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New South Wales

Veröffentlicht: 05.06.2023

Da Philip auch weiterhin Symptome hatte, machten wir uns ein paar entspannte Tage. Wir verbrachten einen Tag in Brisbane, wo es super schöne Parks mitten in der Stadt gibt. Im botanischen Garten beobachteten wir einen sogenannten Wasserdrachen, für die die Stadt bekannt ist. Nach dem kleinen Spaziergang machte Jana eine joggende Stadterkundung, Philip ruhte sich im Park aus. In Brisbane gibt es sogar einen öffentlichen Pool und Strand mitten in dem Stadtgetümmel - mit Duschen, die Jana nach der Laufrunde gut gebrauchen konnte 😉 Eigentlich hatten wir in der Stadt 2 Tage geplant, aber da wir aufgrund von Philips Coroni eh nicht so viel unternehmen konnten, fuhren wir schon am nächsten Tag weiter. Es ging in Richtung des letzten Bundesstaates unserer Australienreise: New South Wales. Nach einem kurzen Abstecher im Lamington Nationalpark, wo es aufgrund der Höhe ganz schön kalt war und wir nur eine kleine Runde spazierten, fuhren wir über die Grenze.


Unser erster Stop war Byron Bay, ein kleines hippes Surferstädtchen, das uns von Madi angepriesen wurde - sie hatte dort während ihrer Australienzeit lange gewohnt. Diesmal „mussten“ wir mal wieder auf einen richtigen Campingplatz fahren, da es keine kostenlose Plätze in der Umgebung gab, was dem kranken Philip aber ganz gut tat und wo es uns sehr gut gefiel. Von hier aus spazierten wir an den super schönen Stränden entlang (übrigens hier auch mit feinem Quietschsand) und machten eine coole Wanderung zum Leuchtturm von Byron Bay. Rund um den Leuchtturm gab es viele Papageien und man hatte einen tollen Ausblick, außerdem ist hier der östlichste Punkt des australischen Festlands (Jana fand das cool, Philip fand das total unwichtig 😄). Während wir auf das Meer schauten, belauschten wir ein paar Leute neben uns, die sich über „irgendwas im Wasser“ unterhielten. Als sie zur anderen Seite liefen, hefteten wir uns an ihre Fersen, denn sie stellten sich als prima Meerestierbeobachter heraus. Wir sahen von weitem mehrere Buckelwale und verspielte Delfine! Die Wale beginnen um diese Jahreszeit ihre Wanderung von der kalten Antarktis in die wärmeren Gewässer im Norden, um dort ihren Nachwuchs zu bekommen. Wir waren sehr begeistert! Philip ging es von Tag zu Tag besser und er machte tapfer alle Spaziergänge und Wanderungen mit, außerdem hatten wir viel Zeit zum Planen der kommenden Reiseländer.


Als nächstes hatten wir uns einen super schönen Campingplatz im Yuraygir Nationalpark reserviert. Er liegt an zwei verschieden farbigen Klippen, einmal rot und einmal grau, weshalb er kreativerweise „Red Cliff-Grey Cliff“ heißt. Die Umgebung war echt schön und wir machten einen Spaziergang am Strand entlang. Das eigentliche Highlight waren aber die vielen Kängurus, die sich gar nicht von uns stören ließen und ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Rasenmähen, nachgingen. Und einmal mehr waren wir heilfroh, dass wir damals nicht zum Sonnenaufgang zum Füttern der Kängurus aufgestanden sind. Mittlerweile sind die süßen Beuteltiere an fast jedem Campingplatz und zu ganz normalen Uhrzeiten zu sehen. Außerdem liefen nah an unserem Stellplatz zwei Maskenkiebitze herum, die mit den gelben „Masken“ im Gesicht aussahen als hätten sie etwas angestellt und würden versuchen heimlich abzuhauen.


Am nächsten Tag ging es für uns in das kleine Städtchen Port Macquarie, wo es ein Krankenhaus für verletzte und verwaiste Koalas gibt. Der Eintritt war frei und ein sehr freundlicher Mitarbeiter führte uns etwas herum und erklärte uns alles. Die größte Bedrohung sind Territorialverluste durch Urbanisierung und verheerende Buschbrände, die bis zu einem gewissen Maß normal sind, jedoch durch den Klimawandel teilweise extreme Ausmaße annehmen. Außerdem Zusammenstöße mit Autos und Hunden, sowie Infektionen mit Chlamydien. Die meisten Tiere können nach der Behandlung wieder in die Wildnis gebracht werden. Es gibt aber auch ein paar, die so starke Verletzungen erlitten haben, dass sie nicht mehr alleine lebensfähig wären. Diese Tiere konnte man in ihren Gehegen beobachten und trotz ihrer Einschränkungen führten sie ein erfülltes Koalaleben - welches zugegebenermaßen hauptsächlich aus Schlafen, Fressen und Verdauen besteht 😄. Im Schnitt schläft ein Koala nämlich 18-20 Stunden, da der Eukalyptus (das einzige was sie fressen) sehr schwer verdaulich ist und wenig Energie liefert. Am meisten begeistert hat uns „Evans Head CW“ - ein sperriger Name, aber meistens werden die Tiere eben so genannt wie der Ort an dem sie gefunden wurden - denn er mampfte fast die ganze Zeit, in der wir da waren, wild seinen Eukalyptus. Er hat nach einem Autozusammenprall nur noch ein Auge und eine so starke Gehirnverletzung, dass er nicht mehr in die Wildnis zurück kann.

Im Falle, dass ein Babykoala gefunden wird und die Mutter ihren Verletzungen erliegt, gibt es extra geschulte Freiwillige, die die kleinen Flauschbälle im ersten Lebensjahr zuhause aufziehen. In der Wildnis wäre ein „Joey“ ab dann auch auf sich selbst gestellt, und so werden die Tiere mit 1 Jahr auf „Buschtauglichkeit“ getestet. Können sie Bäume hochklettern und wirken fähig, alleine zu überleben, bekommen sie den Koala-TÜV und werden in die Wildnis gebracht. Alle die nicht über den TÜV kommen, bleiben erstmal noch im Krankenhaus. Außerdem wird gerade an einem Zuchtprogramm gearbeitet, wodurch die Population aufgestockt werden soll. Man kann dem Krankenhaus, das fast komplett auf Freiwillige und Spenden angewiesen ist, Geld spenden oder eine Patenschaft für einen Koala übernehmen.


Nach dem Besuch bei den Koalas fuhren wir weiter nach Newcastle, eine etwas größere Stadt, die mit ihren Häusern sehr britisch aussah. Zufälligerweise waren wir genau zur 13-Uhr-Kanone da, die täglich um diese Uhrzeit gezündet wird und früher mit einem ordentlichen Wums den Schiffen zur Orientierung und Zeitkontrolle diente. Danach spazierten wir noch zu einer Kirche und düsten dann zu unserem Campingplatz etwas außerhalb der Stadt. Begrüßt wurden wir von dem super lustigen Besitzer in seinem Golfcaddy, stilecht mit zwei australischen Flaggen rechts und links. Offenbar erledigt er damit alles auf dem - ziemlich überschaubaren - Campingplatz und erzählte uns, dass er schon mal in München war (da war wirklich scheinbar jeder schon einmal😄). Am Nachmittag machte Jana Sport, denn sie hatte sich Gott sei Dank nicht angesteckt. Philip war noch etwas am kränkeln, spielte den Trainer und trank ein Bierchen.


Morgen geht es für uns in die Blue Mountains in der Nähe von Sydney.

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