Grosse Reise
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Bangkok, Khao Sok NP und Coconut Island. Über Stadtgewimmel, Dschungel und den Strand.

Veröffentlicht: 20.01.2019

Wieder sind wir in Thailand und uns gefällt es hier einfach, sogar die riesengrosse Stadt, bzw. die winzigen Ausschnitte, die wir von ihr sehen - Bangkok. Wer hier mitliest, weiss, dass wir beim letzten Mal auf der Khao San Road „schliefen“ - dieses Mal ....wieder. Das liegt daran, dass wir beide Bangkok-Aufenthalte zu einem Zeitpunkt gebucht hatten, an dem wir noch nicht wussten, was es heisst, auf der Khao San Road zu schlafen. Aber dieses Mal haben wir Glück, denn unser Hotel ist so gross, dass es auch Zimmer „hinten raus“ gibt, in denen wir wirklich gut und (fast) ohne dröhnende Partymusik schlafen können. Trotzdem kommen wir, nachdem wir mit dem Flugzeug wieder in Bangkok gelandet sind, recht spät an (so um 2 Uhr), das bedeutet: wir kämpfen uns mit unseren schweren Rucksack mitten durch terrorisierend laute Musik aus unzähligen Bars, Verkäufer, die uns Lachgas oder Skorpione am Spiess verkaufen wollen oder einfach betrukene junge Leute, die die Zeit ihres Lebens haben. Und am Eingang unseres Hotels der Typ, der Claudio in den nächsten Tagen bestimmt zwanzigmal fragen wird, ob er sich einen Anzug schneidern lassen wolle (nein).

Am nächsten Tag kommt Elenas Mama Gerlinde, und das ist sehr spannend, weil sie zum ersten Mal ausserhalb Europas reist! Also sind wir am nächsten Tag schon wieder am Flughafen und holen sie ab. Die nächsten Tagen sind für uns alle spannend, aber für Gerlinde besonders, denn ihr fallen all die Dinge auf, die in unseren Augen schon wieder normal geworden sind (zum Beispiel all die Verkaufsstände, an denen frisches Essen auf der Strasse zubereitet wird). Jetzt folgt unser richtiger Bangkok-Aufenthalt, und an vier Tagen in Bankok schafft man eine Menge; wir machen folgendes:Wir besuchen den Grand Palace, aber erst nach gemütlichem Frühstück gegen späteren Vormittag - Fehler! Direkt hinter dem Eingang erwartet uns eine wahre Touristenhölle, chinesische Reisegruppen, deren Guides mit Fähnchen oder Gummischweinchen wedeln, während die restliche Reisegruppe wild und aufgeregt durcheinander redet, huderte, nein, gefühlt tausende Touristen, die alle irgendwie desorientiert am Eingang herumlaufen wie aufgescheuchte Hühner. Wir holen uns einen Audioguide, doch die Anlage ist so voll von vielen Menschen, dass wir kaum das Gehörte über die Kopfhörer verstehen können. Dazu dann langsam die pralle Mittagssonne - ein Hoch auf unser Timing! Doch als wir dann in etwas ruhigere Ecken der Anlage kommen, sind wir von der Pracht und Schönheit all der Gebäude fast erschlagen, so schön ist alles. Wo man auch hinschaut, es glänzt golden oder glitzert und hinter jeder Ecke wartet ein neuer schöner Anblick, sodass wir aus dem Staunen und Fotografieren gar nicht mehr herauskommen! 
Ausserdem erleben wir in Bangkok noch zwei Fahrten in den Khlongs (Kanäle) der Stadt, davon eine, bei der wir mit sehendem Auge in die Touristenfalle tappen und zu viel bezahlen - und eine andere, in der wir sozusagen durch die Hinterhöfe der Häuser fahren (beide haben sich gelohnt, die zweite aber mehr). Die zweite Fahrt war besonders aufgregend, da das Boot so rasant fuhr, dass wir uns eher wie in der Wildwasserbahn im Vergnügungspark fühlten.Eins unserer Highlights von Bangkok war dann noch China Town - man stelle sich den wahren Streetfood-Himmel vor, vor allem, was Meeresfrüchte betrifft, und dazwischen sehr viele Händler und Marktbesucher - alles in allem einfach eine wahre Sinnesüberflutung der Gerüche, Geräusche und Eindrücke. Und natürlich haben wir uns die Bäuche mit so allerlei Gutem vollgeschlagen!
Nach einigen weiteren Tempel- und Marktbesuchen (inklusive Segnung durch einen buddhistischen Mönch) verlassen wir Bangkok zufrieden, aber auch froh, nun mal raus aus den Städten zu kommen, denn die nächste Station heisst: Dschungel! Die Fahrt gen Süden treten wir im Nachtzug an - wieder eine neue Erfahrung für Gerlinde, für uns schon vertrauter. Nach unserer recht komfortablen Fahrt nach Chinag Mai sind unsere Erwartungen also hoch, doch leider ist dieser Zug nun sehr viel älter, wenn nicht sogar veraltet und bietet nicht annähernd so viel Sauberkeit und Komfort wie der erste Zug, den wir in Thailand nahmen. Doch wir arrangieren uns schnell. Da wir jetzt zu dritt sind, bleibt es natürlich spannend, wer den vierten Platz mit Claudio im Abteil bekommt und ein wenig wünschen wir uns auch, dass niemand mehr kommt und wir es für uns haben. Als sich dann schliesslich die Tür öffnet und ein buddhistischer, in oranger Kutte gekleideter Mönch eintritt, staunen wir nicht schlecht. Zuvor hatten wir die Mönche nur aus der Entfernung gesehen oder fotografiert, jetzt so nah dran zu sein, ist zuerst einmal komisch, da wir uns nicht sicher sind, wie wir uns verhalten müssen. Was wir jedoch wissen: Frauen dürfen die Mönche nicht berühren. Schnell merken wir dann aber, dass der Mönch nicht nur offen, sondern sehr kommunikativ ist und sich gerne mit uns unterhalten möchte -was leider kaum geht, da er fast kein Englisch spricht. Mit dem wenigen Englisch verständigen wir uns darüber, dass wir eine Familie sind und in den Khao Sok Nationalpark fahren und dass er ein Lehrer (Master) für die buddhistischen Lehren ist. Als wir dann nicht weiterkommen, werden wir kreativ, der Mönche fragt nach einer App zum übersetzen und spricht dann Thai in Claudios Handy, wir wiederum Deutsch ins Handy und das Handy spricht es auf Thai aus. Hallo schöne Technikwelt! Wir sind ausserdem überrascht, wie technikaffin auch der Mönch zu sein scheint, denn er besitzt nicht nur ein iPad und Handy, sondern zeigt uns auch sein Facebookprofil, auf dem er 800 Freunde hat. Ok - das hatten wir so gar nicht erwartet. Als wir nach einem Selfie fragen, ist er gerne bereit, sich mit uns zu fotografieren, muss aber zuerst, in einer komplizierten Wurschtelei, seine Kutte richten. Dabei bildet er sozusagen einen Sack oder Vorhang um sich herum und bewegt sich darin gekonnt - wie ein Zauberkünstler. Nachdem alles gerichtet ist, beginnt die Fotosession - dann verfasst er dazu einen langen Text und postet alles auf Facebook. Als wir ihm Fragen zum Buddhismus stellen, beginnt in wahrer Telefonmarathon, denn er telefoniert mehrere seiner Schüler durch, die allesamt recht gut Englisch sprechen und für uns durch das Telefon übersetzen. Wieder staunen wir nicht schlecht. Unser Kontakt mir dem Mönch ist also eine wahre Freude und ein richtig tolles Erlebnis! 
Auch schlafen wir im Schrottzug gar nicht mal so schlecht, sodass wir doch recht erholt in Suratthani ankommen, wo wir abgeholt und zum Khao Sok Nationalpark gebracht werden. In unserem Reiseführer lesen wir, dass das Alter des Regenwaldes in dieser Region auf unglaubliche 16 Millionen Jahre geschätzt wird - kann das stimmen? Wir schlafen in einem Stelzenhaus (kein Baumhaus, fühlt sich aber so an) sozusagen mitten im Dschungel, neben uns ein Fluss und grün über grün über grün (ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist grün) dazu in der Nacht die Geräusche des Dschungels, allerlei Zirpen und Zwitschern und Quietschen. Wir atmen die verpestete Smok-Luft der Stadt aus und feuchte, grüne Dschungelluft ein - eine Wohltat! 
Am Tag unserer Ankunft lernen wir noch zwei Elefantendamen kennen, die wir im „Elefantenspa“ mit Schlamm einreiben und nachher im Wasserloch „abduschen“ dürfen. Zwar touristisch, und doch eine „schonende Art“, die Tiere mal aus nächster Nähe zu treffen und zu berühren. Reiten werden wir auf den Elefanten aber nicht.Wir haben ausserdem einen Ausflug auf dem Cheow Lan Lake gebucht und sind sehr gespannt, als wir mit dem Van abgeholt und zum Pier gebracht werden. Mit dem Longtailboot geht es dann über den See, der ein künstlicher Stausee ist, wie wir erfahren. Hier und da ragen deshalb auch abgestorbene Baumspitzen aus dem Wasser heraus. Der See ist gespickt mit vielen riesigen Karstfelsen und erinnert uns tatsächlich etwas an die Halongbucht in Vietnam. Das Wasser ist smaragdgrün und sehr sauber, denn der Nationalpark betreibt eine strenge Anti-Plastik-Politik, die zur Folge hat, dass wir wirklich keinen Müll im Wasser sehen. Ausserdem ist es auf dem See recht ruhig, man sieht selten andere Boote und so haben wir die Traumkulisse fast für uns alleine. Mit uns an Bord sind sechs (vermeintliche) Russen und zwei Holländer. Erst am zweiten Tagen merken wir dann, dass eigentlich keiner auf dem Boot Russe ist, dafür sind wir eine Mischung aus Deutschen, Schweizern, Ukrainern, Rumänen, Polen und Holländern! Wir übernachten sogar auf dem See, und zwar in schwimmenden Bambushütten, die laut Tourguide „basic“ sind - und das stimmt. Das komplette „Dorf“ der schwimmenden Häuser ist aus Bambus und Holz und wir schlafen auf sehr harten Matratzen, die auf dem Boden liegen. Und trozdem schlafen wir gut!
Unser Ausflug enthält noch zwei kleine Bootsafaris, bei denen wir einige Hornbills (Nashornvögel) und ein paar Affen, darunter ein wunderschöner langarmiger Gibbon, der sich durch die hohen Bäume schwingt, sehen. Bei einer Wanderung durch (!) einen Wasserfall, der aber recht ausgetrocknet ist, schaukeln wir auf Lianen, sehen viel Bambus (bzw. „Bambuschki“) und Zikaden, die Insekten, die allabendlich ein Zirpkonzert veranstalten. Wieder zurück in unserem Dschungelhäuschen verbringen wir noch eine letzten Nacht im Khao Sok NP und fahren dann schweren Herzens ab. Hier, in mitten all der Pflanzen und Tiere, wären wir gerne noch länger geblieben! Die letzten Besuchstage von Gerlinde verbringen wir auf der Coconut Island nahe Phuket in einem wunderschönen Resort. 
Und wir haben eine kleine Villa mit eigenem kleinen Pool davor. Zeit für Entspannung und endlich mal Sand zwischen den Zehen!
Mittlerweile sind wir: 24 Tage unterwegs, reiseverliebt, tiefenentspannt, gut gelaunt, etwas sonnengebräunt, reissüchtig, und verrückt nach dem restlichen Asiafood und frischen, reifen Früchten!
So kann es weitergehen! 
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