum Hochalmer Sattel, welcher auch der einzige war an diesem Tag. Oben erwarteten mich nur Velofahrer und keine Wanderer, was sich später auch bestätigte, denn der Weg durch das etwa 20km. lange Karwendeltal ist eine beliebte Velo Strecke. Also nahm ich die Strecke durch dieses Tal in Angriff. Zuerst kam ich bei der Karwendelhütte vorbei, wo ich mir einen Johannesbeersaft gönnte und schaute diese schöne Hütte auch von innen an, was sich sehr lohnte. Weil es nur selten Abkürzungen bei den Kurven gab führte der Weg die meiste Zeit der Strasse entlang. Zum Glück ist es eine Naturstrasse, sonst wäre es noch viel mühsamer gewesen dort zu marschieren. Ich dachte auch, wenn das Geld von jedem E-Bicke mir gehörte, das mir entgegen kam, wäre ich steinreich! Gegen Ende der Etappe überzog sich der Himmel mehr und es kam wieder Wind auf. In Scharnitz angekommen, entschloss ich mich kurzerhand den Zug nach Garmisch-Partenkirchen zu nehmen um dort einen Ruhetag einzuschalten. Die Fahrt mit dem Zug endete dann in Mittenwald und mussten in einen Bus umsteigen. Das ich die Grenze zu Deutschland überquert hatte, merkte ich erst, als Soldaten vom Deutschen Bundesheer bestiegen. Endlich in Garmisch angekommen fand ich im Hotel „Vier Jahreszeiten“ Unterschlupf.

22. September 23. Ruhetag in Garmisch-Partenkirchen

Wie vorausgesagt fing es in der Nacht an zu regnen und der Morgen war kühl. Richtiges Wetter um neue Schuhe zu kaufen was mir auch gelang. In der Touristen Information wurde mir die Adresse vom Waschsalon gegeben und so konnte ich meine Vorhaben bis Mittag erledigen. Am Nachmittag spazierte ich mit den neuen Schuhen Richtung Skisprungschanze und stieg bis zum Schanzentisch hinauf und konnte die Anlage und Garmisch-Partenkirchen von oben betrachten. Imposant das Stadion das für die Olympiade 1936 errichtet wurde und in der Zwischenzeit auch erneuert. Die alte wie die neue Schanze sind Stahlkonstruktionen. Ebenso besuchte ich den Bahnhof der Zugspitzen Bahn und staunte nicht schlecht über die Anzahl Bahnen die auf die Zugspitze führen. Die Schuhe haben den ersten Test bestanden und somit konnte ich für Samstag Nacht in der Reintalanger Hütte reservieren. Eigentlich ginge der Weg zuerst in die Meilerhütte, aber da es dort über die Nacht etwa 15cm. Schnee gegeben hat verzichtete ich auf diese Hütte.

23. September 23  Garmisch Partenkirchen > Reintalanger Hütte

Mit leichtem Regen marschierte ich los, zuerst wieder Richtung Skisprungschanze, dann in ein Tal hinein wo es erstaunlicherweise viele Leute hatte. Ohjeh, dachte ich da haben etliche Leute die gleiche Hütte im Visier! Der Grund war, dass die Partnach durch eine enge Schlucht führte. Partnachklamm wird diese Schlucht genannt und es kostet 6.50 Euro durch diese Klamm zu marschieren. Ich beschloss einen Umweg zu machen um diese Schlucht herum und musste sehr steil hochsteigen um dann am anderen Ende der Schlucht wieder hinabsteigen um wieder auf den Weg zu gelangen. Der Weg ist bis zur Reintalanger Hütte der Partnach angelegt, also eine Flussufer Wanderung durch Wald und über Seitenbäche. Ein letzter Anschtieg führte dann zur Hütte wo ich sehr freundlich empfangen wurde. Da nicht alle angemeldeten Leute (wegen schlechtem Wetter) erschienen, hatte ich einen sehr guten Schlafplatz mit viel freien Betten links und rechts von mir! Das Essen ist in dieser Hütte vorwiegend vegetarisch und war sehr gut!

24. September 23 Reintalanger Hütte > Coburger Hütte

25. September 23  Coburger Hütte > Wolfratshauser Hütte

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