Auf dem größten Wochenmarkt der Costa Blanca

15. Tag: Wir nehmen euch heute mit zum Campo de Guardamar, den größten und besten Wochenmarkt an der Costa Blanca. Schon dorthin zu kommen, in die Nähe von Torrevieja, ist ein Abenteuer, besonders mit einem Wohnmobil. Endlose Autoschlangen auf engen Sandwegen und ein riesiger Parkplatz, auf dem alle kreuz und quer stehen. Wir haben es sogar geschafft, wie geplant gegen 10 Uhr dort zu sein. Das liegt daran, dass diese Märkte auf Icke eine derart große Anziehungskraft ausüben, dass sie es früh morgens aus dem Bett schafft …

Wie üblich, haben wir uns zu Beginn des Shopping-Marathons getrennt. Icke muss alleine durch die Stände und Gässchen ziehen. Sie schafft es, an einer Bude für Wäscheklammern eine Stunde mit der Verkäuferin zu diskutieren, welche Form und Farbe die beste ist und dann zu gehen, ohne eine einzige gekauft zu haben. Einfach daneben zu stehen und das Schauspiel teilnahmslos zu verfolgen, klappt vielleicht bei den ersten zwei, drei Ständen. Spätestens beim vierten setzt der Fluchtinstinkt ein. Und Icke ist schon beim ersten Stand genervt, wenn sie sieht, wie sich mir die Haare aufstellen.

Darum gehen wir mittlerweile von Beginn an getrennte Wege, auch wenn es danach ein Glücksspiel ist, die Gute in dem Getümmel wieder ausfindig zu machen. Obwohl wir beide natürlich mit Handys ausgerüstet sind, dauerte es heute fast 45 Minuten, bis ich Icke am Telefon zu dem Café leiten konnte, in dem ich gerade bei meinem vierten Cortado saß. Ich nehme mir bei solchen Anlässen einen Schnitt von einem Kaffee pro halbe Stunde vor. Kleine Rechenaufgabe: Wie lange saß ich dann schon da?

Richtig. Über eineinhalb Stunden. Aber das Warten macht mir Spaß. Die Leute kommen und gehen zu sehen, diese bunte Mischung aus jung und alt und aller Herren Länder ist immer wieder ein Erlebnis. Wir werden nächste Woche wieder dort sein. „Ich weiß jetzt, was die alles haben“, hat Icke beim Einsteigen ins Wohnmobil gesagt. „Jetzt kann ich mir eine Woche lang überlegen, was davon ich mitnehmen will.“ Und weil da nichts, aber auch rein gar nichts vergessen werden darf, hat sie sich gleich einen Zettel geschnappt und Notizen gemacht. Was mir Kopfzerbrechen bereitet: Es war ein DIN-A4-Blatt – und Icke schreibt sehr klein …