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3. Etappe Teil 2 nach Estella

Veröffentlicht: 01.11.2023

So. Endlich angekommen. Meine Uhr hat den Lauf irgendwie gelöscht, aber hab jetzt knapp 60000 Schritte und bis kurz vor Schluss waren es knapp 45km. Anstrengend war es heute auf jeden Fall, aber nicht körperlich, sondern mental. Ich hatte die Unterkunft heute in der Pause ja gebucht und dadurch entsteht der Zwang, den Weg auch zu schaffen. Ich wollte ja eigentlich nicht mehr Unterkünfte vorbuchen, aber für morgen habe ich direkt eine mitgebracht. Ich bin mir sicher, dass ich es bis dahin schaffe und die Unterkunft ist so schön und gut bewertet, dass ich mich ärgern würde, wenn sie belegt wäre. Aber werde für die Tage danach wieder nur am jeweiligen Tag buchen oder auch mal die öffentlichen Herbergen, in denen man nicht reservieren kann, benutzen. Zurück zum Weg: Ich bin zum Ende hin ein paar Leuten begegnet, wobei viele keine großen Rucksäcke dabei hatten. Was bedeutet, entweder wandern sie nur für 1-2Tage oder sie lassen sich ihr Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft schicken. Dies wird in vielen Herbergen angeboten und kostet zwischen 4-7€. Das ist eine gute Sache für Leute, die gesundheitlich ihr Gepäck nicht tragen können oder für andere, die sich diesen Luxus gönnen. Diese Leute werden von manchen als "Gucci-Pilger" bezeichnet und sagen, dass es keine echten Pilger sind, aber ich bin der Meinung, dass jeder den Weg so gehen kann, wer er möchte. Für mich kommt das nicht in Frage, außer aus gesundheitlichen Gründen. Sonst habe ich vereinzelt noch ein paar Pilger die letzten 15Km überholt, aber da sie alle langsamer gelaufen sind und ich schnell ans Ziel kommen wollte, blieb es bei einer Begrüßung und einem freundlichen "Buen camino". Dadurch, dass ich relativ lange Etappen gehe, treffe ich in den Orten oder Unterkünften immer neue Leute. Und ich mag es, alleine zu gehen in meinem Tempo, wobei ich denke, dass ich den Weg über schon noch Teilstücke oder auch Tagen mit anderen gehen werde. Sowas kann man nicht planen. Als ich noch 12Km vor mich hatte und es leicht zu regnen anfing, hatte ich keine gute Laune, aber im Endeffekt bleibt einem ja nichts übrig, als weiterzugehen. Oder sich ein Taxi zu nehmen oder den Bus. Aber dann kam ich an 2Getränkeautomaten vorbei, die von Einheimischen aufgestellt wurden für die Pilger, wo ich mir ne Cola Zero für 1€ und am nächsten einen Kaffee für 0,50€ geholt hatte. Beides hat mich gerettet und meine Laune steigen lassen. Genau solche Gesten geben einem Kraft, dass Leute zum mehr oder weniger Selbstkostenpreis das anbieten noch mit lieben Sprüchen und Sitzplätzen. Ebenfalls motiviert sind die ganzen Sprüche, die andere Pilger und Pilgerinnen an Schildern hinterlassen haben. Manche stimmen einen positiv und andere nachdenklich. Auf jeden Fall bin ich dann endlich angekommen in meiner Herberge, in der ich freundlich begrüßt wurde von Puy, aber zur Herberge kommt noch ein separater Post. Ich gehe gleich Mal schauen, welche Läden wegen dem Feiertag geöffnet haben und werde was essen. 

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