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Indonesien

Veröffentlicht: 03.07.2017

Indonesien liegt verstreut auf über 17'500 Inseln - wir wollten in Jakarta auf Java beginnen. In der Riesenmetropole (9.5 Mio.) planten wir den Rest unserer Reise mit gemischten Gefühlen. Es lag noch so viel vor uns und trotzdem sahen wir das Ende unserer Reise allmählich näherkommen.

Überall im muslimischen Land war gerade der Fastenmonat Ramadan. Erst bei Einbruch der Dunkelheit öffneten die Essensstände auf den Strassen. Wir fanden aber immer problemlos etwas am Mittag. Die indonesische Küche ist sehr lecker. In einfachen Bretterbuden (Warungs) gibt es überall die Klassiker Nasi Goreng (Reis), Mie Goreng (Nudeln), Bakso (Suppe mit Meatballs) und Gado Gado (Gemüse mit Erdnusssauce).

Als erstes flogen wir nach Borneo, weil wir unbedingt Orang Utans sehen wollten. Diese - wörtlich übersetzt - „Waldmenschen“ kann man im Tanjung Puting-Nationalpark sehen, den man nur per Boot erreicht. Zu zweit waren wir 3 Tage mit einem riesigen Boot auf dem Fluss durch den Park unterwegs mit Köchin, Guide, Kapitän und einem Matrosen. Übernachten konnten wir gleich auf Deck auf einer Matratze mit Mückennetz. Der Dschungel selbst ist schon sehr schön. Highlight war aber, dass wir bei 3 Rangerstationen für Fütterungen anlegen konnten. Dort erhalten die Orang Utans einmal täglich Bananen. Viele dieser Tiere sind aus Gefangenschaft befreit, aber auch wilde Tiere kommen manchmal zur Fütterung. Die 2 Stunden Fütterung verstreichen wie im Flug. Fasziniert beobachteten wir Mütter mit Babies, junge und ältere Tiere. Bei einer Station gesellte sich sogar ein Gibbon-Affe dazu und stibitzte flink die Bananen. Einmal konnten wir auf Nachtsafari gehen und riesige Spinnen und fluoreszierende Pilze bestaunen.

Ein Rückflug nach Java brachte uns ins kleine Städtchen Semarang. Hier fand am Abend in Chinatown ein wunderbarer Nachtmarkt nur mit Essen statt. Wir schlugen uns die Bäuche voll mit chinesischen Raviolis, Spiessli und spanischen Churros. Ein junges Pärchen fabrizierte Zuckerwatten in Stofftierform und wir probierten einen Minion. Zwei Jungs brauten atemberaubenden javanesischen Kaffee.

Mit dem Zug ging es weiter in die Stadt Yogjakarta, wo gerade ein Kunstfestival stattfand. Wir blieben einige Tage und fuhren auch zum Sonnenaufgang in den nahen Borobudur-Tempel. Danach brachen wir auf zum Bromo-Vulkan. Kurz vor dem Ziel mussten wir einen ganzen Morgen lang warten bis der Minibus hoch zum Örtchen am Vulkan voll war. Wir wanderten etwas am Kraterrand entlang und konnten einen kurzen Blick auf den Vulkan erhaschen, als der Himmel aufklärte. Am nächsten Morgen zogen wir zeitig los zum weniger bekannten Aussichtspunkt für den Sonnenaufgang und wanderten durch die Ebene zum Vulkan.

Zufälligerweise fanden wir Anschluss an eine Reisegruppe, die zum Ijen-Vulkan weiterfuhr. Wir fuhren zum Übernachten in eine Kaffeeplantage, wo es sogar einen Thermalpool hatte. Die Gruppe fuhr schon um 1 Uhr in der Nacht los zum Vulkan - aber wir schliefen erst mal aus. Am Morgen mussten wir im Dorf zwei Motorradtaxis auftreiben, die uns in rund 20 Minuten abenteuerlicher Fahrt zum Ijen brachten und dort auf uns warteten. Wir waren fast alleine auf dem Vulkan, in dem ein wunderschöner blauer See schimmerte. Mit einer Gasmaske konnten wir in den Krater absteigen und den Bergbauarbeitern beim Schwefelabbau zusehen. Träger tragen riesige Körbe unter grösster Anstrengung zum Kraterrand hoch, wo sie in Handkarren ins Tal gefahren werden.

Die Kaffeeplantage gefiel uns so gut, dass wir gleich noch 2 Nächte blieben. Jeden Morgen zogen Gruppen früh los und wir hatten das Anwesen den ganzen Tag für uns selbst. Einmal spazierten wir zum nahen Wasserfall und waren hin und weg von seiner Schönheit. Plötzlich setzte starker Regen ein und der Weg verwandelte sich in einen Bach. Wir wollten warten, uns wurde aber langsam kalt. Plötzlich wurde uns bewusst, dass wir neben einer Thermalquelle standen. Wir setzen uns kurzerhand in den Minipool, der etwa zu unseren Knien reichte und übergossen uns bei strömendem Regen mitten im Dschungel mit heissem Wasser. Einfach paradiesisch! Als der Regen nachliess zügelten wir zu einem richtigen Thermalpool mit Dach am Dorfrand. Dort blieben wir den ganzen Tag und das halbe Dörfchen schaute für ein Bad vorbei. Am Mittag machte uns der Bademeister sogar eine Instant-Nudelsuppe. Wir badeten in der Unterwäsche, da unsere Badesachen über Nacht geklaut worden waren. Wie sollten wir in diesem muslimischen Land bloss einen Bikini finden?!?

Mit einer anderen Gruppe konnten wir zur Fähre nach Bali fahren und dann an den Party-Strandort Kuta. Hier waren wir sicher, dass wir neue Badesachen finden würden. Unglaublich, was es dort alles an Essen gab. Von veganen Bio-Hipster-Cafés über griechische Restaurants bis hin zum Weltklasse-Italiener. Weiter gings mit neuem Badezeug in das balinesische Kulturstädtchen Ubud. Hier wollten wir einige Tage bleiben und unser Visum verlängern. Mit einem Roller fuhren wir in die Reisterrassen und zu einer Schokoladen-Manufaktur. Aber auch faulenzen liess es sich prächtig in diesem gemütlichen Ort.

Nächstes Ziel waren die Gili-Inseln nördlich von Lombok. Die Inseln sind von Riffs umgeben und man kann direkt vom Ufer aus Schnorcheln und Schildkröten beobachten. Wir gingen auch im Riff tauchen und konnten farbenfrohe Fische (wir fanden Nemo!), einen Rochen und schöne Korallen bestaunen. Auf den Inseln gibt es keine Motorräder und einziges Transportmittel waren Pferdekarren. In rund einer Stunde kann man aber um die Insel herumlaufen. Mit dem Boot fuhren wir weiter auf die Insel Lombok und über Land nach Kuta Lombok.

Im kleinen Strandort Selong Belanak wollten wir surfen lernen. Unser Homestay gehörte einem indonesischen Bilderbuch-Surferboy, der uns geduldig anschob, so dass wir sofort erste Erfolgserlebnisse hatten. Nach zwei Tagen Training probierten wir es selbst und es war schon etwas schwerer, aber trotzdem ein Riesengaudi. Danach brauchten wir aber einen Easy-Strandtag, um unsere Schürfungen zu kurieren. Die Strände von Lombok stellten alle bisherigen in den Schatten und waren sehr gemütlich. Überall hat es Bretterbuden mit einfachen Restaurants und ein kühles Bier oder eine Kokosnuss sind stets nur einen Steinwurf entfernt. Trotzdem sind sie weitgehend von touristischer Infrastruktur verschont und vor allem ein Ausflugsort für die Bewohner der Insel. Dann hiess es aufbrechen zurück nach Bali, wo wir unsere Pässe abholen mussten. Schliesslich mussten wir uns von Indonesien verabschieden und flogen unserem letzten Ziel entgegen.

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