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Expedition im malaysischen Dschungel | Teil 1

Veröffentlicht: 08.06.2018

George Town - Kuantan - TAMAN NEGARA NATIONALPARK/ KUALA TAHAN - / Merapoh - Kuala Lumpur



🎥Video zum Beitrag:

https://youtu.be/SmG9JO_1_jk



Zwar etwas anders als geplant sind wir in Kuala Tahan angekommen. Eigentlich hatten wir geplant mit dem Bus nach Jerantut zu fahren und von dort mit einem Boot 2-3h in den Nationalpark über einen Fluss zu fahren. Doch hatte das Boot sich entschieden eher abzufahren, so dass wir es verpassten und ein Taxi mit einer Frau aus Singapur nahmen. Am Ende war das gar nicht so schlecht, denn zum einen hatten wir Hunger und waren somit schneller in dem Dorf und zum anderen sah man die riesigen Palmen Plantagen. Denn Malaysia profitiert neben Erdöl, Kautschuk und Zinn sehr stark vom Palmöl.

Obwohl es sehr vielseitig ist, sind wir theoretisch gegen Palmöl und haben schon in Deutschland darauf geachtet so wenig wie möglich Produkte zu kaufen, die Palmöl enthalten. Wenn man darauf mal achtet merkt man wie schwer das ist und wo überall Palmöl verarbeitet wird. Wenn man dann diese Monokultur sieht und weiß, dass davor dort Regenwald stand und wie brachial dieser abgeholzt wurde, sind wir wieder einmal bestärkt darin dies nicht zu unterstützen.

Aber jetzt erst mal zum eigentlichen. Wir waren in einem Dorf schon mitten im Nationalpark namens Kuala Tahan untergebracht und von dort aus begannen wir unsere beiden Ausflüge.

Der Erste Ausflug war eine Dschungeltour zum so genannten „Canopy Walkway“. Das absolute Highlight waren die Hängebrücken auf Augenhöhe der Urwaldriesenwipfel. Da sollte man jedoch schwindelfrei sein, denn dies ist eine sehr wackelige Angelegenheit vor allem wenn zwei Personen gleichzeitig darauf laufen. Maximal dürfen vier Leute gleichzeitig auf einer Brücke sein mit einem Abstand von mindestens 10 Metern voneinander. Wir hatten dabei schon etwas Nervenkitzel, denn so richtig sicher wirkte es nicht😅. Zum Glück waren nur einige wenige unterwegs. Doch das war richtig cool.

Während der Wanderung sahen wir zwar keine Großtiere, okay doch Affen, aber dafür unzählige Insekten in allen verschieden Größen. Ich (Emely) sah sogar eine Schlange und Finn einen überdimensionalen Tausendfüßler. Doch allein die ganzen Bäume sind so beeindruckend und imposant. Ob es die verschiedenen Rinden gewesen sind, die gigantischen Brettwurzeln oder die Blätter, Blüten und Pilze. Uns fasziniert immer wieder aufs Neue was die Natur alles zu bieten hat.

Der zweite Ausflug beinhaltete eine rasante und sehr nasse Bootstour zu einem Ureinwohnerdorf (Orang Asli) im Dschungel. Deren Stammname ist “Batek”. Äußerlich haben sie einen starken afrikanischen Einschlag, doch ist sich keiner richtig sicher woher dies kommt. Es gibt jedoch mehrere Theorien. Ihre Hütten bauen sie immer noch sehr ursprünglich aus Rattanstämmen und Palmenblättern. Viele der 30 Einwohner können weder lesen noch schreiben. Ihre Amtssprache ist Malay. Seit ca. drei Monaten gehen die Kinder in Kuala Tahan zur Schule. Dabei fahren sie wie wir es taten mit einem Boot. Hin und wieder fahren die Batek auch mal zum Wochenmarkt nach Kuala Tahan. Wie sie an ihr Geld kommen: durch solche Besuche wie wir es taten. Denn schließlich mussten wir für diesen Ausflug zahlen. Das Dorf wird nur am Nachmittag besucht, aber das jeden Tag und an manchen Tagen mit sehr vielen Leuten. Wir können uns nicht vorstellen, dass das schön ist für die Einwohner. Doch war es sehr interessant, denn unser Guide erzählte uns viel über sie, außerdem zeigten sie uns wie sie mit dem Blasrohr jagen gehen und wie sie ein Feuer in nur 2 Minuten entfachen können. Außerdem wurde uns gezeigt wie sie mit natürlichen Produkten ihre Pfeile herstellten und zum Schluss durften wir sogar mit dem Blasrohr versuchen ein Kuscheltier zu treffen. Finn und ich waren schon sehr nah dran, doch an dem Tag hätten wir hungern müssen, wenn es ein echtes Tier gewesen wäre.

Am Ende durften wir uns noch etwas frei in dem Dorf bewegen, doch genau das war das absurde. Wir schauten sie an, sie schauten uns an, nur der Unterschied war wir machten Bilder. Uns war das so unangenehm und wir fühlten uns wie in einem Menschenzoo, dass wir es mieden offensichtlich Bilder zu machen. Wir stellten uns lieber weiter weg und nutzten das Teleobjektiv. Wirklich komisches Gefühl.

Wir sind beide der Meinung, dass es sicherlich eine gute Einnahmequelle ist für die Ureinwohner, aber es durch die vielen Besucher sicherlich auch seinen Charme verlieren wird.

Das waren unsere ersten beiden Ausflüge im Taman Negara Nationalpark und die nächsten Folgen schon, doch an einem anderen Ort.

Auf dem Rückweg nahmen wir das Boot, denn diese Fahrt wollten wir uns doch nicht entgehen lassen 😉.

Auf nach Merapoh.

Antworten (1)

Uwe
Hallo Ihr beiden so weit weg von uns, Beim Lesen und Betrachten des Videos kam ich schon ins Schwitzen, so echt sind Beschreibung und die Bilder. Auch das kann ich nachempfinden, dass es einem peinlich wird, zu fotografieren, aber die tollen Eindrücke möchte man auch konservieren. Sicherlich nicht ganz einfach, den goldenen Mittelweg zu finden.. Ihr macht das schon. Wir freuen uns über jede Fortsetzung und staunen immer wieder über die Qualität Eurer Berichte.

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