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#Sabbatical und #freshstart bisher

Veröffentlicht: 12.12.2023

Ich möchte mal einen kleinen Einblick in das Sabbatjahr geben, das nicht einfach so vom Himmel gefallen ist.

Immer wieder werden wir auf den Campingplätzen gefragt, wie es sein kann, dass wir ein ganzes Jahr unterwegs sein können. Die Antwort ist einfach, denn als wir das Ganze beantragt haben, gab es noch keine Beschränkungen bei Lehrern oder im Öffentlichen Dienst. Wir haben den Antrag 2016 gestellt und von da an weniger  verdient, ja sogar die Rente wird schrumpfen, ABER DAS IST ES WERT!

Jetzt kann ich genießen, jetzt bin ich gesund und noch fit genug für eine solche Reise. Christian und ich waren uns sofort einig, dass wir das Jahr nicht daheim verbringen, sondern viele neue Erfahrungen und Eindrücke sammeln wollen. Alleine schon die damalige Vorstellung, dass wir Europa außerhalb der Saison machen könnten, war gigantisch.

Einige finden unsere Idee richtig komisch, aber mich stört das inzwischen nicht mehr. Warum soll ich nicht tun, was mir gefällt? Ich bin inzwischen alt genug!

Ich weiß aktuell nicht, wo ich in 3 Wochen sein werde, das ist ein Luxus, der mir erst jetzt immer mehr bewusst wird. Wir können tun, was wir wollen und auch wie. Es ist erfrischend anders zu dem Hamsterrad der Arbeit und Co., denn wir sind von allem, naja fast, frei.

Wenn ich #newstart schreibe, dann meine ich unter anderem auch Batterien neu laden, alten Ballast loswerden und vieles mehr.

Christian und ich haben Jobs, die auf den ersten Blick nicht besonders anstrengend erscheinen, aber das täuscht eben.  Ich habe dazu noch einige Baustellen aus meiner Vergangenheit, die ich nun langsam aufarbeiten kann, das ist ein echtes Geschenk.

Kurz vor dem Urlaub hat jeder weniger Energie, es ist alles nur noch Stress, es gibt dann viele Dinge, die mich teilweise hektisch und sehr unausgeglichen machen.

Ich habe nun langsam angefangen, Dinge aus meinem Tag zu streichen, die für andere OK sind, ich möchte hier niemand Vorschriften machen. Ich trinke nur noch Tee, Kaffee gibt es für mich nicht mehr. Das fällt mir schwer, denn ich war ein echter Kaffee Junkie, aber mein Körper hat mir immer schon gezeigt, dass dies nicht gut für mich ist. Das Zweite war Wein, den ich gerne trinke, aber von dem ich seit einiger Zeit eigentlich immer Kopfweh bekomme, selbst nach nur einem Glas.

Ich gehe einen hoffentlich gesünderen Weg, ich habe jetzt auch mal Zeit für mich, ich nutze sie inzwischen auch, ich nenne sie ME TIME oder Quality time, was meinen Mann nicht degradieren soll, sondern aufzeigen, dass ich an mir arbeiten muss. Es fängt damit an, dass ich meinem Tag eine Struktur gebe und auch protokolliere, was gut und nicht so toll läuft. Wenn ich selbst sehe, was mich teilweise nervös macht oder ärgert, kann ich das Verhalten bei mir selbst hoffentlich ändern. Das Folgende mag in Teilen esoterisch anmuten, aber ich habe entdeckt, dass ich in mir selbst Ruhe finden muss, damit ich auch nach außen ruhiger reagiere, damit ich auch meine Worte so wählen kann, dass mein Gegenüber meine Aussagen nicht als Angriff wertet. Ich bin aus einer Familie, die an sich NULL Frustrationstoleranz hat, die Familienmitglieder schießen gerne verbale Giftpfeile, es wird noch lieber auf allem mehrfach herumgeritten, damit sich der Beschimpfte klein wie ein Wurm vorkommt. Ich bin leider so sozialisiert worden, Neid war ein ständiger Bestandteil von Unterhaltungen. 

DOCH ICH WILL DAS NICHT MEHR! Ich versuche nun, meine Grundeinstellung zu ändern, mich zu transformieren. Ich habe bei einer geführten Meditation etwas über eine Cherokee Geschichte gehört, das ich hier weitergeben will. Wir alle können täglich Entscheidungen treffen, unseren Weg ändern, das muss jedem bewusst sein.

Der Großvater, ein Häuptling, möchte seinem Enkelsohn eine Lehre auf dessen Weg zum Mann mitgeben, also deutet er auf seine Brust und sagt: "In mir wohnen zwei Wölfe, sie sind wie Tag und Nacht. Der eine Wolf ist geizig, neidisch, argumentiert gerne, will die Konfrontation, traut nicht mal sich selbst, verursacht Leid, Hass, Krieg und schlechte Laune. Der zweite Wolf ist Empathie, Vertrauen, Freude, Glück und Frieden." Der junge Enkel sah seinen Großvater fasziniert an, dann überlegte er. "Welcher Wolf siegt?" Hakte er dann neugierig nach. Sein Großvater lächelte, er legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. "Es siegt immer der Wolf, den ich füttere!"

Ich möchte lieber den zweiten Wolf füttern, denn der Erste ist bei mir lange kugelrund geworden. 

Yoga und Meditation sind meine Mittel, die nicht nur meine Therapeutin mir empfohlen hat. Ja, ich war in Therapie und falls ich mich wieder in mein Hamsterrad mit Selbstzweifeln, Depression und vielem mehr begebe, gehe ich auch wieder in Therapie. Es hat mir geholfen, ich gebe viel auf die Person, die mich sanft an die Hand genommen hat und mir die Instrumente für mehr innere Balance und innere Ruhe gezeigt hat. Ohne meine wunderbare Therapeutin wäre ich jetzt nicht in Granada, sondern.... Ich mag es mir nicht vorstellen. VIELEN DANK FÜR IHRE HILFE!

Nun beginnt mein Tag mit Meditation, etwas später mache ich Yoga, wenn das Wetter es erlaubt, denn ich kann das bei den 12metriquadrati nur unter freiem Himmel tun, es sei denn es gibt einen leeren Aufenthaltsraum, und ich bin nicht gerade mit einem Virus geschlagen. An sich würde ich gerne beides direkt nach dem Aufstehen machen, aber wenn ich mich erhebe, dann tun es die Hunde auch und von da an gibt es eben einen geregelten Ablauf. 

Vielleicht ist das mein Fernziel, zuerst Meditation, dann Yoga und dann kann der Tag kommen. Ich will auch weiterhin Ziele haben, ein Ziel ist ein ZWEITES SABBATJAHR! Mal sehen, ob das noch genehmigt wird! 

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