Victors Geburtstag

Mattis wachte auf und es ging ihm auch schon viel besser. Daher gingen wir alle zusammen mit Jeanis Hund, Stevie, spazieren.

Das hört sich zwar nicht so spannend an, war es für uns allerdings schon. Denn der Hund ist ein Husky. Nachdem er vor drei Jahren 35 Hühner des Nachbarn gerissen hatte, mussten wir erst mal die Sicherheitsmaßnahmen, die seitdem den Hund im Zaum halten, der Reihe nach abschalten.

Zuerst wird die erste Leine um die Hüfte des Gassigehers gelegt. Im zweiten Schritt wird die zweite Leine fast um die Hand gebunden und erst dann wird das Elektroschockhalsband entfernt. Es gibt nämlich einen im Boden, eingelassenen Draht um das Grundstück herum. Wenn der Hund mit dem Elektroschockhalsband über diese Grenzlinie hinausgeht, merkt er dies sofort. Daher muss man ihn auch am Anfang etwas über die Grenze des Grundstücks ziehen, da ihm der Elektroschock, den er schon ein paarmal bekommen hatte, fest im Gedächtnis verankert ist. Hatte man aber einmal die Grenze überschritten, wussten wir sofort, warum zwei Leinen notwendig waren. Die Huskiedame Stevie zog wie verrückt. Einen gemütlichen Spaziergang kann man mit ihr vergessen.

Da heute Jeanis Mann Victor Geburtstag hat und Gäste erwartet wurden, wurde das Haus aufgeräumt und Flora saugte und wischte den unteren Wohnbereich.

Als Victors Mutter eintraf, musste ich schmunzeln, als ich ihre vielen Taschen sah. Sie erinnerte mich an meine Mutter. Denn wenn meine Mutter kommt, dann bringt sie auch immer eine Fülle an gekochten Essen, Süßigkeiten für die Kinder und vermeintlich interessante Zeitungsausschnitt für mich mit.

Nachdem alle Gäste eingetroffen waren, gab es eine der leckersten Pizzen, die wir je gegessen haben. Sehr zu Christians Freude war von der Pizza so viel übrig, dass er die kommenden Tage noch reichlich davon essen konnte.