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Tou Korek - nous sommes en Mauricien!

Veröffentlicht: 07.04.2023

5.4.-6.4. 

Komm wir machen das einfach!

Es ist mal wieder so weit: wir das haben Hummeln im Hintern, das Abenteuer ruft, wir sind reif für die Insel!

Nach drei Jahren Pandemie, vielen gescheiterten Plänen und großen Enttäuschungen und einigen Reisen per Zelt, hatten wir diesen klitzekleinen Floh im Ohr. Der hat immerzu geflüstert: ‚Es gibt noch so viele unentdeckte Flecken Erde außerhalb von Europa. Wart ihr denn schon mal in Mittelamerika? Oder vielleicht in Afrika?‘

Puh, echt jetzt? Eine Fernreise? Wo alle gerade über das Klima sprechen? Muss das sein, wenn es doch auch in Europa schön ist?

Und dann irgendwann die Entscheidung: doch! Wir machen das jetzt! Wir buchen keine westliche Hotelkette, wir kaufen lokal Lebensmittel und Ausflüge und bemühen uns um so viel Nachhaltigkeit wie möglich.

Die Wahl ist dann schlussendlich auf Mauritius gefallen: kaum Zeitverschiebung, also auch kein Jetlag. Bis auf eine bissige Schnecke gibt es keine gefährlichen Tiere, das Meer eignet sich auch zum Schnorcheln mit Kindern, es gibt taugliche Wanderungen und die Kriminalitätsrate ist gering. Und nicht zu verachten: die Condor fliegt die Strecke mit dem neuen A330 neo.

Entschluss gefasst und umgesetzt: am 5.4. geht es nach einer vor Aufregung schlaflosen Nacht in der Business Class mit der DE2314 von FRA nach MRU. Was ein Glück: so entspannt wie es mit Bammel geht, starten wir in unsere erste Fernreise zu dritt. Nach 12h ruhigem Flug, mit top Service und sogar ein paar Stunden Schlaf, landen wir in völliger Dunkelheit im indischen Ozean.

Mauritius ist eines der kleinsten Länder Afrkas (im Vergleich kleiner als das Saarland), aber das drittreichste. Ach Du Schreck - wir haben von Afrika bisher nur den Norden (Tunesien und Ägypten) besucht und entsprechend keine wirkliche Vorstellung von den Zuständen, aber was wir sehen, ist doch faszinierend und gleichzeitig auch erschreckend. Hier fährt wirklich noch jede Karre rum, die vor 20 Jahren in Europa aussortiert wurde, und jedes Minimodell der asiatischen Hersteller.

Die deutscheste der deutschen Fragen nach einem Profiltiefemesser für die hiesige Bereifung würde hier wohl nur zu einem größeren Fragezeichen auf etlichen Stirnen führen.

Direkt am Flughafen übernehmen wir unser kleines Gefährt für die nächsten 14 Tage nach einer erstaunlich ausgiebigen Inspektion des Autovermieters und stürzen uns dann (tiefenentspannt nach zwei Nächten voller Aufregung und minimalem Schlaf) in die morgendliche Harakiri-Rush Hour Richtung Port Louis und Westküste…im Linksverkehr! Oh weia.

Aber erstaunlich gelassen und mit nur wenigen panischen Zwischenrufen beider Beifahrerinnen, die eher dem (für unsere Verhältnisse suizidalem) Gegenverkehr und vier Schlaglöchern in der Größe des Langener Waldsees gelten, kommen wir nach knapp einer Stunde Fahr- und Standzeit bei Carole und ihrem Vater Louis in Pointe aux Sables an. Hier haben wir für die kommenden 13 Tage eine Unterkunft halbwegs fernab der touristischen Massen und Hotelkomplexe gefunden.

Inmitten eines Gartens mit Avokado-, Limonen- und Bananenbäumen steht unsere zwar recht spartanische, aber trotzdem absolut ausreichende Hütte. Die Vermieter begrüßen uns herzlich, zeigen uns den gesamten Garten und den Zugang zum Meer (Fußweg ca. 100 Meter) über die vermietereigene Terasse und beschenken uns mit Bananen aus eigenem Anbau.

Wir sind angekommen!

So nah am rauschenden Meer können und wollen wir dem roten Flummi natürlich einen sofortigen Strandbesuch nicht versagen. Erst Einkaufen ist nicht. Zugegeben, wir uns selbst auch nicht.

Also Schnorchelmasken aus dem Koffer, der Hütte dabei direkt unsere ganz persönliche Note aufgedrückt und ein herrliches Chaos hinterlassen, und rein ins Badewannenwasser.

Die vorherige ritusartige Einölung mit LSF 3000 muss nur einmal in diesem Urlaub erwähnt werden. Wenn drei Frischkäsefarbene in Äquatornähe reisen…

Schnorcheln…

Wer unsere bisherigen Urlaube verfolgt hat, weiß vielleicht, dass die Meere, an denen wir so waren, eher nicht zum schnorcheln taugten. Zu kalt, zu rau, zu wenig Tierwelt…

Im indischen Ozean hoffen wir auf eine üppige Tier- und Pflanzenwelt. Laut Vermieterin, kann man schon am eigenen Strand alles mögliche entdecken.

Na dann…

Nach wenigen Minuten im Wasser dann die Sensation:

Der scharfsichtige Fuchs (also ich) meint nämlich, und da kann er sich nach etlichen gesehenen „Naked Afraid“-Folgen in subtropischen Gefilden sicher sein, eine giftige Natter gesichtet zu haben.

Halbwegs ruhig (nicht) geht es in Windeseile wieder zurück an Land. Der erste Schnorchelsuaflug ist nach ganzen drei Minuten bereits beendet. Dafür ein voller Erfolg und der beste Beweis für unseren Gemütszustand.

Nach kurzer Internetrecherche kommen wir dann jedoch schnell auf den Trichter, dass das gesehen Tier kein „Nattern-Plattschwanz“ war, sondern ein ganz gewöhnlicher Ringelschlangenaal. Harmlos, ungiftig unf nur wenig Sensationsverdächtig.

Hätte uns im Nachhinein auch gewundert. Sämtliche Infoseiten und die Einheimischen beteuern, dass es außer oben erwähnter Schnecke und Seeigeln keine geföhrlichen Tiere gibt, und dann entdecken drei deutsche Amateure beim ersten Tauchgang direkt eine Giftschlange…

Aklimatisieren

Unser Biorhythmus ist leider noch nicht angekommen, so dass Ida ab 11:00 Uhr fragt, wann es denn endlich Abendessen gibt. Zugegeben, wir sind alle platt. Die schwüle Hitze macht uns zu schaffen. Nach einem ausgiebigen Einkauf in Tamarin, lassen wir den Tag also gemütlich ausklingen. Die vielen Mücken müssen wir noch lernen auszublenden, aber der prasselnde Regen, der grüne Garten und das Rauschen des Meeres geben ihr Bestes, uns in den Erholungsmodus zu bringen. 

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