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#grapes, wine - vineyards in Blenheim: week 18 - 23

Veröffentlicht: 03.04.2017

Mit der Fähre ging es Ende Jänner ab auf die Südinsel. Es war von Anfang an klar – wir brauchten Geld. Die Jobsuche gestaltete sich anfangs richtig schwierig. Wir probierten es zunächst einmal mit dem Queen Charlotte Drive, eine Fahrt durch die Marlborough Sounds, um ein bisschen etwas von der Landschaft der Südinsel zu erkunden. Schnell war uns klar, dass dies zu viel Zeit in Anspruch nahm. Wir merkten nämlich erst zu dieser Zeit, dass unser Work n´Holiday Visa nur mehr bis April gültig war und somit hatten wir ein bisschen Druck, Geld zu verdienen. Wir steuerten zunächst Nelson an, in der Hoffnung, dort einen Job zu finden. Nach einer Nacht auf einem Parkplatz, bekamen wir eine Rückmeldung von einem Hostel in Blenheim, welches angeblich gute Kontakte zu Vineyards pflegte. Na dann, auf nach Blenheim, lautete der Plan. Wir quartierten uns zunächst in das Hostel in Blenheim ein, von welchem wir auch eine Liste voller Contractor von diversen Weingütern bekamen. Tage vergingen und somit auch die Chance, Geld zu verdienen. Nach dem fünften Tag in dem ziemlich scheußlichen Hostel endlich einmal eine Rückmeldung. Wir wurden auf ein Gespräch auf einen Müllplatz eingeladen. Wir sollten Müll in einer Recycling-Firma sortieren. Tja, besser wie gar nichts, dachten wir. Man darf nicht wählerisch sein. 😊 Am Abend dann ein Anruf von einem Contractor eines Vineyards. „Please come in ten minutes to my house. I am very busy“, klang er ziemlich gestresst. Na sicher. Und da düsten wir schon. Die Arbeit klang zunächst wenig vielversprechend, da er uns nicht für jeden Tag Arbeit garantieren konnte. Trotzdem folgten wir unserem Bauchgefühl und sagten ihm zu und der Recycling-Firma ab. Wir starteten gleich am nächsten Tag auf dem Weingut.
Es war schrecklich. Wir fühlten uns wie Sklaven. Alles sollte schneller und ohne Fehler erfolgen. Am Ende des Tages schafften wir 10 Stunden, von denen uns zwei Stunden abgezogen wurden, weil irgend ein Vollpfosten anstatt von 40 Traubenbündel, 110 abschnitt. Unser Contractor und Chef, Reedy, war einfach so sauer und schrie uns furchtbar an. Für mich und Bibi stand fest: Wir wollten am nächsten Tag nicht mehr dort arbeiten. Trotzdem zwangen wir uns in der Früh aus unserem Bettchen und fuhren zum vereinbarten Treffpunkt. Es war komplett strange … wir sollten abseits der anderen Worker auf Reedy warten… Bibi und ich, und noch zwei andere Mädels aus Tschechien, sollten ihm mit unserem Van folgen. Er führte uns zu einem Vineyard mit jungen Pflänzchen. Wir sollten die Triebe ausreißen und die Pflanzen außerdem an die Drähte antapen. Das war ja einmal eine recht lässige Arbeit. Das war der Beginn einer recht angenehmen Arbeit auf dem Vineyard.
Neben Tapen, Leaves plucking (Blätter zupfen), second sets plucking (die zweite Klasse der Trauben entfernen), fruit dropping (Traubenbündel abschneiden/verdünnen) mussten wir außerdem auch schlechten Rott entfernen und Netze gegen die Vögel klipsen. Die Arbeit begann uns dann schon fast ein bisschen Spaß zu machen.
Alle zwei Wochen durften Bibi, ich und die zwei Tschechinnen, Petra und Hana für die jungen Pflänzchen sorgen und Triebe ausreißen. Ich kam dann sogar in den Genuss, mit dem netten indischen Arbeiter, Sonny, das Netz mit dem Traktor zu spannen. Ich durfte also den Traktor steuern.
Das ließ ich mir natürlich nicht nehmen. Sonny war richtig zufrieden mit mir. Auch nach wilden Partynächten arbeiteten wir sogar Sonntags 11-12 Stunden und checkten uns so unsere 60-Stundem Wochen. Die Kröten kamen nur so hereingepurzelt. Schon nach drei Wochen vervierfachte sich unser Kontostand. Wir waren happy.

Reedy, unser Chef, meinte aber sehr oft, wir sollten uns besser einen anderen Job suchen, weil er uns nicht so viel Arbeit bieten könnte. Wir waren also ständig auf Jobsuche. Und von einem Tag auf den Nächsten, bekamen ein reizendes Jobangebot, das wir auch sofort annahmen. Wo die Reise hinging, erfahrt ihr in meinem nächsten Blog.
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