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Botswana - Into the wild!

Veröffentlicht: 25.06.2022

Botswana - Into the wild!

Nach fast sechs Monaten haben wir Südafrika hinter uns gelassen und uns ins wilde Botswana aufgemacht. Schon nach den ersten Metern landet man mitten in endloser Weite, sandiger Umgebung, weg von jeglicher Zivilisation, so dass wir uns zum ersten Mal seit Namibia wieder planen müssen, wo wir überall tanken und Lebensmittel einkaufen können. Vorbei die Zeiten der riesigen Supermärkte mit gigantischer Auswahl, der grünen Wälder und Berge, Hallo Kalahari-Wüste und afrikanische Mini-Dörfer!

Vom Grenzübergang kommend arbeiten wir uns langsam in Richtung Norden hoch und legen vor unserem ersten größeren Ziel - dem Central Kalahari Game Reserve - ein paar Stopps in einem Nashorn Reservat und auf einer unendlich wirkenden Salzpfanne ein. Die Makgadikgadi und Nxai Pans stellen das größte Netzwerk an Salzpfannen weltweit dar, insgesamt eine Gegend größer als die Schweiz! Wohin man auch schaut, bis zum Horizont ist außer flacher Salzpfanne rein gar nichts zu sehen. In dieser extremen Weite, die fast schon lebensfeindlich wirkt, ziehen aber riesige Herden von Zebras und Antilopen umher, sogar Elefanten sind keine Seltenheit. Wie sie es durch hunderte Kilometer Einöde schaffen, in denen nichts wächst, ist uns ein absolutes Rätsel.

Central Kalahari Game Reserve (CKGR)

Wer bei der Kalahari an eine rein sandige Wüste denkt, ist - zumindest in Botswana - auf dem Holzweg. Das Land ist sehr flach, aber mit Büschen, Gras und sogar Bäumen bewachsen. Die ehemaligen Flussläufe sind wie in den Salzpfannen schon vor tausenden von Jahren zu kleinen Salztonebenen versteinert. Bis wir es überhaupt ins CKGR hineinschaffen, fahren wir erstmal vier Stunden über Tiefsandwege und kriegen eine erste Idee davon, wie unfassbar groß das Wildtierreservat tatsächlich ist. Bei einer Fläche von 52.800 km² ist das CKGR das weltweit zweitgrößte Wildtierreservat und stellt ein friedliches Zuhause für Giraffen, Löwen, Leoparden, Schabrackenschakale, Wüstenfüchse, Gnus, Kudus, Impalas und viele Tiere mehr dar. Da weit und breit keine Stadt liegt, kann man hier nachts mit bloßem Auge die Milchstraße erkennen und sich stundenlang in dem leuchtenden Sternenhimmel verlieren. Sollte man aber nicht unbedingt, denn die wenigen Campingplätze sind nicht eingezäunt, so dass jederzeit auch Leoparden oder Löwen auf dem Platz vorbeischauen könnten. Es ist zwar sehr seltsam, um 18 Uhr schon im Zelt zu liegen, aber man will ja auch nicht unbedingt von Löwen gefressen werden. Leider haben wir aber auch tagsüber kein großes Glück mit den Raubkatzen und sehen drei Tage lang nur Giraffen und Antilopen. Gut dass wir im Okavango Delta noch ganz viel Gelegenheit zu Safaritouren haben.

Okavango-Delta

Das Okavango-Delta ist quasi die Touristenhochburg Botswanas. Hier gibt es dutzende - für uns - unbezahlbare Lodges mitten im Delta, die nur mit kleinen Propellermaschinen erreicht werden können. Spätestens da merkt man, dass sich Botswana hauptsächlich auf möglichst wenige, möglichst reiche Tourist:innen fokussiert, die in kurzer Zeit möglichst viel Geld im Land lassen sollen. Selbst Campingplätze, auf denen nichts ist - also wirklich nichts, nicht mal eine Toilette! - können schon mal 50 US-Dollar pro Person pro Nacht kosten. Somit also gar nicht so schlimm, das Land in nur zwei Wochen zu bereisen.

Jetzt aber zum Schönen: Das Okavango-Delta ist wirklich nicht ohne Grund so beliebt. Wir haben es gerade so geschafft, einen Campingplatz innerhalb des Moremi Game Reserves zu ergattern - obwohl wir uns nicht wie empfohlen ein Jahr im Voraus sondern relativ spontan erst letzten Monat um die Buchung gekümmert haben - und erkunden von dort aus den kleinen mit Auto erreichbaren Teil des Reservates.
Mit über 20.000 km² bildet das Okavango-Delta eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas und gehört seit 2014 sogar zum UNESCO-Welterbe. Good to know: Das Delta gilt in Afrika als erster Ort, an dem Menschen sesshaft geworden und die Viehzucht für sich entdeckt haben.

Im Delta liegen das Moremi Game Reserve und der Chobe Nationalpark. Im Moremi verbringen wir eine Woche auf verschiedenen Bush-Campsites, während der Chobe leider schon komplett ausgebucht war. Vielleicht schaffen wir es aber auf dem Weg zu den Victoria Falls in ein paar Wochen nochmal hierher. Während der Chobe für seine Massen an Elefanten bekannt ist - im Park sollen etwa 60.000 Elefanten leben! -, gibt es im Moremi auch unzählige Hippos zu entdecken. Obwohl die Regenzeit schon ein paar Monate vorbei ist, steigt der Wasserstand bis Juli durch den Okavango stetig an, so dass wir einen relativ großen Teil der Wege gar nicht befahren können. Das ist aber gar nicht schlimm, denn stattdessen kommen uns die Tiere einfach direkt auf unserem Platz besuchen! Da will man sich abends am Lagerfeuer wärmen, schon kriegt man Besuch von einer Hippo-Familie mit zwei kleinen Baby-Hippos, nur etwa zwanzig Meter von uns entfernt. Zum Glück waren die Tiere sehr entspannt, denn sie gelten nicht ohne Grund als noch gefährlicher als die Big Five. Oder man will sich etwas kochen und lockt beim Gemüseschnippeln direkt ein paar Elefanten an. Nachts sollte man dann aber tatsächlich vermeiden, das Zelt zu verlassen, wenn man nicht direkt ein paar Hyänen begegnen will. Maxi kann ein Lied davon singen. Also doch lieber Dachzeltsafari.

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