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# Tag 11 und 12, Spieglein, Spieglein an der Wand ...

Veröffentlicht: 29.04.2023

Es gibt zwei Dinge, die wir uns in dieser Gegend ansehen wollen (eigentlich noch mehr, aber wir beschränken uns!):

  1. Die Künstlerstadt Honfleur am Ufer der Seine
  2. Das mondäne Deauville, ein Badeort mit Traditionen

Wir haben ja auch mittlerweile die Opal - Küste verlassen, sind an der Cote d´Albatre entlang gefahren und sind nun südlich der Seine an der Cote Fleurie. Da sammelt sich aber Wissen an, das ich bestimmt mal in einer Quizsendung anwenden kann.

Donnerstag, 27.04.:

Das beschauliche Honfleur liegt nur in 4 km Entfernung und kann per Rad gut erreicht werden. Dafür suchen wir einen Weg abseits der Hauptverkehrsstraße und werden mit einem herrlichen Aussichtspunkt am Mont - Joli  belohnt. 

mit Brücke

Eigentlich nur ein Lücke in der engen Bebauung nahe der Kirche Chapelle de Notre-Dame-de-Grace, aber mit super Blick auf Honfleur und noch besser auf die Pont de Normandie.

Hinter der Kirche führt die Straße schnurstracks runter nach Honfleur, und zwar richtig steil, so dass die Bremsen am Fahrrad ihrer Aufgabe gerecht werden.

Honfleur ist nahezu unbeschädigt aus dem Krieg hervorgegangen, so dass die Bausubstanz und die Straßenanlage erhalten geblieben sind. In den engen Gassen ist man besser zu Fuß oder max. mit dem Rad unterwegs. Autofahren ist da schon den Einheimischen vorbehalten.

Es gibt hier auch einige Steigungen und Hanglagen, an denen die besten Häuser mit Blick auf den Fluss stehen. Da kann man neidisch gucken und sich dann ins Getümmel der Altstadt werfen.

Altstadtgasse

Der ersten Eindruck:

Honfleur besteht nur aus Restaurants und Touristen. Und China kann auch nicht weit sein - siehe Touristen.

Wir beginnen also, den Ort Straße für Straße zu erkunden. Gott sei Dank ist noch Vorsaison und die Touristenströme halten sich in Grenzen. Aber es ist schon ein Anziehungspunkt, da die Erwähnung des Ortes in den Reiseführern der Welt und im Internet für Zustrom sorgt. 

Der zweite Eindruck:

Die Geschäfte bestehen fast ausschließlich aus Feinkostgeschäften (Produits de Normandie), Süßwaren und Galerien. Einen Supermarkt oder Kiosk sucht man vergebens. 

Feinkostgeschäft

Die Straßen und Gassen sind herrlich und verleiten zum gemütlichen schlendern, die Betrachtung der Schaufenster und Auslagen können so ausgiebig zelebriert werden. 

Nach den ersten zwei Runden haben wir unsere Favoriten gespeichert und suchen erstmal ein Restaurant für den Mittagssnack. Das ist auch notwendig, weil es pünktlich zu regnen beginnt. Wir verlegen nach drinnen.

Bei Pizza Calzone und gegrillten Sardinen mit einer Flasche Muscadet kann man sich schon mal 2 Stunden aufhalten. Aber der Regen lässt einfach nicht nach und irgendwann sind wir die letzten Gäste. 

Dann mal raus und die nächste Stadtrunde einläuten. Jetzt wäre der richtige Moment, sich mit den verschiedenen Qualitäten des Calvados zu beschäftigen und dabei auch zu probieren. 

Die kleine Shopping Runde machen wir aber nicht allein. Alle Touristen haben die gleiche Idee und belagern die Feinkostgeschäfte, die wir ausgesucht hatten, um den Calvados und andere normannische Köstlichkeiten zu probieren. Zum Anstehen haben wir aber keine Lust und schlendern weiter.

Dann klappt es doch noch. In einem Laden, den wir vorher noch nicht bemerkt hatten, sprechen wir vor und gestehen, dass wir noch 

 " niemals Calvados getrunken haben" 

Die Flaschen öffnen sich und wir können probieren. Und am Ende landet eine Flasche mit einem 12 Jahre alten VSOP im Rucksack. 

Draußen regnet es noch immer, obwohl Wetter online um 17.00 Uhr eine Pause angekündigt hat. Es ist 17 Uhr.

Wir satteln also unsere Räder und starten den Rückweg. Es sind ja nur 4 km ... aber das reicht aus, um vollständig durchweicht am Camping anzukommen. Entnervt entledigen wir uns der nassen Sachen und werden das Wohnmobil heute nicht mehr verlassen. Wenn es morgen früh nicht besser wird, hauen wir ab und verzichten auf die

Besichtigung Nr. 2 - den mondänen Badeort Deauville.

Freitag, 28.04. :

Nachdem es die ganze Nacht durchgeregnet hat, beruhigt sich der Himmel am Morgen. Sogar die Sonne scheint durch die Wolken und lockt uns dadurch zum Bleiben.

OK, wetter online verspricht, dass es heute nicht regnen wird und so radeln wir in die andere Richtung an die Cote Fleurie.

Deauville - einer der elegantesten normannischen Badeorte, Treffpunkt der Eleganz, der Stars und Sternchen, großer Yachthafen, bekannte Pferderennbahn und einem luxuriösen Casino.

Lassen die uns da überhaupt rein?

Mit dem Rad auf der hügeligen Küstenstraße sind die 15 km schnell geschafft. Die Stadt besteht eigentlich aus zwei Städten, die durch einen Flusslauf (die Touques) getrennt sind. Trouville - sur - mer erreichen wir zuerst, als wir in die Stadt einfahren. Entlang des Flusslaufes zieht sich die Hauptstraße bis hinunter zum Strand. Dort steht auch ein riesiges Casino mit Hotelbetrieb. Die quirlige Straße beherbergt einige Bars und Cafés, in denen um die Mittagszeit auch reger Betrieb herrscht. 

Am Strand ist bei derzeitigem Sonnenschein auch schon turbulentes Treiben zu sehen. Wirkt alles sehr normal und der Lage am Meer angemessen.

Hafeneinfahrt in den Fluß

Aber wir sind ja noch gar nicht in Deauville!

Dazu fahren wir auf die andere Seite des Flusses und landen in einer anderen Welt. Im Yachthafen ist noch nix los, der ist umsäumt mit hohen Appartementhäusern. Aber auch hier ist kein Leben zu sehen. Alles ruhig und still.

Wir fahren weiter und kommen an die Strandpromenade - Les Planches

Die schier endlose Strandpromenade „Les Planches“, die bunten Sonnenschirme, die Strandvillen und luxuriösen Hotels und das hübsche Casino sind legendär.

Umkleidehäuschen

Tatsächlich ist das schon eine beeindruckend lange Promenade vor einem tiefen, weißen Sandstrand. Entlang der Promenade steht  eine Gebäudereihe über die ganze Länge, unterbrochen von einigen Durchgängen und Gastronomiebetrieben. 

Eingang Promenade

Weil die Sonne gerade so schön scheint, könnte man sich hinsetzen und etwas trinken - aber vorher mal auf die Karte geschaut:

Cappucino - 6,90 €, 

Bier 0,5 l  - 12,- €

Glas Wein 15 cl  - 10,- €

Jetzt werd ich sauer. Das Frankreich teuer ist, weiß ich ja. Aber hier drehen die nochmal vollkommen durch. Die spinnen doch ....

Trotzdem sitzen einige Leute in den Läden und laben sich an den Köstlichkeiten des Meeres. Die Preise hab ich schon nicht mehr gesehen.

Ich hab ja 2 Dosen Bier mit, am Strand steht ein Beobachtungsturm der Life - Guards (ich kann aber niemanden aus der Baywatch Familie sehen...).

Baywatch Tower

Da lassen wir uns nieder und konsumieren eine Bier für weniger als 1,- , aber die Sonne scheint auch hier und der Sand ist warm.

Als wir danach in die Stadt fahren, erleben wir den nächsten Schock. Während es auf der anderen Seite in Trouville-sur-mer die Straßen und Gassen schonmal eng und schmutzig waren, haben wir hier den Eindruck in einer künstlichen Disneylandschaft zu sein.

Die Häuser alle peinlichst sauber und gepflegt aufgereiht, die Grünanlage mit der Nagelschere geschnitten, nur Geschäfte der Nobelmarken, in den Restaurants wird mit weißem Sakko serviert.

Disneyland

Hier wird großer Wert auf das Aussehen und die Etikette gelegt. 

Wir fühlen uns vollkommen fehl am Ort und wechseln wieder die Fluss Seite. Das müssen wir erstmal verdauen - ein echter Kulturschock.

Ich würde Euch davon gern Photo`s zeigen, aber leider ist das Internet immer noch so schlecht, dass es nicht gelingt, mehr Photo`s hochzuladen. Das hole ich später nochmal nach, wenn die Datenqualität besser ist.

Und das Fazit:

and the winner is:  HONFLEUR

Dem ist nicht hinzuzufügen.



Antworten (2)

Brady
@ Uli: as tu un nouveau travail comme chef de traiteur ?? Hoffe, das war halbwegs korrekt😎 Welches normannisches Leckerlie wollte Euch eigentlich ins WoMo begleiten - je aus curieux. 😅 Wünschen Euch weiterhin eine tolle Reise. À bientôt, 🌺 & 🦋

Ulrich
Na ja, tu es curieux ((etre, konjugiert sich mit: je suis curieux). Ansonsten landete ein 12 Jahre alter Château de Breuil im Womo.

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