DoHaRad‘nRoll
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Fazit nach 1000 km

Veröffentlicht: 29.05.2019

Weit im Norden ging es los, und wir konnten uns nicht vorstellen wie das sein würde. Nach 10 Tagen ständigen Tretens haben wir Lappland verlassen und in Karelien grünere Regionen erreicht. Was hat uns besonders beeindruckt? 

Wetter: Ganz im Norden hatten wir großes Glück. Temperaturen von bis zu 15 Grad sind außergewöhnlich und haben uns den Einstieg sehr erleichtert. Die kühleren Temperaturen von 2 bis 5 Grad waren dann auszuhalten. In der zweiten Woche gab es häufiger Regen, doch mit unserer Kleidung war das machbar. 

Landschaft: Es ändert sich nicht viel. Kiefern, Birken, ein paar Büsche, ein großer See links, ein riesiger See rechts. Und dann ständig hoch und runter. Zwischendrin bewohnte Häuser und man fragt sich, wie der Alltag der Menschen in dieser verlassenen Gegend aussieht. Die Orte, die es so nach 50 bis 80 km gibt, sind Ansammlung von Funktionsbauten, in denen Dienstleistungen angeboten werden. Keine Atmosphäre, auch nicht in den so genannten Restaurants. 

Menschen: Laut Weltglücksreport sind die Finnen die glücklichsten Menschen der Welt.Letzte Woche muss der Glückswert nochmals deutlich gestiegen sein, haben doch die Finnen in ihrem Nationalsport Eishockey nacheinander den Erzrivalen Schweden und den wenig geliebten Nachbarn Russland geschlagen und sind Weltmeister geworden. Für uns als Durchreisende lässt sich das außer im Zusammenhang mit Eishockey schwer nachvollziehen, doch es gibt offensichtlich noch andere Faktoren, die das erklären. Sie haben Vertrauen in ihr System, das soziale Sicherheit garantiert. Sie erfreuen sich an der Natur, von der es reichlich gibt. Sie genießen bei jeder Gelegenheit die Sauna, die es auch fast überall gibt. Und sie trinken gerne Filterkaffee. Im kleinsten Dorfladen gibt es eine Kaffeeecke mit dampfenden Kaffee.

Uns gegenüber sind sie immer freundlich, hilfsbereit und im Gespräch mitteilsam. Und die meisten sprechen gut Englisch. 

Unser Alltag: Morgens aufs Rad und dann treten, treten, treten. Oft Abschnitte mit 40 oder 50 km, da es für ein Anhalten keinen Anlass gibt. Dominique fragt sich inzwischen häufiger, warum sie sich das antut. Ich bin da weniger nachdenklich. Allerdings hatte ich die ersten fünf Tage große Mühe wegen meines untrainierten Zustands. Ich musste mich richtig quälen, hatte große Probleme mit dem Sitzen auf dem Rad und bekam Muskelkater. Außerdem schlauchte mich das Gesamtgewicht. Häufig hatte ich das Gefühl, dass sich hinten jemand mit Inliner an mein Rad hängte. Dominique fuhr währenddessen locker und ohne Probleme 1 bis 2 km voraus. Inzwischen konnte ich den Abstand auf wenige 100 Meter verringern. 

Je nach Unterkunft kochen wir am Abend ein einfaches Gericht oder gehen ins Restaurant. 

Unterkunft: Bisher haben wir immer eine feste Unterkunft gefunden, die wir häufig im Voraus gebucht haben. Fürs Zelten war es uns bisher zu kalt oder zu nass. Die meisten Campingplätze öffnen am Wochenende. 

Antworten (2)

Horst
Schöner Bericht und tolle Bilder.

Larissa
Danke für die schöne Zusammenfassung.. die Finnen brauchen anscheinend nicht viel, um glücklich zu sein.. Ich bin gespannt, wann das Zelt das erste Mal zum Einsatz kommt. Liebe Grüße