hanNZette
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Invercargill & lebende Fossilien

Veröffentlicht: 31.01.2017

Auf der Strecke von Dunedin bis Invercargill gab es nicht sehr viel zu sehen, was vielleicht auch am Wetter lag...


 

Aber die Sonne kam abends nochmal raus, als wir uns für die Nacht ein lauschiges Plätzchen an einem kleinen See gesucht haben:





Da die nächste Tage genauso verregnet waren wie die davor, verbrachten wir einige Tage in der Bibliothek im Örtchen Gore. Das liegt hier:


Wir haben fleißig Bewerbungen geschrieben und einen kleinen Ausflug in den nahegelegenen Croydon Busch gemacht, als der Regen mal eine Pause gemacht hat:







Hier ging ein Stück steil bergauf zu einem Aussichtspunkt. Wir sind völlig aus der Übung!




(Cooles Bild: Die Hummel rechts über Hannes Kopf brummt gerade durch das Foto und sieht jetzt aus wie ein Riesen-Brummer in weiter Ferne.)


Einen kleinen Wasserfall (leider nicht aus Whisky, wie der Name versprach) gab es hier auch:





Wir hatten ja schon im aller ersten Beitrag klar gestellt, dass Farne DAS Symbol für Neuseelands Natur sind. Vielleicht sogar ein wichtigeres Symbol als der Kiwi.

Deshalb ist es an der Zeit, euch mal einen (sehr) kleinen Einblick in die Vielfalt der hiesigen Farne zu ermöglichen. Höchst wissenschaftliche Beschreibungen und Namen sind den Fotos jeweils angefügt:

Farn mit Noppen: Farnus nippel-noppus.


Farn mit zackigen Blatträndern: Farnus blattizackus


Zierlicher Farn: Farnus zierli


Farn, der aussieht wie Kraut: Farnus petersilikus


Dürrer Hungerhaken-Farn: Farnus schmächtikus


Tja, und weil das Wetter so besch...eiden war, haben wir gleich einige Nächte in der Nähe des Croydon Bush verbracht, und zwar an diesem schönen Rastplatz im Grünen, etwas nördlich von Gore:



Hier waren wir völlig allein, was manchmal auch etwas unheimlich war, wenn wir nachts die Fenster offen hatten und das Rauschen der Bäume im Wind ganz schön laut war...



Unser Alltag bestand daraus, die Bibliothek aufzusuchen (Internet, Strom) und abends an unseren grünen Schlafplatz zurück zu fahren. War jetzt nicht besonders spannend, aber recht entspannend :)

Normalerweise muss man nach 3 Tagen den Schlafplatz wechseln, sagt das Gesetz. In der Nähe gab es aber noch mehr schöne Plätzchen im Grünen, wie hier direkt an einem Arboratorium ("Labor für Bäume"):






Nach so viel grüner Luft haben wir uns nach ca. einer Woche in die nächste größere Stadt getraut:


+++++++ Invercargill ++++++


Man sagte uns, Invercargill sei überhaupt nicht lohnenswert. Könne man im Grunde auch auslassen. 

Wir widersprechen dieser Meinung und sagen, dass Invercargill was zu bieten hat! 


1856 gegründet, ist Invercargill mit ca. 52.000 Einwohnern keine Größe. Aber das trifft ja nun mal auf die meisten neuseeländischen Städte zu.

Wie es so unsere Tradition ist, haben wir uns - für den Übergang aus der Natur in die Stadt - zunächst den Park angeschaut. Invercargill hat den riesengroßen "Queens Park", der wirklich sehr hübsch ist!




Ganz besonders toll fanden wir an diesem Park, dass es so viele große, alte Bäume gibt...




Und das BESTE:

Direkt im Gebäude der Touristeninformation gibt es ein kleines kostenloses Museum, das nicht nur Gegenstände ausstellt, sondern...

LEBENDIGE TUATARA!!!

Tuatara, auch Brückenechse genannt, sind die einzigen Überlebenden der Familie "Sphenodontidae". Damit sind sie echte lebende Fossilien, denn die Sphenodontidae hatten ihre Blütezeit vor mehr als 150 Millionen Jahren! (Kleiner Vergleich: Die Dinos sind bekanntlich vor 65 Mio Jahren ausgestorben...) 



Obwohl die Tuatara ähnlich aussehen wie heute lebende Reptilien (vor allem den Bartagamen sehen sie ähnlich), gehören sie nicht der Ordnung der Reptilien an. (Das liegt am Knochenbau. Wer mehr wissen will: Wikipedia)

In den Terrarien im Museum leben ein paar ältere und sogar junge Tiere, was etwas sehr besonderes ist. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis das mit der Fortpflanzung in Gefangenschaft endlich klappen wollte! In der Wildnis gibt es Tuatara nur noch auf ein paar vorgelagerten Inseln Neuseelands. Im Zuge des Klimawandels könnten sie bald ganz aussterben. 

Das hier ist noch ein Baby:


Abgesehen davon, dass diese putzigen Mini-Drachen uralt sind, haben sie noch ein paar andere besondere Eigenschaften. Sie sind zum Beispiel auch bei sehr niedrigen Temperaturen aktiv, nämlich bis zu 6 Grad kalt. Bei über 26 Grad hingegen wird es ihnen schon zu warm (während es für viele Reptilien da erst kuschlig wird). Außerdem werden sie über 150 Jahre alt.

Man kann Tuatara getrost als plump bezeichnen. Sie bewegen sich - wenn überhaupt - nicht besonders grazil, werden ca. 1 kg schwer und 50-75 cm lang. Hier ist ein großes Männchen zu sehen: "Henry", ca. 130 Jahre alt, leider schlecht erkennbar, weil er sich in seiner Höhle verkriecht:



Weil wir keine guten Ganzkörper-Fotos machen konnten, hier ein Bild von einer Tuatara aus Wikipedia:




Draußen vor dem Museum gab es noch eine große Statue zu Ehren der Tuatara:



Übrigens gibt es sonst auf Neuseeland kaum Reptilien. Es gibt auch KEINE einzige Schlangenart, was das Land im Gegensatz zum Nachbarn Australien zu einer sehr unbedrohlichen Umwelt macht. Das nächste, was einer Schlange hier im Entferntesten ähnelt, sind zerlatschte Schnürsenkel... :P



Und damit haben wir euren Wissensdurst über die Tuatara sicher mehr als gedeckt :D


Weiter geht es in die Innenstadt:

Die Innenstadt Invercargills ist nicht sehr groß und hat auch nichts Besonderes zu bieten, aber so schlecht fanden wir es nicht:





Bevor wir weitergefahren sind, haben wir übrigens noch einen Abstecher zum Frisör gemacht. Anette hat sich die Spitzen schneiden lassen, was keinen sehr großen Unterschied macht.

Aber bei Hannes sieht man die Veränderung schon deutlicher:

Vorher:

...Hehehe. Fies, Oder? Aber wir haben beide den Baum angeguckt und im Chor gesagt "Der hat meine/deine Frisur".

Wie - glaubt ihr nicht? Ok, dann noch mal anders...

Vorher:


Währenddessen:


Nachher:


Sehr stattlich!!!


Das war es auch schon mit dem Süden. Wir kommen vermutlich nochmal her, wenn das Wetter beständiger ist, weil es in der Nähe einen wunderschönen 3-Tages-Trek gibt. Aber für's erste sind wir auf dem Weg nach Norden, ins wunderschöne Queenstown. 

Bis bald! :)
HanNZette

Antworten (1)

Elvira
Danke dass wir so euch begleiten können. Sehr schöne Dokumentation :-)

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