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#12metriquadrati #caravanlife #oldtimercaravan #freshstart

Veröffentlicht: 03.11.2023

Hier ein kleines Update nach guten 3 Monaten im Palumbi. Unser Wohnwagen wurde von Christian inzwischen so gut umgebaut, dass wir nach einer holprigen Fahrt nicht mehr den Schrank oder die Oberschränke auf dem Boden finden. Er macht das super und mit viel Weitblick, er hat sogar geschafft, dass unsere Küche sich nicht mehr so nach außen beult. Es sind kleine Dinge, die man hier machen kann, denn Palumbi ist nun mal 50 Jahre alt, wir wissen, dass er uns wohl nicht für immer begleiten kann.

Trotzdem ein Hoch auf Palumbi, der auch den Sturm heute gemeistert hat, doch wir waren nicht im Orkangebiet in der Bretagne, sondern "nur" bei 80 km/h Böen südlich von Toulouse unterwegs. Wir sind nun in Spanien, in Rabos, in der Nähe von Figueres gelandet. Es ist wunderschön hier, wir stehen zwischen Korkeichen, Olivenhain und Weinbergen, wir haben den Blick auf die Pyrenäen und sind in weniger als einer Stunde am Mittelmeer. 

Unser Gastgeber hier ist auch extrem entspannt, wir sind in der Nebensaison unterwegs, in der Hauptsaison würde man hier weniger zahlen, wenn man auf dem Hof mitarbeitet. Ein für mich sehr interessanter Ansatz, den er vor allem für Kinder verfolgt!

Die Reise in Palumbi öffnet geistige Horizonte, nun sind wir im 4. Land angekommen und es ist so spannend wie die anderen Länder davor.

Ich mache kein Geheimnis daraus, dass besonders Regentage in unseren 12 Quadratmetern nicht so einfach sind, das hat sich nicht unbedingt geändert. Im Bordelaise habe ich dann entdeckt, dass man Druck wegnehmen kann, wenn man sich besser abspricht, dass vielleicht abwechselnd mit den Hunden gegangen wird, damit man eben nicht zu viel nasses Gewand im Wohnwagen trocken kriegen muss und so unnötig Stress hat. In anderen Bereichen sind Absprachen natürlich genauso wichtig.

Eine Sache habe ich in den letzten Wochen auch erkennen müssen, ich bin oft der Auslöser für Diskussionen, denn mich holt meine Vergangenheit mit allen Problemen und Traumata manchmal zu den dümmsten Gelegenheiten ein. Mein Umgang mit Scham ist noch ausbaufähig. Ich arbeite seit einigen Monaten gezielter an mir, aber nun ist es Zeit für einen Neubeginn, a new start! 

Ich versuche nun eine Routine in den Tagesablauf einzubringen, an die ich mich dann auch weiterhin halten kann, wenn dieses wunderbare Ausnahmejahr vorbei ist. Ich versuche jeden Tag mindestens zwei Phasen für mich zu haben, in denen ich mich auf mich alleine konzentrieren kann. Christian nimmt sich auch Zeit für sich, füllt sie jedoch anders.

Was genau mache ich in diesen zwei Phasen allein? Es ist schwer zu erklären, ich nutze diese Zeit für zwei Dinge.

Meine beste Freundin macht seit Jahrzehnten Yoga, ich habe ernsthaft erst vor 2 Jahren damit begonnen. Sophie ist eine Inspiration, denn sie ist so ausgeglichen und ruhig, was sie über Yoga und die damit verbundene Meditation gelernt hat (ihre Aussage!).

Ich denke, dass diese Dinge zum Großteil in die Wiege gelegt sind, aber, wenn man ehrlich ist, kann jeder an sich arbeiten. Wie groß der Erfolg ist, ist auch immer individuell, es geht auch um Konstanz, Disziplin und Ernsthaftigkeit dabei.

SPOILER! Meine wunderbare Therapeutin, die ich hier namentlich nicht nenne, hatte mir schon vor einigen Jahren den Impuls für Yoga und eben auch Meditation gegeben, aber ich war im Stress nicht immer konsequent genug. Ich habe die Mittel selbst in der Hand, ich weiß, was mir helfen würde, was mir gut tut. es liegt an mir, diese Dinge umzusetzen! 

Der Tag fängt nun mit Meditation an und geht bei Yoga weiter. Ich habe keine Ausreden mehr, denn ich sehe auch den Effekt! 

Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin keine supderdünne Yogamaus, die mit ihrem Kopf ihre Zehen berührt, die vegan lebt, und Co., sondern habe immer ein paar Kilo zu viel (meine Wahrnehmung!), bin zwar durchaus beweglich, aber oft bei den Übungen zu ungeduldig bei mir selbst. Bei Yoga kann ich nicht schummeln, denn mein Körper zeigt mir deutlich, dass die Übungen einen Effekt haben oder eben nicht, denn wenn ich es nicht richtig mache, dann bleibt die Entspannung nicht dauerhaft! Wenn ich nicht ernsthaft meditiere und mit meinen Bedürfnissen und vor allem Emotionen auseinandersetze, merke ich nicht, dass meine Reaktionen unterbewusst mit meiner Vergangenheit zu tun haben.

Ich bin wie Palumbi, wir sind ja auch beinahe im gleichen Alter, ich brauche eben Zuwendung und die gibt mir mein wunderbarer Mann noch zu den Phasen für mich selbst immer dazu. 

Jetzt lerne ich, dass ich mir selbst auch viel öfter Aufmerksamkeit schenken muss, damit ich in bestimmten Situationen mal einen Schritt zurück machen kann und anders reagieren kann. Es ist für die 12 metriquadrati unabdingbar, dass ich das tue, dass ich mit Christian immer offen kommuniziere.

Ich habe gestern in Toulouse mit Sophie gemeinsam einen Yogakurs besucht, der mir gezeigt hat, dass ich auf einem guten Weg bin. Natürlich waren da auch einige Gazellen wie Sophie, einige Damen, die extrem beweglich sind. Hier hatte ich zuerst Angst, dass ich die einzige Nicht Gazelle Giraffe sein würde.

DOCH es gab auch Damen mit kräftigem Körperbau, die genauso ernsthaft wie die Gazellen gearbeitet haben, dazu eben auch die scheinbaren Profis, die auch mal eine helfende Hand der Lehrerin gebraucht haben. Wir waren alle gleich, es bringt bei Yoga auch gar nichts, wenn man einen Wettbewerb daraus machen will. Gelassenheit und Selbstakzeptanz sind hier viel wichtiger! 

Wie Palumbi heute die Auffahrt langsam gemeistert hat, sollte ich auch kleine, aber konsequente Schritte gehen! DANKE PALUMBI FÜR DIESE LEHRE! ♥️

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