Don Curry on Tour
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Don Curry im Bann des Ayurveda

Veröffentlicht: 27.01.2017

Don Curry fühlt sich eigentlich fit. Gelenke, Muskeln, der gesamte Bewegungsapparat - alles funktioniert ohne spürbare Beschwerden. Sicherlich, nach wie vor macht Don Curry um sportliche Aktivitäten aller Art einen weiten Bogen, doch für's Gehen, Treppensteigen und gelegentliches Wandern ist er durchaus gut gerüstet. Dennoch sollte Don Curry an diesem Tag erkennen, welch ungeahnte Muskeln tatsächlich in seinem Körper schlummern.

Begonnen hatte das Tagesprogramm nach dem obligatorischen Abschreiten des Frühstücksbuffets mit einer ausgedehnten Jeep-Tour durch die Gebirgslandschaft um Thekkady. Gleich 8 Fahrzeuge standen bereit, um die gesamte Gruppe unterzubringen. Über rumpelige Pisten, die vor allem die Gesäßmuskeln das Fürchten lehrten, wurden zunächst zwei Aussichtspunkte am Rand des Periyar National Parks angesteuert, anschließend in den ausgedehnten Teeplantagen Fotostopps eingelegt - aus der Ferne ließen sich sogar einige Teepflückerinnen bei ihrer Tätigkeit beobachten.

Teepflückerinnen


Das Ergebnis ihrer Arbeit wurde dann in der Connemara Tea Factory gewürdigt, wo bei ständigem Höllenlärm eine einzelne Frau die Massen an jüngst geernteten Teeblättern in die Verarbeitungsmaschinerie schieben musste. Am Ende des sonst völlig automatisch ablaufenden Prozesses hatten sich die anfangs grünen Blätter in schwarzes Teepulver verwandelt.

Teeplantagen


Nächste Station war der klassische touristische Elefantenritt: 5 Tiere liefen dort den ganzen Tag in einem 15minütigen Rundweg durch ein kleines Waldgebiet und trugen dabei stets wechselnde 3 Touristen auf dem Rücken. Eigentlich mag Don Curry eine derartige kommerzielle Ausbeutung von Tieren überhaupt nicht, doch die Chance, einem dieser gewaltigen Dickhäuter  wieder einmal ganz nahe zu sein, siegte über seine moralischen Bedenken. So nahm er gleich vorn auf dem Rücken der Elefantendame Morty Platz und konnte immer wieder die grobe, dicke Haut der Lady samt ihren drahtigen Haaren tätscheln. Außerdem erwies sich das Sitzen auf dem breiten Elefantenrücken als idealer Test für die Dehnfähigkeit der eigenen Extremitäten. Gemächlich absolvierte Morty ihre Runde, und Don Curry und seine zwei Begleiter wurden auf zahlreichen Fotoapparaten und Smartphones festgehalten.

Touristisch ging es weiter: der kleine Ort Thekkady verfügt über Dutzende von Gewürzläden, da in dieser Gegend außer Tee und Kaffee auch viele Gewürzpflanzen prächtig gedeihen, vor allem Pfeffer und Kardamom. Don Curry deckte sich in einem der Läden mit ausreichend Würzmitteln ein.

Wo der Pfeffer wächst...


Als Schlusspunkt des Tages war für die gesamte Gruppe eine jeweils einstündige Ayurveda-Massage vorgesehen. Don Curry hatte mit dieser Art der Körpererfahrung noch nie zu tun gehabt, doch mutig stellte er sich seinem Schicksal. Ein besonders kleiner, aber kräftiger junger Inder namens Anou nahm sich seiner an, führte ihn in einen kleinen Massageraum und forderte ihn zunächst zur vollständigen Entkleidung auf. Dann verknotete er eine Art Papierlendenschurz um Don Currys Hüften und bat ihn, sich auf einem Stuhl zu setzen. Bevor Don Curry ahnte, was kommen würde, goss Anou bereits eine Menge Öl mitten auf seinen Kopf, verteilte es großzügig in Don Currys Frisur und begann mit einer ausführlichen Kopfmassage. Vom sanften Einmassieren des Öls über kräftige Schläge mit der offenen Hand und der Faust bis hin zum Ziehen an Don Currys Haaren wurde ihm einiges abverlangt.

Danach durfte er sich bäuchlings auf eine Pritsche legen. Nun lief Anou zur Hochform auf. Zunächst erhitze er weiteres Öl, das vermutlich mit Kardamom angereichert war, und ließ das heiße Öl auf diverse Punkte von Don Currys Rücken und Beinen großzügig tropfen. Don Curry meinte durchaus dabei ein leichtes Zischen der vermutlich versengten Hautpartien wahrzunehmen. Dann wurde mit verschiedensten Massagetechniken gearbeitet: von sanftem Streicheln, über Klopfen und Drücken bis zum zupackendem Quetschen der einzelnen Muskelstränge. Teilweise kam sich Don Curry wie ein mächtiger Brotteig vor, der ordentlich durchgewalkt werden musste. Dann wieder fühlte er sich  wie eine Tischdecke in der Heissmangel, die ordentlich gestreckt und von Falten befreit werden musste. Anou kam regelrecht ins Schnaufen dabei, als er anscheinend versuchte Don Currys Unterschenkelmuskeln voneinander zu trennen oder sie gar Richtung Schultern verschieben zu wollen. Dann wurden intensiv die Fußsohlen gekitzelt und auch noch in Sekundenschnelle Don Currys gesamter Körper von den Handrücken bis zu den Füßen in einer einzigen langen Bewegung nachgeformt. Als richtig unangenehm empfand Don Curry nur das Langziehen der äußeren Zehenglieder, bis die Gelenke zu knacken begannen. 

Nachdem sich Don Curry auf den Rücken legen sollte, widerfuhr seiner Vorderseite ein nahezu identisches Programm. Ständig wurde neues Kardamomöl nachgegossen, bis Don Curry von Kopf bis Fuß völlig fetttriefend war. Anou verschränkte noch nacheinander eine seiner Hände mit einer von Don Currys und bog damit seine Hände in alle möglichen Richtungen, zog kräftig an den Fingerenden bis zum Belastungsknacken und nahm sich zum Schluss auch noch Don Currys Gesicht vor. Hier kam nun kaltes Öl zum Einsatz und Anou ging bei den vielen Gesichtsmuskeln eher vorsichtig zu Werke; selbst die Augenlider wurden nacheinander sanft massiert.

Am Ende konnte Don Curry seinen Körper viel intensiver wahrnehmen als zuvor. Alle Muskeln strahlten eine innere Wärme aus, die Gelenke fühlten sich geschmeidiger an und die Haut glänzte nur so vor Öl.  Doch das musste noch geändert werden. Mit einem groben Tuch wurde Don Currys Leib quadratzentimeterweise vom Öl befreit - eine weitere Form der Massage. Innerhalb von 60 Minuten hatte Don Curry Muskeln seines Körpers zu spüren bekommen, von deren Existenz er nicht einmal etwas geahnt hatte. Auch wenn nicht jeder Teil der Prozedur wirklich angenehm war, am Ende empfand Don Curry eine ganz eigene Mischung von angenehmer Müdigkeit und angeregter Frische. Anou streute zum Abschluss noch kräftig grüngelbes Kardamompulver auf Don Currys Kopf, und er war endlich entlassen.

Zwei Stunden sollten die Reste des Kardamomöls noch auf die Haut einwirken, dann konnte er endlich duschen, zum Dinnerbuffet gehen und anschließend so entspannt schlafen, wie schon lange nicht mehr...




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