TeamStini
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vakantio.de/junglindis

Home sweet home

Veröffentlicht: 07.08.2023

Geografisch gesehen stehen wir am Scheideweg. Nach Trondheim stehen wir vor der Entscheidung den ganzen Südwesten mit seinen bekannten Fjorden, Serpentinenstraßen (Christine liebt sie….nicht) und Aussichtspunkten zu besichtigen oder eben nicht. Die Wahl fiel aus mehreren Gründen auf „nicht“. Wir entscheiden uns diesem Teil des Nordens in einem zukünftigen Urlaub mehr Zeit einzuräumen und machen uns zwischen E6 und der Grenze zu Schweden auf Richtung Süden.

Wir steuern die Stadt Røros an, welche ihres Zeichens UNESCO Weltkulturerbe und für eine Besichtigung bei wechselhaftem Wetter genau richtig ist. Früher war Røros durch den Kupferabbau eine bedeutende Stadt, heute ist der alte Ortskern ein bewohntes Freilichtmuseum, bei dem wir zwangsweise an Hallstadt denken müssen. Man kann eine alte Kupfergrube und alte Häuser besichtigen, die wie früher eingerichtet sind, als die Arbeiter noch darin wohnten. Viele dieser alten Häuser sind auch heute noch bewohnt, diese kann man natürlich nur von außen betrachten. Danach geht es ein Stück weiter zur Jutulhogget Schlucht. Der Canyon zeigt sich mit seinen 240-500m tiefen Wänden sehr eindrucksvoll und man kann über einen kleinen Steig sogar bis in das Tal steigen. Da wir aber an unserem Leben hängen, bleiben wir doch oben und testen nur das Echo, das man hier sehr gut hören kann.

Die nächsten Tage wechseln sich Regen und Sonnenschein ab, da bietet sich eine weitere Panoramastraße an. Es geht entlang des Rondane Nationalparks, welcher Norwegens erster war und mit plätschernden Flüssen, inklusive glasklarem Wasser, am Fuße schneebedeckter Berge aufbietet. Eine Wanderung reizt uns doch sehr, bei strömendem Regen ziehen wir das trockene Wohnmobil jedoch vor. Der Nationalpark kommt aber definitiv, und nicht nur wegen der Landschaft sondern auch wegen den freilebenden Rentierherden, auf unsere „müssen wir uns genauer ansehen“ Liste.

Überhaupt sind wir mit unserer Entscheidung den Osten Norwegens anzusehen sehr zufrieden. Würden wir noch die Kunst des Fliegenfischens beherrschen, würden wir hier wohl definitiv auch länger bleiben, denn Fliegenfischer sieht man gefühlt alle paar hundert Meter im Wasser stehen oder sie kommen uns mit ihren Ruten am Auto montiert entgegen.

Aber alles hat ein Ende und so beschließen wir nach einer ruhigen Nacht am Badesee in Kongsvinger Norwegen leb wohl zu sagen, investieren unser letztes Bargeld in Süßigkeiten an der Grenze und betreten wieder schwedisches Gebiet.

Komischerweise zieht es uns sofort wieder zu den Seen, wo wir ein gemütliches Plätzen in Jössefors finden. Wir sind aber nicht alleine, auch nette deutsche Camper nutzen den Platz zum Übernachten und Fischen. Wir kommen in Berührung mit etwas, dass wir nur von Gerüchten kennen, der Kreuzotter. In Skandinavien wird immer wieder vor der Schlange gewarnt, begegnet ist uns derweilen aber noch keine, bis hier. Der Hund unserer Nachbarn wurde attackiert, glücklicherweise aber ohne Konsequenzen. Natürlich will Christian das Tier fotografieren, verplappert sich aber mit dem Nachbarn, daher Kreuzottersichtung 0.

Das Wochenende steht an und der Wetterbericht steht endlich auf Sommer, wir beschließen uns ein bisschen Urlaub zu gönnen. Nach einem kurzen Spaziergang durch Arvika (geniale Nussnougatschnecken) fahren wir zum Campingplatz im Glaskogen Naturreservat. Wir stehen mitten im Wald, nur ein paar Blaubeersträucher entfernt vom See. Das Wetter ist herrlich, wir packen unser Kajak aus und verbringen einen wunderschönen Tag am See und auf einer kleinen Insel, voller Heidelbeeren und Bäumen, die wir ganz für uns alleine haben. Wir baden und lassen uns am heißen Stein die Sonne auf den Wampst scheinen, Ruhe und Frieden, sitzen/liegen und schauen.

Auch die nächsten Tage in Schweden zieht es uns immer wieder zu Plätzen an Seen. Wasser ist allgegenwärtig, am Boden und vom Himmel. Wir lassen uns aber nicht unterkriegen, umrunden den einen oder anderen, pflücken Heidelbeeren und inhalieren die gute Luft in Schwedens Wäldern.

Ein bisschen Kultur muss aber doch sein findet Christian, weshalb der große Troll in Årjäng begutachtet wird und wir einen Abstecher nach Smögen machen, immerhin ist das kleine Fischerdorf mit den bunten Häusern am Steg ja wohl sehenswert. Dachten wir uns jedenfalls. Schon die Anreise nach Smögen war katastrophal, von wegen kleines Fischerdorf, Touristenhochburg würde es eher beschreiben, Parkplatz Fehlanzeige, wir fühlen uns nicht wohl und entscheiden - wir kommen wieder wenn es ruhiger ist, wenn wir es überhaupt machen, wobei das Foto mit den bunten Häusern weiterhin reizt. Wo aber viel Rummel ist, ist Ruhe meist nicht weit und so finden wir ein paar Kilometer weiter ein wunderschönes Naturreservat, mit einer schönen Wanderung zwischen den schwedischen Westschären.

Der Drang nach Ruhe hat uns fest im Griff, weshalb wir beschließen den Rest unserer, wenn man so will, ersten Etappe mit Ruhe, Frieden und Urlaub ausklingen zu lassen. Wir fahren Richtung Helsingborg um dort die Fähre nach Dänemark zu nehmen, übernachten die Nacht davor in Förslöv, wo wir eine wunderbare Wanderung durch den dortigen Buchenwald machen, und freuen uns auf einen ganz besonderen Ort. Vor 2 Jahren waren wir schon mal an der dänischen Riviera und so beschließen wir auch jetzt wieder dorthin zu fahren. In Tisvilde angekommen, kommt aber auch gleich die Ernüchterung. Auf dem ruhigen Platz von vor 2 Jahren findet ein riesiges Festival statt, weshalb wir schon nach einer Nacht wieder ein Stück weiterfahren. Liseleje ist aber wohl genauso genial, wenn nicht sogar ein Stück schöner und Lilli kann sich auch in einem riesigen Hundewald die Pfoten vertreten.

Nach 2 Tagen voller Entspannung am Sandstrand von Dänemark machen wir uns dann aber wieder auf Richtung Heimat. Über die Insel Fünen geht es auf da europäische Festland und Nach Flensburg. Wir besichtigen die Stadt, essen lecker Fischbrötchen und wandern im Naturschutzgebiet der Halbinsel Holnis mit wunderbarem Blick auf Dänemark.

Nach ein paar Besorgungen in Lübeck fahren wir über Seehausen (Altmark) in Sachen-Anhalt und Schwandorf in Bayern zurück nach Hause.

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