muenchs-unterwegs
muenchs-unterwegs
vakantio.de/muenchs-unterwegs

Fango

Veröffentlicht: 21.03.2023

Da Heike unbedingt eine Massage wollte, aber alle Termine schon belegt waren, war ihre einzige Möglichkeit, eine Massage zu bekommen,vor den regulären Terminen im Massagestudio zu sein. Überraschenderweise fiel es ihr sehr leicht um 7:30 Uhr aufzustehen. Und tatsächlich hatte sie Glück, denn die Masseurin war bereits 1 Stunde vor ihrem ersten Termin im Studio und so konnte Heike ihre wohlverdiente Massage genießen.

Völlig entspannt ging sie anschließend in eine Bäckerei und kaufte allerlei leckere Sachen, jedoch nicht, ohne ein Schwätzchen über Politik mit dem Bäcker zu halten. Die Argentinier reden nämlich sehr gerne über Politik. Als Heike zu der Familie zurückkam, waren alle sehr erfreut. Wahrscheinlich mehr über die Brötchen und Leckereien, die sie mitbrachte. Am Frühstückstisch offenbarte Heike der Familie eine Überraschung. Die Familie sollte heute Fango machen. Dies hatte sie gestern noch gebucht. Die Freude der Familie hielt sich in engen Grenzen.

In der Umkleide kam es dann zu einem kleinen Aufstand, der aber durch Christians Badehose niedergeschlagen wurde. Denn Mattis konnte seine Badesachen nicht finden.

Als wir alle Badesachen anhatten, postierten wir uns um ein großes Fass mit grauem Schlamm. Übereifrig griff Heike in den grauen Schlamm und zog genauso übereifrig, diesmal aber schreiend, die Hand wieder zurück. Der Schlamm war kochend heiß. Verbrennungen konnte man nur vermeiden, indem man vorsichtig Schlamm von die Oberfläche nahm, um sich damit einzureiben. Und auch das war schon heiß. Dies sollte aber noch kein Vergleich zu dem Becken sein, in das wir gleich steigen sollten. Da das Becken schon recht voll war, hatten wir die gute Idee an einen freien Platz zu gehen. Nach kurzer Zeit wussten wir auch, warum dieser Platz noch frei war. Dort war nämlich eine der Stellen, aus dem kochend heißes Wasser aus der Erde heraustrat. Das erfuhren wir aber erst, nachdem sich Heike schon ihren Fuß fast verbrannt hatte. Also kuschelten wir uns zu den anderen. Wir mussten es so lange aushalten, bis uns ein freundlicher Mitarbeiter aus dem Becken rief. Nach etwa 20 Minuten waren wir erlöst. Danach ging es unter die Dusche. Es hat ziemlich lange gedauert, bis wir den ganzen Schlamm entfernt hatten. Voller Vorfreude liefen wir nun in ein anderes Becken, das viel kälter war. Nach etwa 5 Sekunden wurden wir jedoch herausgepfiffen. Wir wussten nicht, dass man nach dem Fango 40 Minuten warten musste, um dann für etwa 15 Minuten in das nächste Becken steigen zu dürfen. Dies alles wurde sehr akribisch auf tausenden von Laufzetteln festgehalten.

Man hätte es sich schon fast denken können, denn als Heike gestern das Fango buchte, erinnerte dies sehr an unsere Passkontrolle von Chile nach Argentinien. Auch hier ging nichts, ohne dass man gefühlt einen halben Baum abholzen musste, damit genug Papier vorhanden war, um alle Stempel darauf zu platzieren. Auch gab es drei Häuschen mit unterschiedlichen Funktionen. In dem ersten musste man sich mit Passnummer und sämtlichen persönlichen Daten, die in Deutschland unter den Datenschutz fallen würden, registrieren. In Argentinien muss man sehr häufig für alles mögliche seine Passnummer angeben. Da wir diese, wahrscheinlich mehr aus Protest, immer noch nicht auswendig können, sind wir hier sehr kreativ geworden. Das zweite Häuschen stempelte das Blatt ab und im dritten Häuschen musste man bezahlen.

Mehr oder weniger entspannt, fuhren wir nach Villa Pehuenia. Gut gelaunt kamen wir am Nachmittag dort an. Aber dann ging es los... Wir hatten die Qual der Wahl. Diesmal war es so, dass fast jede Unterkunft frei war. Da diese Situation für uns neu war, konnten wir uns für keine Unterkunft entscheiden. Und so suchten wir stundenlang nach der schönsten Unterkunft. Das war ein großer Fehler, aus dem wir gelernt haben. Dies sollte uns nicht noch einmal passieren, denn die Sucherei tut der Familie nicht gut. Letztendlich haben wir uns dann für eine Unterkunft entschieden, die wir ziemlich am Anfang schon gesehen hatten. Nach dem ganzen Stress wollten wir uns was Gutes tun. Daher gingen wir in die Stadt, um essen zu gehen. Wir entschieden uns für ein Restaurant in einem Zug. Der erinnerte uns an Mandys in Heidelberg. Daher fühlten wir uns dort auf Anhieb wohl.

Wir haben sehr lecker gegessen und gingen dann in unseren wunderschönen und sauberen Bungalow, in dem wir uns wirklich sehr wohl gefühlt haben.

Antworten

Argentinien
Reiseberichte Argentinien