Veröffentlicht: 25.11.2018
Meine beste Freundin wohnt genau acht Minuten von mir entfernt. Acht Minuten dauert es, um in einem gemütlichen Tempo mit dem Fahrrad die Straße herunterzufahren, den Hund von nebenan zu grüßen, den Lichtschalter im Schuppen zu finden, den Schlüssel zu suchen, um ihn dann noch zweimal fallen zu lassen und schließlich das Handy herauszukramen und ihr zu schreiben „Bin da“. Als ich ihr erzählen musste, dass aus den acht Minuten bald 18 000 km werden würden, war es für sie selbstverständlich, dass kein Weg zu weit ist, auch wenn er nur sehr schwer mit dem Fahrrad erreichbar sein würde. Am 22. Oktober um fünf Uhr landete also meine beste Freundin in Auckland und unser Roadtrip durch Neuseeland sollte beginnen. Wir hatten uns für 10 Tage lang einen Campervan gemietet, in dem wir schlafen und gleichzeitig die Straßen unsicher machen konnten. Unser erstes Ziel war die Halbinsel Coromandel. Die Strecke dorthin bin ich schon einmal mit dem Bus gefahren, daher wusste ich was auf mich zu kommt und war dementsprechend auch sehr aufgeregt, denn steile, kurvenreiche Straßen im Linksverkehr, sind natürlich eine optimale Voraussetzung für den Anfang. Allerdings hatte ich sogar richtig Spaß und am Ende war es meine Freundin, der die Farbe ein wenig aus dem Gesicht geschwunden war. Belohnt wurden wir mit einem wunderschönen Campingplatz, direkt am Meer, mit einem atemberaubenden Blick. Der Strand war etwa 30 Sekunden von unserem Stellplatz entfernt und in der Nacht konnten wir das Rauschen des Meeres hören. Dort gingen wir am nächsten Tag, nach unserer Wanderung zur Cathedral Cove, sogar baden, denn einmal im Pazifik schwimmen, das war unser Ziel. Auch wenn man dies eher als einen kurzen Wellenhüpfer beschreiben könnte.
Unseren nächsten Halt machten wir am Lake Taupo. Dort schauten wir uns die Huka Falls an, entdeckten unseren eigenen kleinen Strand und genossen noch einmal die Sonne, bevor diese die nächsten Tage auf sich warten lassen sollte.
Aufgrund des schlechten Wetters, änderten wir unsere Pläne und fuhren in Richtung Rotorua, der Stadt mit dampfenden Quellen und Thermalbädern. Unterwegs hielten wir in einem Nationalpark. Als wir die Autotür öffneten stank es schon unglaublich nach Schwefel und verfaulten Eiern, aber das was wir sahen, war einmalig!