TeamStini
TeamStini
vakantio.de/junglindis

Mehr Zimtschnecken am Meer

Veröffentlicht: 15.07.2023

Weiße Sandstrände, türkisblaues Meer, Natur über Natur…..Berge….Moment! Berge? In der Karibik? Ehm ja allerdings, aber in der Karibik Europas. So werden nämlich die Lofoten öfter mal genannt. Die Einheimischen bezeichnen sie sogar als die schönsten Inseln der Welt. Das müssen wir uns natürlich genauer ansehen und so machen wir uns auf den Weg. Schon am Anfang der Inselgruppe müssen wir einsehen, dass die Landschaft wirklich den Wow-Effekt auslöst. Kleine Schären im türkisen Wasser, hier und da ein Bäumchen darauf und am Ufer ragen mächtige Berge empor, die an die Gipfelketten der Alpen erinnern.

Für die erste Nacht finden wir durch Zufall einen Platz, der eigentlich für Radfahrer vorgesehen ist, man jedoch auch ein bisschen Platz für Wohnmobile eingeplant hat. Gratisübernachtung auf den Lofoten, wir sind doch wahre Glückspilze! Man muss wissen, dass unsere Recherchen im Vorhinein das Bild vermittelten, dass es auf Grund der Beliebtheit der Inseln, wohl eher ein schwieriges Unterfangen wird einen Parkplatz zu finden oder Überhaupt ohne Campingplätze auszukommen.

Am nächsten Tag machen wir uns Richtung der kleinen Stadt Henningsvær auf. Den Fußballfans ist sie eventuell durch einen UEFA Werbung ein Begriff, Stichwort: Fußballplatz auf einer kleiner Insel. Wenn nicht, ist das auch kein Drama, wirklich spektakulär ist er nämlich nicht, viel erwähnenswerter sind da schon die Zimtschnecken, die wir uns in einer kleinen Bäckerei kaufen. Nach einem kurzen Flanieren durch die Stockfischgärten müssen Christian und Lilli diese Delikatesse in einem kleinen Fischladen unbedingt kosten. Weiter geht es für uns nach Unstad Beach. Der kleine Strand ist durch einen Tunnel erreichbar, den es anscheinend noch nicht so lange gibt, was bei uns zwangsläufig die Frage aufwirft, wie man denn hier sonst herkommt, mitten in diesen Kessel von Bergen? Die Antwort ist schier einfach, über einen Bergsattel, was wiederum erklärt, warum hier nur ca. 20 Häuser sind. Der Strand ist bei Surfern sehr beliebt daher gibt es neben der wirklich überschaubaren Anzahl an Häusern auch zwei Surfshops. Wir haben herrliches Wetter, die Sonne scheint fast 24 Stunden, Wellen gibt es an dem Tag keine und so sehen wir keine Surfer.

Ein weißer Sandstrand alleine ist jedoch nicht genug, weshalb wir uns, nach dem Kauf der wohl besten und teuersten Zimtschnecken der Welt, tags darauf noch die Strände in Haukland und Uttakleiv ansehen. Wir können übrigens beidem Zustimmen, die Zimtschnecken waren lecker und mit 9 Euro pro Stück wirklich teuer. Wer so viele Zimtschnecken isst muss sich auch mehr bewegen. Zum Glück verbindet die beiden Strände ein wirklich schöner Küstenwanderweg auf dem man von einem paradiesisch anmutenden Strand neben dem türkisblauen Wasser umgeben von Schafen und Lämmern sowie traumhaften Fotokulissen, zum anderen spaziert.

Wir fahren bei Regen und sehr tiefen Wolken weiter nach Reine, wo wir doch wirklich einen Platz auf einem Wanderparkplatz ergattern. Da der Fußweg in das Dorf und die umliegenden kleinen Fotomotivinseln nicht weit ist, schonen wir die Umwelt und lassen unser Wohnmobil gleich mal 2 Nächte stehen um am 3. Tag weiter nach Å (ja der Name ist tatsächlich nicht länger) zu fahren. Dort gibt es übrigens wunderbare, preiswerte Zimtschnecken in einer alten, urigen Bäckerei. Das kleine Fischerdorf überzeugt mit seinem Charme und einem kleinen See von dessen Ufer man einen wunderbaren Ausblick auf das Meer hat. Da unsere Fähre nach Værøy aber erst am nächsten Tag geht, brauchen wir wieder einen Schlafplatz und, ja man glaubt es kaum, finden wieder eine Lücke auf einem Wanderparkplatz.

Der nächste Tag ist Erholung pur. Værøy ist eine kleine Insel die wunderbare Wanderungen hat und ein aufgelassenes Flugfeld als Stellplatz. Wir wandern und genießen die Ruhe auf der kleinen Insel so sehr, dass wir früh morgens unsere Mittagsfähre auf die Nachtfähre umbuchen. Im Nachhinein gesehen, hätten wir es wohl noch ein paar Tage dort ausgehalten.

Auch wenn wir sonst eher planlos reisen, haben wir uns im Vorfeld intensiver mit den Lofoten und Reiseberichten mit dem Wohnmobil auseinander gesetzt. Fast hätten uns diese, vor allem Christine, die ja Ruhe liebt, davon abgehalten diese Inselgruppe zu besuchen. Unser Feedback nach 5 Tagen: Die Lofoten sind wunderschön, die Zimtschnecken top und bestimmt einen Besuch wert, den Hype verstehen wir jedoch nicht ganz. Wer die vielen Touristen und natürlich damit verbundenen vollen Straßen, die überlasteten Parkmöglichkeiten, ausblenden kann wird mit einer atemberaubenden Landschaft und vielen anspruchsvollen Bergwanderungen belohnt. Wer es jedoch lieber etwas ruhiger mag, für den gibt es Plätze in Norwegen, die mindestens genauso schön aber nicht so überlaufen sind. Wir haben uns auf Senja und Værøy jedenfalls wohler gefühlt.

Die Reise geht weiter. Wir setzen nach Bodø über. Die 4 Stunden auf der Fähre verbringen wir mit lesen und einem netten Gespräch mit einem Norweger, der uns viel über das Leben über dem Polarkreis und die Mentalität hier oben verrät („Arctic circle! Many people wonder why it is not warm here, I ask them what they think the word arctic means“).

Nach einer kurzen Nacht begeben wir uns auf die Lv 17, einer der vielen Landschaftsrouten in Norwegen. Abseits der Hauptroute E6 fahren wir an der alten Küstenstraße knapp 700km Richtung Süden. Wir machen immer wieder Stops um zu Wasserfällen zu wandern oder einfach am Fjord zu sitzen um bei herrlicher Kulisse einen Kaffee zu trinken, weshalb wir dann doch gute 5 Tage dafür brauchen. Die Route ist sehr abwechslungsreich und wird immer wieder von kleinen Fähren unterbrochen, die man nehmen muss. Dabei überquert man übrigens auch wieder den Polarkreis, was für uns endlich wieder Nächte mit etwas Dunkelheit bedeutet. Am Ende gönnen wir uns noch ein Highlight und setzen auf die Insel Leka über. Leka ist nur 15x15 km groß und mit einer Einwohnerdichte von 5 Menschen pro km² recht überschaubar. Darüber hinaus ist die Insel aber auch geologisches Nationaldenkmal Norwegens, da es hier Gestein aus dem oberen Erdmantel bis nach oben geschafft hat, was ein einzigartiges Landschaftsbild auf die Oberfläche zaubert. Es gibt auf der Insel unzählige Wanderrouten sowie Kajakrouten um die Insel. Wir entscheiden uns wetterbedingt für die Wanderwege. Dabei kommen wir auch an den Fuß eines Felsens auf dem in den 1930er Jahren ein kleines Mädchen gefunden wurde, nachdem es von einem Adler entführt wurde. Die Geschichte findet man überall auf Leka, sie wurde verfilmt und ein Buch wurde geschrieben. Das Mädchen lebt heute noch in der Nähe der Insel.

Das Wetter hier im Norden am Meer ist aber doch manchmal widerspenstig. Der Wetterbericht wechselt quasi täglich, weshalb wir wieder einen Fahrtag einlegen und die Aussicht zwischen den Regentropfen genießen. Abends lockert es dann doch wieder auf und wir können einen wunderschönen Sonnenuntergang in Hommelvik betrachten, bevor es am nächsten Tag nach Trondheim geht.

Die Studentenstadt war eigentlich nicht auf unserer Liste, der Nachmittag bietet sich jedoch für einen ausgedehnten Stadtbummel ein. Wir empfinden Trondheim als sehr entspannt, ruhig und sympathisch. Die alten Gebäude sind nett anzusehen und die Zimtschnecken aus der Biobäckerei schmecken hervorragend. Genau das richtige für einen Nachmittag.

Im nächsten Beitrag könnt ihr uns dann ein Stück weiter auf unserem Weg zurück nach Alkoven begleiten. 

Antworten

Norwegen
Reiseberichte Norwegen
#teamstiniontour#wohnmobilreisen#auszeitjahr#norwegen#lofoten#leka#landschaftsroute#trondheim#vaeroy