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Mit dem Zug quer durch Sri Lanka

Veröffentlicht: 06.09.2023

Ein Highlight in Sri Lanka, das jeder Reiseführer empfiehlt, ist die Zugfahrt von Kandy nach Ella. Die Besonderheiten der Zugfahrt sind die atemberaubenden Landschaften, die beschaulichen Dörfer und die vielen Einheimischen, die den vorbeifahrenden Zügen hinterherwinken. Die Strecke führt durch Berge, vorbei an tosenden Wasserfällen und durch die Teeplantagen, für die Sri Lanka so berühmt ist. Wegen des Tees wurde die Bahnstrecke durch das Hochland unter britischer Herrschaft gebaut. Sie wurde genutzt, um den Tee aus dem Hochland nach Colombo zu transportieren, von wo aus er verschifft wurde.  

Aufgrund der hohen Beliebtheit muss man die Tickets bereits Wochen im Voraus buchen, was wir nicht wussten. Um die Zugfahrt trotzdem erleben zu können, haben wir uns entschlossen einfach in die entgegengesetzte Richtung, also von Ella nach Kandy zu fahren. Um zu unserem Flug auf die Malediven zu kommen, fuhren wir mit dem Zug sogar direkt bis in die Hauptstadt Colombo. Zwar sah es am Bahnsteig in Ella aus, als wenn der Zug sehr voll wird, jedoch war dem nicht so. Im Gegensatz zu den entgegenkommenden Zügen hatten wir viele freie Plätze zur Verfügung und konnten die Zugseite, auf der wir sitzen wollten, je nach Aussicht wechseln. Dies war von Vorteil, da es auf der Strecke nicht DIE Sehenswürdigkeit gibt. Stattdessen ist die ganze Strecke eine Sehenswürdigkeit, da man das Land aus einer ganz anderen Perspektive sehen kann. 

Während der Fahrt durch das Land kann man die Vielfäligkeit Sri Lankas besonders gut erleben. Zu Beginn der Strecke fuhren wir durch Nadelwälder, die nach und nach dünner wurden. Am höchsten Punkt der Strecke, bei Pattipola, gibt es kaum noch Bäume, stattdessen wird hier viel Gemüse angebaut und es pfeift ein rauer Wind über die Gipfel. Wir fuhren dabei durch so größe Höhen, dass wir teilweise sogar durch die Wolken gefahren sind. Der Bahnhof des Dorfes Pattipola liegt 1.897 Meter über dem Meeresspiegel und ist einer der höchsten Bahnhöfe der Welt. 

Während der Fahrt durch die Berge konnten wir auch viele Wasserfälle bestauen. Nachdem der Zug die hohen Berge verlassen hatte, führte uns die Strecke durch die sanften Hügel rund um Nuwara Eliya, über die sich die Teeplantagen erstrecken. Sie reichen bis zum Horizont und scheinen kein Ende nehmen zu wollen. Ab Kandy wurde der Zug noch leerer und die Landschaft änderte ihr Bild erneut. Auf dem Weg Richtung Colombo wechselten sich Dschungelgebiete mit weiten Reisfeldern ab. Um so näher wir der Küste kamen, umso dichter wurde die Bebauung und die Reisfelder wurden durch die Vororte Colombos abgelöst.

Neben den vielfältigen Landschaften ist die Strecke auch noch für die einzigartige Möglichkeit bekannt sich während der Zugfahrt aus den offenen Türen zu lehnen. Die Türen der Züge in Sri Lanka werden nicht geschlossen und man kann die ganze Fahrt über die Schönheit Sri Lankas durch die offenen Türen genießen. Diese Besonderheit ist die perfekte Gelegenheit vor traumhafter Kulisse außergewöhnliche Bilder zu machen. Da der Zug im Hochland nur mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h und teilweise sogar mit Schrittgeschwindigkeit fährt, kann man bedenkenlos Fotos schießen, bei denen man aus dem Zug hängt. Wir haben dem schlechten Wetter getrotzt und selbst einige Schnappschüsse von anderen Fahrgästen von uns machen lassen.

Die Reiseführer haben nicht zuviel versprochen - die Fahrt durch die atemberaubende Landschaften Sri Lankas ist ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Dennoch waren wir froh nach neun Stunden Zugfahrt endlich in Colombo anzukommen. 

  


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#ella# colombo#zugfahrt#sri lanka