Lip & Bürsti - Balkan Roadtrip
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Kuhmist & urige Dorfidylle

Veröffentlicht: 30.06.2023

29.06.23

Ich hatte mich ja extra vor diesen Stall gelegt, da es dort noch am "saubersten" aussah...

Gegen 01:00 Uhr wurde ich dann wach, weil ich Regentropfen auf meinem Geisch spürte. Das Vordach unter dem ich lag hielt den Regen der jetzt von der Seite kam nicht mehr ab und so musste ich dann doch ins unschöne Innere und in Richtung des Kuhmistes flüchten. Die Messlatte für Komfort und Sauberkeit in Bezug auf Schlafplätze ist damit nochmal deutlich gesunken. 


Wie abgemacht treffe ich Sammy heute Morgen bei seinem Guesthouse. Sammy spricht übrigens auch albanisch, weil er in Mazedonien aufgewachsen ist. Das ist hier schon praktisch und ermöglicht mir an diesem Morgen ein spontanes Frühstück in seinem Guesthouse. Pfannkuchen, Eier, Käse und der Tag gehört dir. 

Die heutige Etappe führt uns von Valbona in ein kleines Dorf namens Cerem. Sie ist mit ca 4h die kürzeste insgesamt. Um der Gefahr einer Unterforderung zu entgehen, machen wir gleich zu Beginn noch einen kleinen Abstecher zu einem dieser zauberhaften kleinen, glasklaren Seen. 

Über idyllische Waldpfade erreichen wir die ersten Häuser der Siedlung bereits am Mittag. Im Vergleich zu Theth und Valbona gibt es hier keine Hotels und Restaurants. Die Gästehäuser sind eher traditionell und urig. Die Lage des Dörfchen ist wundervoll. Saftig grüne Wälder und schroffe Gipfel, wohin man schaut. Authentischer könnte das Gefühl eines albanischen Bergdorfes kaum sein. So zumindest mein Eindruck. 

Anscheinend hatte man uns schon von weitem als Wanderer erkannt und so kam uns direkt ein Junge mit Fahrrad entgegen, um uns sein Gästehaus zu empfehlen. Ein weiterer kam plötzlich auch die Böschung nach oben und machte Werbung für das Gästehaus seiner Familie. Sammy regelte das und wir gingen erstmal noch zu einem Wasserfall, den man schon von weitem sehen konnte, um dort bei einzigartigen Ambiente die Brotzeit zu genießen. 

Einer der Jungs wartete dann auch schon wieder auf uns, als wir vom Wasserfall zurückkamen. Der junge Local war schon fast zu nett, um sein Angebot nicht annehmen zu können. Sammy handelte noch einen guten Preis aus, bei dem ich dann auch von meinem ursprünglichen Vorhaben, im Zelt zu schlafen, absah. Gegen 25 eur für die Nacht mit Abendessen und Frühstück gibt es eigentlich auch nichts einzuwenden. Die Menschen sind außerdem sehr gastfreundlich und sollen auch vom  Wandertourismus profitieren. 

Hier im Gästehaus Afremi wird bereits an weiteren Holzkonstruktionen gezimmert... 

Der Peaks of the Balkans scheint beliebt zu sein. Am Nachmittag trafen hier noch ganze Wandergruppen ein. 

Sobald die Sonne hinter den Wolken und Bergen verschwand wurde es in Cere richtig kalt. 

Gegessen wird dennoch draußen, denn der Essensraum ist noch im Aufbau. Die Gastgeber haben vier Kinder und sind nur in der Hauptsaison hier in den Bergen. Den Winter über sind sie in der nächstgrößeren Stadt, die 1,5h mit dem Auto entfernt ist. 

Den Abend verbringen wir gesellig mit einer Wanderer- Familie aus Tübingen. 



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