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Frühling im Kopf?

Veröffentlicht: 14.04.2024

Christian und ich sind  an sich dem Winter entflohen, denn in Marokko war es mal kühl, aber so richtig Regen oder Gott bewahre, Schnee, hatten wir dort nicht.

In Portugal und Spanien war im März ein wenig verkehrte Welt, denn der Regen, den sie dort sonst im November erwarten, kam eben erst im März. In der Serra Estrela hatte es sogar geschneit, die Sierra Nevada ist seitdem wieder zum Skifahren geeignet.

Für mich ist das Grün rundherum erstaunlich, aber in Portugal regnet es in den Wintermonaten anscheinend regelmäßig, da ist das Grün dann nicht ganz überraschend. Dennoch habe ich in den letzten Tagen viel mehr Bilder von Pflanzen gemacht, als ich es in den Monaten zuvor machen konnte. Ich liebe Ginster, Blauregen, Jasmin, Orangenblüten und Zitronenblüten, die Gerüche hier sind gigantisch. Dazu kommen Pflanzen, die ich von daheim kenne, die hier aber natürlich schon im April und Mai weiter sind als daheim. Es ist einfach schön, wenn man das sieht!

Dazu kommen die Vögel! Hier gibt es anscheinend im ganzen Jahr Mauersegler, Schwalben und Co., dennoch freue ich mich sehr, wenn ich die Boten den deutschen Sommers sehe. Dazu kommt gerade der Kuckuck, den wir unter Tags nun immer wieder hören können. Ich hatte einen bei Casablanca gehört, wieder einen bei Tarifa, aber der hier in Gouveia ist laut und dauernd in der Nähe! Es ist eine lustige Abwechslung, wo ich die Tiere daheim ein Mal gesehen, aber eher nur auf Distanz gehört habe. Der Kuckuck hier sitzt ab und zu direkt über Palumbi!

Das Käuzchen habe ich bisher nicht entdeckt, aber ich gucke weiterhin. Die Bart- und Entengeier in Spanien bei Tarifa und Jimena de la Frontera waren echt der Hammer, man bekommt die nicht fotografiert, aber alleine schon das Geräusch, wenn sie über einem mit den Flügeln schlagen, ist gigantisch!


Ich lerne gerade wieder, dass ich den Moment genießen sollte, denn ab und zu fehlt mir hier die Perspektive. Ich bin die Person, die immer an das Positive glaubt, wenn etwas schief geht, ansonsten bin ich eher der melancholische bis depressive Mensch. Diese Verstimmungen könnten natürlich auch die Wechseljahre sein, denn ich habe mit Erstaunen festgestellt, dass ich heute vor 30 Jahren! den Führerschein gemacht habe. (Dass der 14. April ein paar Jahre zuvor auch der Tag war, an dem die Titanic den Eisberg näher kennenlernen durfte, nehme ich jetzt mit Humor!) Ich bin wirklich schon über 40, aber ich denke, dass dies mich nicht bremst, sondern eher antreibt.

Meine Schwägerin hat mir heute ein lustiges Buch empfohlen, in dem ich mich teilweise doch selbst entdeckt habe, also ist noch Hoffnung!  Ich kann nicht alles an mir mit meinen Hormonen erklären, aber einige Dinge machen nun mehr Sinn.

Ich mache weiterhin Yoga, bleibe Koffein und Alkohol fern und meditiere, denn das hilft mir bei meiner inneren Mitte. Mein Leben ist aktuell  entspannter, ich mache mir weniger Sorgen als mein Mann, was sonst immer das genaue Gegenteil war. Das kann sich mit dem Ende des Sabbaticals ändern, das weiß ich auch, doch ich versuche, dass ich meine neuen Gewohnheiten einfach mitnehme.

Christian und ich mögen die Natur, es ist schön hier, die Ginsterbüsche in Gelb und Weiß, aber eben auch die Steine rundherum, es ist anders als daheim, wir versuchen so viele Eindrücke wie möglich zu sammeln. Wir gehen aufgeschlossen an alles heran, denn Marokko hat uns gelehrt, dass es immer einen Weg gibt, dass alles irgendwie einen Sinn ergeben wird. KARMA KRIEGT SIE ALLE!

Christian und mir ist bei unserer aktuellen Entspannung etwas Lustiges aufgefallen:

Wir sind sehr genügsame Camper, selbst eine Solardusche, die morgens bestimmt noch nicht funktioniert, kann uns stressen! Spaß beiseite, ich trauere der Zeit in Marokko hinterher, als wir ohne Vorwarnung am Campingplatz aufgetaucht sind, mit offenen Armen empfangen wurden und sogar meist noch einen Tee oder mehr bekommen haben. Das fehlt in Europa eindeutig, wir sind gerade etwas verwöhnt, was die Herzlichkeit betrifft. 

ABER hier hat sich Portugal auch als ein Juwel erwiesen, denn bei den Stopps bisher hat sich der Besitzer des Platzes immer die Zeit genommen, uns alles zu zeigen und zu erklären. Das gibt es sonst oft nicht, teilweise muss man schon VOR der Ankunft mit der Kreditkarte dafür sorgen, dass man überhaupt empfangen wird.....

Wir wollen keinen Pool, mich interessiert der Minimarket gar nicht, die Anzahl der Waschmöglichkeiten oder der Duschen ist mir herzlich egal, was laut ADAC das Wichtigste überhaupt ist. Für mich zählt, dass ich das finde, was ich brauche, also Wasser, Toilette, Dusche. Mehr brauche ich nicht, selbst der Strom ist aktuell ein nettes Extra. 

Die Menschen, die hier einen Campeggio führen, sind meistens sehr entspannt, sie nehmen sich Zeit, sie zeigen alles her und sie erklären alles bis hin zu den besten Wanderungen. Das gefällt mir wirklich gut, da hat Portugal bei mir echt Punkte gesammelt!



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